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Reisen Über die Alpen nach Venedig 2021

Tag 15 – Urlaub bis zur letzten Sekunde

Distanz

16,5km

Höhenmeter

32hm

Sattelzeit

1:10h

Heute Morgen dachten wir uns noch: Was schreibt man am Abreisetag? Wir sind den ganzen Tag mit dem Zug unterwegs. Was soll da schon passieren? Da haben wir aber noch nicht an die Deutsche Bahn gedacht.

Bild des Tages

Das zeitige Aufstehen hatten wir gestern bereits trainiert. Check-out war auch schon erledigt, also nichts wie auf zum Bahnhof. Hier waren wir zwar ausreichend früh angekommen, doch stellte der Aufzug den Herren der Schöpfung vor mittlere Schwierigkeiten (das Fahrrad war einfach zu lang). Im zweiten Anlauf und mit weiblicher Cleverness gelang dann aber der Ebenentransfer (eine Fronttasche musste abgenommen und der Lenker senkrecht zum restlichen Fahrrad gedreht werden – gar kein Problem). Nach kurzer Wartezeit und kleinem Sprint zum Fahrradabteil war der erste Zug geschafft. Der Umstieg in Verona klappte einwandfrei, was auch an der pünktlicher Trenitalia lag. Von hier an erlebten wir unsere Tour quasi im Rücklauf. Aus dem Flachland rauf zum Brenner, von hier nach Innsbruck, ein Stück am Inn entlang, dann durch einen riesigen Tunnel und weiter bis nach München.

Kurz nach dem Grenzübertritt am Brenner machte sich erneut Aufregung breit. Umstiege mit dem Fahrrad sind immer ein kleiner Adrenalin-Kick. Doch auf die Aufregung folgte so gleich die Ernüchterung, ungeahnt hatten wir bereits 20 Minuten Verspätung angesammelt. Grund dafür waren wohl Baustellen und ein Brand in einem Stellwerk. Von da an hieß es hoffen und bangen, ob wir den Anschlusszug doch noch bekommen können (reguläre Umstiegszeit: 25 Minuten). Doch es half alles nichts. Bereits in der Zugdurchsage wurden alle Hoffnungen zerstört. Unser ICE nach Leipzig kann leider nicht warten und fährt ohne uns.

Der erste Anlauf im Reisezentrum scheiterte an der FFP2-Maskenpflicht in Bayern. Dies steckte noch in der Fahrradtasche und das Schlangestehen begann von vorn. Unser Anliegen stellte die netten Bahnmitarbeiter vor einige Probleme. Am Ende beschäftigten sich drei Kollegen damit. Das schwierige sind eigentlich nur die Fahrräder. In der Sommerzeit gibt es einfach zu wenige Fahrradplätze in den Zügen. Auch die Regionalbahn liefert keine Verbindung. Das ernüchternde Ergebnis: die Bahn bringt uns heute nicht mehr nach Hause. Ein Gutschein für eine Hotelübernachtung und eine Verbindung mit 3x Umsteigen im Regionalzug ab 5:00 Uhr bis 13:30 Uhr bleibt das letzte Angebot. Nach einer kurzen Nacht würde uns dann also eine langwierige und sicher anstrengende Reise zur Rushhour bevorstehen. Dazu kommt, dass der letzte Umstieg in Leipzig in 8 Minuten von Gleis 9 auf 21 mit 2 Fahrrädern und Gepäck schier unmöglich scheint. Das musste erst einmal sacken.

Als Alternative kamen uns als erstes die großen grünen Flixbusse in den Sinn. Eine zeitnahe Verbindung inkl. Fahrradmitnahme war auch hier nicht zu finden. Dafür sollte es ab 22 Uhr eine Möglichkeit zur Fahrt nach Dresden geben. „Bereits um 6 Uhr“ könnten wir am Hauptbahnhof aussteigen. Mangels Alternativen starteten wir einen Versuch beim Flixbus Service Shop. Auch hier empfahl man uns diese Route. Also gingen wir dieses Abenteuer an, in der Hoffnung, dass es das letzte in diesem Urlaub sein wird. Bis es jedoch soweit war, haben wir uns die Bäuche im Biergarten des Augustiner Kellers vollgeschlagen. Zum Abschluss also nochmal bayrische Brotzeit, Käsespätzle, Leberknödel, Brezel, Apfelstrudel und eine frische Dampfnudel (eine Art riesen Buchteln) mit Honigkruste und Vanille-Sauce. Alles sehr lecker aber im Vergleich zu Venedig doch Recht teuer. Bestens präpariert ging es also für uns zum ZOB München. Hier der nächste Trouble. Bei einer Umbuchung des Tickets ist wohl das Fahrrad eines potentiellen Mitreisenden, der aufgrund von Verspätung seines vorherigen Busses seinen Anschluss nicht bekommen hat, nicht mit umgebucht wurden. Also standen 4 Fahrräder für 3 Fahrradplätze am Bussteig. Unsere slowakischen Fahrer hat es zwar nicht gefallen, aber ein Rad verschwand kurzerhand mit im Gepäckabteil. Für uns gewissermaßen Glück im Unglück, denn ohne diesen Umbuchungsfehler wären nicht 2 freie Fahrradplätze für uns angezeigt worden.

Die Nacht verbrachten wir nun im Fernbus. Die Tiefschlafphase wurde von einem 2h Aufenthalt in Nürnberg unterbrochen, konnte dann aber pünktlich 2 Uhr Nacht fortgesetzt werden. Und siehe da, auf die Minute um 6:00 Uhr in der Früh erreichten wir „Dresden Hauptbahnhof“. Nun radelten wir über uns bekannte Wege endlich nach Hause. Hier erwarteten uns nicht nur zwei kleine schwarze Fellknäuel sondern auch eine wohltuende Dusche.

Dieses Mal haben wir unseren Urlaub bis zur letzten Minute ausgedehnt. Wir freuen uns das ihr so zahlreich an unserer virtuellen Seite wart und danken für die vielen Grüße. Das war es jetzt aber auch für diese Reise. Wir sehen uns!

Ciao Gracie – Betti & Arthur

Unsere Radreise in Zahlen

Tage

12

Distanz

633 km

Höhenmeter

4978 hm

Reisen Über die Alpen nach Venedig 2021

Tag 14 – Venedig, hier sind wir!

Distanz

11,5 km

Höhenmeter

2 hm

Sattelzeit

0:46 h

Den ausführlichen Besuch Venedigs haben wir uns für den letzten Tag aufgespart. Ganz früh machten wir uns auf, um diese einzigartige Stadt zu bestaunen. Am Nachmittag war dafür dann noch etwas Zeit zum Entspannen und am Abend gab es tatsächlich auch noch Pasta.

Bild des Tages

Heute klingelte mal wieder der Wecker. Die Menschenmassen auf venezianischen Pflasterstein kennen wir bereits zu gut, sodass wir dem Trubel – wenigsten in den ersten Stunden – entgehen wollten. Das gelang uns auch erstaunlich gut. Egal ob Rialtobrücke oder am Plazza San Marco – nur vereinzelt schwirrten schon Touristen herum. Auf dem Markusplatz herrschte trotzdem schon reges Treiben. Denn auf dem historischen Platz findet heute eine Modenschau vom Edel-Label Dolce & Gabana statt, deren Einführung/ Probe wir teilweise bestaunten. Ansonsten bewegten wir uns einmal Quer durch die Stadt. Hier ein Foto, da eine Fährfahrt und dort ein Gondoliere. Ein gewissen Scharm kann man dem ehemaligen Handelszentrum nicht absprechen.

Natürlich verirrte sich beim Schlendern auch die ein oder andere Kugel Eis in unsere Hand. Wir genießen also weiter auf ganzer Länge. Da unser Ticket für die Busse und Vapretti zum Nachmittag seine Gültigkeit verliert, kehrten wir um 14:30 Uhr Vendig ein letztes Mal den Rücken zu. Es waren drei wirklich tolle Tage. Die Stadt ist sehenswert und auf jeden Fall etwas Besonderes. Mit dem Massentourismus (auch ohne Kreutzfahrtschiffe) muss man Leben können. Besonders bleiben uns wohl aber die umliegenden Insel im Gedächtnis, welche auch einen weiteren Besuch Wert sind. In Venedig und Umgebung gibt es noch viel zu entdecken und wer weiß, vielleicht werden wir ja wieder kommen.

Nach einer kleinen Siesta am Nachmittag machten wir uns zu einer kleinen Shoppingtour auf. Die Verpflegungstaschen sind im Laufe des Urlaubs stetig leichter geworden. Und leeres Gepäck nehmen wir nicht mit nach Hause. Erst recht nicht, wenn es so viele Leckereien gibt, die sicherlich auch Daheim noch gut schmecken. Im Anschluss gab für uns ein letztes Mal italienische Küche. Hier gab es neben einer leckeren Pizza auch noch die ersehnte Pasta – diese können wir auch zweifelsfrei empfehlen. Morgen steht jetzt nur noch die Heimreise an. Und auch auf das „Zuhause-Ankommen“ freuen wir uns schon riesig. Wie es uns dabei ergangen sein wird, erfahrt ihr morgen wieder hier.

Reisen Über die Alpen nach Venedig 2021

Tag 13 – Inselhopping

Statt des Alarmtons des Handys, weckte uns heute leichter Nieselregen aus dem Schlaf. Da die Sonne offensichtlich auch noch etwas schlummerte, gab es also kein Anlass zur Eile. Am späten Vormittag machten wir uns dann aber auf nach Venedig. Das sollten wir wieder einmal nur kurz zu Fuß durchschlendern, bevor wir zu den Inseln drumherum übersetzten.

Bild des Tages

Mit den Erfahrungen des gestrigen Tages, gestaltete sich die Anfahrt nach Venedig und die Fortbewegung mit den Wasserbussen deutlich entspannter. Nach kurzem Stopp am Bahnhof (wir brauchten noch Fahrrad-Tickets für die Rückfahrt), erkundeten wir die ersten Gassen zu Fuß. Highlights hier: 3 süße gefüllte Cannolo und eine, wie wir vermuten, High-Society Hochzeit (inkl. Gäste im Leoparden-Pyjama). Anschließend begaben wir uns auf den Wasserbus zur Insel Murano.

Auf Murano reiht sich ein Glas-Handwerks-Geschäft an das andere. Denn die Glaskunst aus Murano ist weltberühmt. Und auch wir fanden gefallen an den vielen tollen Skulpturen und Schmuckstücken. Nach dem Bummeln schafften wir es auf die volle Fähre nach Burano. Die Insel ist ein ganzes Stück weg von Venedig und bekannt für farbenfrohe Häuser und Spitze. Da wir uns für letztere nur bedingt begeistern, freuten wir uns vor allem auf die bunten Häuschen. Und tatsächlich ist es ein freundlicher Empfang auf der kleinen Insel. In allen Farben leuchten die Bauten bereits vom Wasser aus. Staunend schlenderten wir an den Kanälen entlang.

Die Sonne hatte sich schon länger dazu entschlossen aufzustehen und bescherte uns Sommertemperaturen. Eigentlich perfekt um nochmal ins Mittelmeer zu springen. Also auf zum Vaporetto und zur nächsten Insel. Lido ist uns ja schon ein Begriff. Der Weg über die Strandinsel hatte noch einen weiteren Vorteil. Die Schlange zum Boot war nur 50 statt 100 Meter lang (die große Menge an Menschen wollte doch direkt nach Venedig zurück). Die Überfahrt dauerte etwa eine halbe Stunde. Den Weg zu Strand kannten wir, ebenso die Gelatterie mit dem leckeren Eis, also verbanden wir beides miteinander. Ergebnis: das Eis ist immer noch buonissimo und im Meer baden macht auch immer noch sehr viel Spaß. Da die Sonne sich nun schon wieder gänzlich am Horizont verdrückt hat, machten auch wir uns auf dem Heimweg.

Reisen Über die Alpen nach Venedig 2021

Tag 12 – Wir sind Frutti de Mare!

Distanz

26 km

Höhenmeter

15 hm

Sattelzeit

1:43 h

Gestern haben wir auf dem Weg zum Campingplatz die Route „München – Venezia“ verlassen. Was gestern ein Umweg war, ist heute unsere Abkürzung zum Ziel!

Bild des Tages

Um 11 Uhr ging es nach Ausschlafen und gemütlichem „In den Tag Starten“ wieder in den Sattel. Eigentlich standen rund 50 Kilometer bis nach Venedig auf dem Plan. Wir entschieden uns heute jedoch dagegen, wieder nach Treviso und damit auf den offiziellen Weg zurück zu kehren, sondern näherten uns der Lagune direkt von Campingplatz aus, immer der Nase nach. Das war zwar nicht so bequem, dafür umso kürzer und zügiger. Am späten Mittag stand bereits das Zelt auf dem „Camping Venezia“ in Mestre. Und da waren wir nun..am Ziel unserer Reise. Innerhalb von 12 Tagen sind wir Mal mehr, Mal weniger bequem von München über die Alpen bis nach Venedig geradelt. Und nun?

Der Stadtverkehr und das neue Gefühl der Ziellosigkeit drückten etwas auf die Euphorie-Bremse. Da Fahrräder in der Lagunenstadt verboten sind, machten wir uns mit einem Zwei-Tages-Ticket für den ÖPNV nach einer kleinen Verschnaufpause doch noch auf den Weg nach Venedig. Ein Bad im Mittelmeer klang doch zu verlockend, vor allem, da wir bis jetzt in diesem Urlaub noch nicht baden waren (zu kalt oder verboten).

An viele Menschen auf engem Raum, Busfahren und Wasserbusse mussten wir uns erst einmal gewöhnen. Doch mit ein wenig Experimentier-Freude fanden wir das richtige Schiff durch den „Canale Grande“. Die vielen kleinen Kanäle und unzähligen Prachtbauten ließen wir erst einmal nur an uns vorbeiziehen. Morgen ist ja auch noch ein Tag. Heute ging es auf die Insel Lido vor Venedig. Hier soll es einen Strand zum Baden geben. Und tatsächlich fanden wir heute das erste Mal im Urlaub ins kühle Nass. Wobei uns das Mittelmeer mit angenehmer Wassertemperatur empfang und wir uns entspannt in den salzigen Wellen treiben lassen konnten. Zum Abend strichen wir uns den Sand von den Füßen und schlenderten über die Promenade. Hier gab es Mal wieder unfassbar leckeres Eis und zwei Pizzen fürs Abendbrot am Kai mit Vendedig im Sonnenuntergang. Ein bisschen Kitsch darf es ruhig auch mal sein. Im Dunkeln schipperten wir dann wieder Richtung Bus zum Festland. Venedig: Morgen sehen wir uns wieder.

Reisen Über die Alpen nach Venedig 2021

Tag 11 – Die Alpen waren einmal

Distanz

91 km

Höhenmeter

425 hm

Sattelzeit

5:40 h

Heute nahmen wir die letzten steilen Alpenstraßen und tauchten ein ins Mittelmeer-Klima. Auf unserem Weg dahin wurden uns Bäume in den Weg gelegt und die Sonne brannte unerbittlich auf uns herab. Wir sind begeistert.

Bild des Tages

Nach Frühstück und Zusammenpacken sollte es für uns um den Lago di Santa Croce gehen. Am Ufer entlang – so der verheißungsvolle Plan. Die Schilder wießen uns den Weg, doch der Weg wurde zum Pfad. Ein Baum lag quer und bei der Wurzelpartie bergauf drehten wir um (den Baum überquerten wir also zwei Mal). Das Schild zeigte wohl doch auf die Straße. Jetzt lief es aber wieder, nach einigen zehrenden Metern flacher Steigung nun auch wieder bergab.

Schon bald entdeckten wir in den Gärten die ersten Palmen. Deutlich wärmer war es schon den ganzen Tag. Passendes Wetter also für ein Gelato (auf unser Reise ist dafür immer passendes Wetter). Heute fanden sich Joghurt-Pfirsisch & Sahne-Eis mit Nutella sowie Cremino & Biskuit in unseren Waffelhörnchen wieder. Lecker!

In der Region Veneto ging es jetzt bei Sonnenschein und 35° auf dem Fahrradcomputer weiter. Das Land ist flacher aber immer noch hügelig. Die Alpen sind beim Schulterblick noch gut zu erkennen. Die hiesigen Erhebungen sind alle samt mit Wein oder Olivenbäumen bepflanzt. Unsere Tour führt unter anderem über die „Strade del Prosecco“. Neben Trauben begegnen uns in den vorbei ziehenden Gärten auch allerhand andere Leckereien. Neidvoll schauen wir auf reife Pfirsiche, gelb-rote Granatäpfel, Birnen, Äpfel, gestreifte Paprika, kräftig rote Tomaten und natürlich Olivenbäume. Italien zeigt sich heute wie aus dem Bilderbuch. Nach der langen Tour heute, schmerzen die Glieder und der Hintern. Da waren wir richtig froh, auf einem großartigen Campingplatz anzukommen. Auf dem Gelände einer Gärtnerei sind wir quasi alleine auf dem Platz. Perfekte Bedingungen für unsere letzte Tour zur Lagunen-Stadt!

Reisen Über die Alpen nach Venedig 2021

Tag 10 – Die Talfahrt geht weiter

Distanz

66 km

Höhenmeter

601 hm

Sattelzeit

4:22 h

Gemütlich starteten wir heute in den Tag. Den Wecker ließen wir mal aus und zum Frühstück gab es dann den Kaiserschmarrn „von gestern“. Wenig überraschend waren wir also die letzten Radreisenden unseres Campingplatzes, die sich auf ihren Sätteln platzierten.

Bild des Tages

Nachdem wir den Anstieg vom Campingplatz zurück auf die Route hinter uns gebracht haben, setzten wir unsere kontinuierliche Abfahrt fort. Auf einer nahezu unbefahrenen Landstraße ging es teilweise richtig steil bergab. So macht das Radeln Spaß. Die vielen kleinen Steigungen zwischendurch waren da gar nicht so schlimm.

Vor Herausforderungen stellten uns erst später wieder diverse Baustellen und Absperrungen sowie mittelmäßiger Gegenwind. Eine empfohlene Abkürzung aus unserem Radreiseführer konnten wir leider nicht nehmen, was uns nicht nur ein paar extra Kilometer auf den Tacho brachte, sondern auch einige Verfahrer mit sich brachte. Die ansonsten ausgezeichnete Beschilderung zeigte nun in der Region Belluno ihre Schwächen. Am späten Nachmittag haben wir uns dann aber doch am Lago di Santa Groce wieder gefunden. Bei strahlendem Sonnenschein genossen wir ein paar Minuten der Ruhe vor dem Zelt.

Das italienische Abendmahl bereiteten wir uns heute selber zu. Als Vorspeise gönnten wir uns eine Kugel Eis – Straciatella und Cremino -> sehr delizioso und für 1,10€ pro Kugel günstiger als in der Heimat. Vom Camping-Kocher gab es dann die, eben im Supermarkt erworbenen, frischen Gnocchi mit Steinpilzfüllung und dazu Grillgemüse-Tomaten-Sugo. Daran könnten wir uns wirklich gewöhnen.

Reisen Über die Alpen nach Venedig 2021

Tag 09 – Mit uns geht’s bergab

Distanz

67 km

Höhenmeter

427 hm

Sattelzeit

4:24 h

Nach unserem gestrigen Pausen-Tag freuten wir uns heute wieder darauf, uns in den Sattel zu schwingen. (Ganz unsarkastisch gemeint) Zwar stand die zweite Pass-Überquerung bevor, doch den größten Teil der Höhenmeter haben wir bereits (unwissentlich) bewältigt. Und so kamen wir zügig rauf auf den „Passo Cimabanche“.

Bild des Tages

Was jetzt folgte war der Traum eines jeden Fahrrad-Enthusiasten. Den Rest des Tages verbrachten wir nämlich damit, nach unten zu fahren, kilometer lang, immer einer alten Bahntrasse folgend. Als erstes passierten wir auf der Abfahrt Cortina. Hier gab es dann erstmal ein Gellatto: Banane-Schokolade und Pfirsich. Danach ging es immer weiter bergab.

Der Radweg führte auf halber Höhe eines Tals entlang und überraschte uns immer wieder mit tollen Aussichten auf die Dolomiten und kleinen Tunnel durch selbige. Ausgerollt haben wir in Calalzo di Cadore. Auf einem einfachen Campingplatz haben wir unser Lager aufgeschlagen und blicken gespannt auf unsere morgige Ettappe. Der krönende Abschluss unserer Talfahrt war allerdings das Abendessen. Den geplanten Kaiserschmarrn tauschten wir nur zu gern gegen zwei Wagenräder große Pizzas. Die Entstehung der italienischen Nationalspeise konnten wir vom Tisch aus live verfolgen. Über den fantastischen Geschmack brauchen wir wohl nicht zu schreiben.

Reisen Über die Alpen nach Venedig 2021

Tag 08 – In und über den Wolken

Jeden Tag lernt man etwas dazu, heißt es. Wir für unseren Teil wissen nun, wie es sich anfühlt, in einer Gewitterwolke zu sein. Besonders intensiv ist das Erlebnis, wenn zwischen tosendem Donner und einem selbst nur zwei dünne Kunstfaser-Schichten sind. Die dicken Regentropfen donnerten mit einem ohrenbetäubenden Lärm auf die Zeltwände ein und um uns herum ein wahres Blitzlichtgewitter. So erlebten wir einen Teil dieser aufregenden Nacht. Am nächsten Morgen war der Schrecken zum Glück vorbei und ein neuer Tag stand vor der Tür.

Bild des Tages

Zum Frühstück gab es neben Nutella-Brot und Salami auch Geburtstagsgeschenke. Mit neuer Handyhülle und gut gestärkt starteten wir mit dem Bus in Richtung drei Zinnen. Die markante Felsformation der Dolomiten ist bereits hier im Tal allgegenwärtig, ein Besuch also Pflicht. Oben angekommen, ging es in 4,5h einmal drumherum. Dabei fanden wir uns wahlweise über, unter oder in den Wolken wieder. Mit letzterem hatten wir ja bereits Erfahrung. Was es sonst noch so spektakuläres zu sehen gab, schaut ihr am besten selbst:

Doch damit nicht genug. Die verpatzte Ausfahrt zum „Lago di Braies“ wollten wir im Anschluss unbedingt nachholen. Neben den wundervollen Ansichten auf den See, bewunderten wir vor allem das Schauspiel am Rand des „Pragser Wildsees“. Zwischen den sich am Ufer entlang schiebenden Menschenmassen wurde fleißig vor der Kamera posiert. Für uns nicht Models ein amüsanter Anblick.

Der Preis für soviel Tatendrang an einem Tag: der letzte Bus zum Zeltplatz fuhr ohne uns. Aber die 5 km haben wir auch noch hinter uns gebracht. Zur Belohnung gab es es echte italienische Pizza!

Reisen Über die Alpen nach Venedig 2021

Tag 07 – Trübe Aussichten

Distanz

7 km

Höhenmeter

102 hm

Sattelzeit

0:46 h

Das Wetter stellte uns heute vor Herausforderungen. Zum Nachmittag war Regen angesagt. Das hieß für uns, bis dahin muss das Zelt auf dem neuen Campingplatz stehen. Der morgendliche Ausflug zum Lago di Braies (Prager Wildsee) viel zudem ins Wasser. Ein schläfriger Zeltgenosse (männlich!) war dafür verantwortlich.

Bild des Tages

Dementsprechend trüb gestimmt ging es am Vormittag für uns nach Toblach. Hier erheiterte ein Besuch beim örtlichen Bäcker wieder unsere Laune. Die gefüllten Croissants schmeckten wunderbar und das „Braetl“, eine Art Riesen-Vinschgauer, duftet uns schon lecker aus der Tüte entgegen. Von Toblach aus ging es dann nur noch wenige Kilometer bergauf zum Lago di Dobbiaco, also zum Toblacher See. Im trockenen angekommen bauten wir unser Lager wieder auf. Da der Regen auf sich warten ließ, liefen wir eine gemütliche Runde um den See. Den Rest des Tages verbrachten wir mit Picknicken, Spielen und Faulenzen und sahen zu, wie andere Radreisende sichtlich in Eile ihre Zelte aufbauten. Denn der Regen kam dann doch noch.

Was vom Tag bleibt sind zwei Paar ausgeruhte Beine, ein bisschen Entspannung und das gute Gefühl, auch mal andere beim Aufbauen ihrer Zelte zu beobachten.

Reisen Über die Alpen nach Venedig 2021

Tag 06 – Was ist schlimmer als der Brenner?

Distanz

61km

Höhenmeter

837 hm

Sattelzeit

4:37 h

Der Tag nach dem Brenner! Zumindest, wenn man wie wir direkt weiter bis nach Toblach fährt.

Bild des Tages

Nach der üblichen Morgenroutine ging es für uns Zwei bei hochsommerlichen Temperaturen los. Das Ziel: heute mal nicht ganz so viele Kilometer und „nur“ bis Toblach. Leichter gesagt, als getan … viel leichter. Denn nicht nur die Wärme machte uns bereits auf den ersten Metern zu schaffen, auch unsere Beine hatten einfach genug vom radeln durch die Alpen. Jeder Berg sollte am heutigen Tag eine Herausforderung für sich werden. Dabei verlief die Tour sehr schön durch die Natur, an Bächen entlang und vorbei an kleinen Bergdörfern. In Bruneck gönnten wir unseren leidenden Oberschenkel eine Pause. Für uns gab es Eis vom Feinsten und ein warmes Panini mit Käse und gegrillter Zucchini.

Hätten wir am Morgen mal einen Blick auf das Höhenprofil gewagt, dann wäre unser Ziel sicher ein anderes gewesen. Denn bis nach Toblach kamen wieder etliche Höhenmeter zusammen, welche uns noch einmal sehr geschafft haben. Doch am Ende standen wir wieder da, wo wir sein wollten und sind am Campingplatz angekommen. Hier die erste Auskunft: alles voll. Bereits 60 Camper vor uns wurden weiter geschickt. Die Enttäuschung stand uns wohl ins Gesicht geschrieben, denn die nette Dame an der Anmeldung bot uns doch noch einen „Notplatz“ vor dem Campingplatz an. Unser Zelt steht nun also auf einer kleinen Wiese hinter der Gaststätte in bester Gesellschaft neben zwei Kräuterhochbeeten. Hier haben wir, entgegen den eigentlichen Plätzen auf dem Campingplatz-Gelände, sogar richtig Ruhe und keine nervigen Nachbarn. Unterm Strich hätte es nicht besser laufen können.

Jetzt warten wir noch auf die Wäsche und beziehen dann unser wohlverdientes Nachtlager.