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Reisen Über die Alpen nach Venedig 2021

Tag 05 – Bella Italia wir kommen!

Distanz

91 km

Höhenmeter

1130 hm

Sattelzeit

6:11 h

Heute stand die voraussichtliche Königs-Etappe unserer Tour an. Mehrmals haben wir schon gehört: „nach dem Brenner geht’s nur noch bergab“. Doch da gilt es erstmal hinzukommen. 30 Kilometer 800 Höhenmeter und jede Menge Schweiß lagen vor uns.

Bild des Tages

Zeitiges Aufstehen sichert gute Plätze, dachten wir uns. Um 7:30 Uhr präparierten wir unsere Muskeln mit jeder Menge Kohlenhydrate zum Frühstück. Dann ging es los.

Zu unserer Freude war der überwiegende Teil der Strecke mit ordentlichen Asphalt ausgekleidet. Gerade an den Anstiegen machte sich der gute Belag bemerkbar. Und wie im Leben, so ist es auch auf dem Brenner ein stetiges auf und ab. Auf steile Anstiege, folgten rasante Abfahrten. So ging es von Igels bis an die Sill. Erstaunlich gut fühlten wir uns nach der Hälfte der Strecke. An dem kleinen Fluss Sill ging es idyllisch und zügig voran. Um der Brenner-Straße so lange wie möglich aus dem Weg zu gehen, empfahl der Reiseführer bereits gestern die Alternativ-Route. Die extra Höhenmeter auf der Mountainbike-Strecke hätten wir uns dann doch lieber gespart.

Den letzten Teil des „Abenteuer Brenner“ verbrachten wir auf der Bundesstraße. Diese war zum Glück nur moderat befahren und mit verständnisvollen Autofahrern gesät. Hier ließ der Brenner nochmal seine Muskeln spielen. Die Abstände zwischen den Verschnaufpausen wurden stetig kürzer. Doch am Ende sind wir über den Berg gekommen. Jetzt geht’s nur noch bergab…

Und tatsächlich genossen wir im Anschluss minutenlange Abfahrten über bestens ausgebaute Radwege. Dabei knackten wir auch den alten Top-Speed-Wert, der nun bei 53 km/h liegt. Bei zwei riesen großen leckeren Eiskugeln für jeden (die Kugel mit 1,25€ erstaunlich günstig) planten wir so dann auch unseren Nachmittag: in Sterzing sollte es auf den Zeltplatz gehen, dann ein gemütliches Abendessen mit Panecakes und Ruhe für die Beine oder ein kleiner Abendspaziergang durch die Altstadt. Der Plan war bis auf die Tatsache, dass der Campingplatz gerade wegen Umbauarbeiten geschlossen hat, perfekt. Leider war weder im Internet noch auf den Wegweisern zum Campingplatz davon etwas zu erfahren, sodass die Enttäuschung vor den geschlossenen Toren des Campingplatzes doch ziemlich herb war.

Das hieß: 30 Kilometer extra bis zur nächsten Übernachtungsmöglichkeit. Jetzt auch wieder ein bisschen mehr bergan. Unsere Oberschenkel werden es uns morgen danken. Kurz vor dem Ziel biegen wir nochmal falsch ab und fahren die Sackgasse gleich zweimal entlang. Natürlich nicht ohne ein paar extra Höhenmeter dabei zu bewältigen. Schlussendlich haben wir unser Nachtlager doch noch aufgebaut bekommen. Die Autobahn-Kulisse lässt direkt Heimatgefühle aufkommen. Jetzt machen wir aber wirklich die Beine lang.

An dieser Stelle möchten wir allen Unterstützern und Motivatoren daheim und an der Strecke für den unendlichen Ansporn danken. Durch den großen Zuspruch wurde unser innerer Schweinehund zum richtigen Kampfhund. Vielen Dank auch an Oma und Opa für die liebevolle Überraschung 😉

PS: Zur Rettung des Tages wurde unsere sauer gewordene Milch in der Camping-Gaststätte ersetzt. Also gab es sogar noch die Panecakes zum Nachtisch.

Reisen Über die Alpen nach Venedig 2021

Tag 04 – Hoch hinaus

…ging es für uns heute gleich zwei Mal. Jedoch liegt der Brenner noch immer vor uns, denn die Fahrräder standen heute still. (Wir hören also auf den Rat von Mutti und lassen es vorerst ruhiger angehen)

Bild des Tages

Weil Pension, Wetter und Innsbruck so schön sind, legten wir einen Pausen-Tag ein. Nach Ausschlafen, Frühstück und gemütlichen Start in den Tag, machten wir uns auf zur Mutteralm. Den Aufstieg ersparten wir unseren Beinen und nahmen stattdessen die Gondel. Nur die letzten 200 Höhenmeter wanderten wir zum Pfriemesköpfl (1801m ü. NN) hinauf. Vorbei ging es an Wasserspielen, dem spiegelglatten Panoramasee und jeder Menge Bergkühen. Die Natur, Sonne und das sanfte Leuten der Kuhglocken sind ein Wohltat für die Seele. Unsere Hinterteile bedanken sich unterdessen für die Sattel-Pause. Das Highlight des Tages war aber der Weg nach unten. Hier ging es ausnahmsweise Mal auf drei Rädern nach unten. Wir nahmen Platz in zwei Mountain Carts und rasten 5 Kilometer den Berg hinab.

Doch damit noch nicht genug mit den Gipfelaussichten. Das Abendbrot genossen wir bei Sonnenuntergang auf dem Patscherkofel. Nun hoffen wir für morgen genug ausgeruht und gestärkt zu sein, damit wir es bis hoch auf den Brenner schaffen. Ein Stück des steilsten Stücks haben wir ja schon geschafft…

Wir befinden uns derzeit in Igls, was ein Stückchen über Vill liegt
Reisen Über die Alpen nach Venedig 2021

Tag 03 – Wir sind platt!

Distanz

69 km

Höhenmeter

438 hm

Sattelzeit

5:04 h

Platt wie eine Flunder liegen wir gerade im Bett, alle Viere von uns gestreckt und geschafft von den letzten Stunden. Doch von Anfang an:

Die Nacht hatte es mehrmals ordentlich geregnet. Also hieß es, nach kurzem Cornflakes-Frühstück, Sachen im Zelt zusammen packen und selbiges außen am Fahrrad verstauen. Entlang des Achensees vergingen die ersten Kilometer ohne große Mühe. Die Beine waren zwar zu spüren, aber das (sich stetig bessernde) Wetter motivierte.

Bild des Tages

Unsere mühsam erkämpften Höhenmeter von gestern büsten wir in der Abfahrt zum Inn-Radweg wieder ein. 400 Meter ging es in 4 Kilometern abwärts. Auf halber Strecke genossen wir das Alpen-Panorama bei einem leckeren Vanille-Schoko-Kipferl. Einstimmig bekundeten wir dabei unsere Freude über die gewählt Fahrtrichtung. Am Inn angekommen, standen noch 40 km Radweg zwischen uns und Innsbruck. Dank des top ausgebauten Radwegs und ordentlich Rückenwind spulten wir die Etappe zügig ab. Die an den Seiten empor ragenden Riesen versüßten dabei unsere Reise. Bei Sonnenschein und gut gelaunt, erreichten wir so das wichtigste Ziel des heutigen Tages. Schon beim ersten Gedanken an eine Tour durch Innsbruck war klar, wohin es uns verschlagen wird: ins Strudel-Café. Aber schaut selbst:

Mit dieser Stärkung in den Knochen galt es nur noch den Anstieg nach Igls zu meistern. Hier ist das Zimmer für die Nacht bereits gebucht und dem entspannten Ausklang des Tages steht nichts mehr im Weg. Außer 200 Höhenmeter, zwei vollbepackte Fahrräder und eine stark befahrene Bundesstraße. Der Versuch, letztere zu „umfahren“, gelang, doch lässt uns diese Abkehr von der Route nun jeden einzelnen Muskel spüren. Der anfängliche Waldweg verengte sich zwischenzeitlich zu schmalen Wurzelpartien, gepaart mit knackigen Anstiegen. Quer durch den Wald kraxelten, schoben und kletterten wir den Berg hinauf. Zahlreiche einheimische Mountainbiker wunderten sich wohl ein wenig über die seltenen Packesel im Forst.

Aber allen Strapazen zum Trotz, haben wir es geschafft. Angekommen in einer sehr schönen Pension, genossen wir nach einer entspannenden Dusche unser Abendbrot beim Sonnenuntergang auf dem Balkon. Nun werden wir sicherlich schnell ganz tief einschlafen 🥱😉

Reisen Über die Alpen nach Venedig 2021

Tag 02 – Jetzt geht’s richtig los!

Distanz

78,5 km

Höhenmeter

769 hm

Sattelzeit

5:44 h

Der Wecker klingelt, die Sonne lacht und das Frühstück lässt keine Wünsche offen. Dabei sei angemerkt, dass hier in Bayern Corona groß geschrieben wird, d. H. überall FFP2-Maskenpflicht herrscht (die auch größtenteils eingehalten wird) und wir am Frühstücksbuffet vom netten Hotelpersonal bedient werden. Wir empfinden dies als sehr angenehm. Nach der leckeren Stärkung verabschieden wir uns von dem sehr sympathischen Gastwirt, welcher respektvoll staunt, als wir sagen, dass wir heute bis zum Achensee nach Österreich radeln wollen. Er selbst habe die Tour erst vor ca. 6 Wochen angetreten und meint, dass Österreich doch noch ein ganzes Stück weg sei. Wir lassen uns nicht beirren und treten gut gelaunt kräftig in die Pedale.

Bild des Tages

Erstes Etappenziel war Bad Tölz. Gleich vor der Pensionstür wurde es bergig. Umso glücklicher waren wir über eine Stärkung aus der Genussbox inkl. leckerem Eis. Hinter Bad Tölz ging es dann zügig auf dem schönen Isarradweg weiter. Kurz konnten wir am flachen Flussufer die Anstiege vergessen, bevor uns eine knackige Steigung zum Sylvensteinsee führte. Hier genossen wir die Aussicht auf türkiesblaues Wasser.

Die uns nun bevorstehende Etappe sollte zum Wechselbad der Gefühle werden. Lockeres Geröll, starke Steigungen und ständiges Schieben zehrten an unseren Kräften. Tolle Ausblicke, jede Menge Wasserfälle und Süßigkeiten waren aber jede Mühe wert. Tapfer strammpelten wir mir immer schwerer werdenden Beinen immer weiter, bis wir halb sieben glücklich und stolz den Achensee auf österreichischen Boden erreichten.

Nun freuen wir uns auf die erste Nacht im Zelt und berichten morgen von neuen Herausforderungen.

PS: Topspeed heute waren 50km/h 😎

Reisen Über die Alpen nach Venedig 2021

Tag 01 – Wunsch & Wirklichkeit

Distanz

49 km

Höhenmeter

ca. 200 hm

Sattelzeit

3:12 h

Wer das Abenteuer sucht, darf sich nicht beschweren, wenn er es findet.

Morgens halb 6 ging es für uns in Richtung Bahnhof los. Pünktlich um 6:28 Uhr sammelte uns der ICE nach Erfurt ein. Da angekommen, ging es planmäßig weiter gen Süden. In Nürnberg konnte man sich im Stellwerk jedoch nicht entscheiden, wie der Zug nach München kommen soll. Das Ergebnis waren 40 Minuten Verspätung und jede Menge Aufregung im Wagon.

Bild des Tages

München – Montag – Mittag: Menschenmassen.
Nachdem wir den ersten Millionen-Stadt-Schock hinter uns gelassen haben, ging es entlang der Isar rein ins ländliche Idyll. Das Wetter tauchte dabei die Umgebung in ein vollumfassendes grau. Doch Regen lag erstmal nur in der Luft. Etwas weiter bestaunten wir von unten eine riesige Eisenbahnbrücke. Dann staunten wir über die Wegführung über eben diese Brücke. Hier hieß es direkt das erste Mal absteigen und schieben, keine 10 km hinter München. Wunsch und Wirklichkeit eben. Ein paar Minuten später und nach der ersten kleinen Pannen-Pause (Das Schutzblech musste gerichtet werden), entschieden wir uns dann doch „vorsichtshalber“ für die Regen-Outfits. Von da an erlebten wir den Rest des Tages Nass von Oben, Unten und der Seite.

Im strömenden Regen entschieden wir uns auch noch für die falsche Abbiegung und gingen diesen Holzweg bis zum bitteren Ende. Der Tiefpunkt war erreicht als es wir die voll bepackten Räder dem groben Schotter-„Radweg“ empor schoben, mit dem Gefühl in einem Flussbett zu laufen. Nach viel bergauf ging es dann aber auch rasant nach unten und wir staunten nicht schlecht, wie viele Höhenmeter wir gemacht hatten. Und so sind wir auch aus dieser Misere mit einem Urlaubslächeln herausgekommen. Nur dem Tagesziel sind wir kaum ein Stück näher gekommen. Wunsch und Wirklichkeit eben.

Nach der kleinen Bonus-Trainingsrunde und einem Schokocroissant, kamen wir endlich wieder auf Kurs. Nur das Nass von Oben hat sich nun durch alle Lagen unserer Ausrüstung gefressen. Bad Tölz ist jetzt kein Thema mehr. Im Wartehäuschen und im Scheinwerferlicht gilt es mit nassen Fingern eine Unterkunft auszumachen. Der erste Versuch bleibt allerdings erfolglos. Also einfach weiter und auf eine Pension am Wegesrand hoffen. Und auch der trockenen Platz unter einer Isar Brücke scheint gar nicht so schlecht zu sein. Doch soweit ist es dann doch nicht gekommen. Ein zweiter Versuch und der dritte Anruf stellt eine warmes Zimmer in Aussicht. Hier angekommen gibt es Käsemaccaroni, eine heiße Dusche und ein richtiges Bett. Es fühlt sich so verdammt gut an 🙂

So viel also zur Sommer-Radreise mit Camping. Für Morgen wünschen wir uns ein bisschen weniger Regen und Rückenwind. Wir werden berichten, was die Wirklichkeit für uns parat hält.