Wer das Abenteuer sucht, darf sich nicht beschweren, wenn er es findet.
Morgens halb 6 ging es für uns in Richtung Bahnhof los. Pünktlich um 6:28 Uhr sammelte uns der ICE nach Erfurt ein. Da angekommen, ging es planmäßig weiter gen Süden. In Nürnberg konnte man sich im Stellwerk jedoch nicht entscheiden, wie der Zug nach München kommen soll. Das Ergebnis waren 40 Minuten Verspätung und jede Menge Aufregung im Wagon.

München – Montag – Mittag: Menschenmassen.
Nachdem wir den ersten Millionen-Stadt-Schock hinter uns gelassen haben, ging es entlang der Isar rein ins ländliche Idyll. Das Wetter tauchte dabei die Umgebung in ein vollumfassendes grau. Doch Regen lag erstmal nur in der Luft. Etwas weiter bestaunten wir von unten eine riesige Eisenbahnbrücke. Dann staunten wir über die Wegführung über eben diese Brücke. Hier hieß es direkt das erste Mal absteigen und schieben, keine 10 km hinter München. Wunsch und Wirklichkeit eben. Ein paar Minuten später und nach der ersten kleinen Pannen-Pause (Das Schutzblech musste gerichtet werden), entschieden wir uns dann doch „vorsichtshalber“ für die Regen-Outfits. Von da an erlebten wir den Rest des Tages Nass von Oben, Unten und der Seite.
Im strömenden Regen entschieden wir uns auch noch für die falsche Abbiegung und gingen diesen Holzweg bis zum bitteren Ende. Der Tiefpunkt war erreicht als es wir die voll bepackten Räder dem groben Schotter-„Radweg“ empor schoben, mit dem Gefühl in einem Flussbett zu laufen. Nach viel bergauf ging es dann aber auch rasant nach unten und wir staunten nicht schlecht, wie viele Höhenmeter wir gemacht hatten. Und so sind wir auch aus dieser Misere mit einem Urlaubslächeln herausgekommen. Nur dem Tagesziel sind wir kaum ein Stück näher gekommen. Wunsch und Wirklichkeit eben.





Nach der kleinen Bonus-Trainingsrunde und einem Schokocroissant, kamen wir endlich wieder auf Kurs. Nur das Nass von Oben hat sich nun durch alle Lagen unserer Ausrüstung gefressen. Bad Tölz ist jetzt kein Thema mehr. Im Wartehäuschen und im Scheinwerferlicht gilt es mit nassen Fingern eine Unterkunft auszumachen. Der erste Versuch bleibt allerdings erfolglos. Also einfach weiter und auf eine Pension am Wegesrand hoffen. Und auch der trockenen Platz unter einer Isar Brücke scheint gar nicht so schlecht zu sein. Doch soweit ist es dann doch nicht gekommen. Ein zweiter Versuch und der dritte Anruf stellt eine warmes Zimmer in Aussicht. Hier angekommen gibt es Käsemaccaroni, eine heiße Dusche und ein richtiges Bett. Es fühlt sich so verdammt gut an 🙂
So viel also zur Sommer-Radreise mit Camping. Für Morgen wünschen wir uns ein bisschen weniger Regen und Rückenwind. Wir werden berichten, was die Wirklichkeit für uns parat hält.