Wecker aus – ausschlafen. Danach gab es frische Backwaren zum Frühstück. Bevor wir uns auf den Weg in die Stadt machten, nutzten wir heute die Zeit für ein letztes Mal Wäschewaschen (diesmal nur das Nötigste per Hand) und Großeinkauf. Zum zeitigen Mittag fuhren wir dann aber los, immer entlang der Loire bis nach Nantes. Unser erstes Ziel die einzigartige „Les Machines de L’Ile“, auch als Zoo der Maschinen bekannt. Und hier erwarteten uns tatsächlich beeindruckende Ausstellungsstücke.

Zu unserer Überraschung handelte es sich bei dem „Museum“ weniger um einen abgegrenzten Ort, als viel mehr um drei einzelne Attraktionen auf einem weitläufigen frei zugänglichen Gelände auf einer ehemaligen Werft. Der Berühmtheit entsprechend, war am Ticketschalter jede Menge los. Trotzdem stellten wir uns die 45 Minuten an. Ganz allgemein drehen sich die Attraktionen um große Maschinen, welche durch ausgeklügelte Mechanik zum Leben erweckt werden. Die Künstler lassen sich dabei von der Natur inspirieren und nutzen auch Vorlagen des Sohnes der Stadt: Jules Verne.
Attraktion 1: der große Elefant
Mit diesem „Exponat“ hat einmal alles begonnen. Für die Konstruktion wurden die alten Werfthallen auf der Loire-Insel zu Ausstellungsräumen und einer Werkstatt ausgebaut. Darin entstand eine monumentale Maschine in der Form eines Elefanten. Aus Holz und über 40 Tonnen Stahl wurde der Koloss gefertigt. Er ist 12 Meter hoch und 8 Meter lang. Mit bis zu 50 Passagieren an Board geht das Ungetüm anschließend auf Rundgang. Dabei sorgt er bei den vielen Zuschauern immer wieder für Abkühlung durch einen kühlen Wasserstrahl aus dem Rüssel. Die Bewegungen des Elefanten sind dabei wirklich beeindruckend naturgetreu. Denn die Figur wird nicht einfach nur herumgeschoben. Jeder Fuß bewegt sich natürlich vorwärts, der Rüssel dreht und wendet sich und auf der Kopf lässt sich in viele Richtungen neigen. Ein wahrhaftiges Spektakel – auch bei einer Max-Geschwindigkeit von 3 km/h. Alle Fahrten mit dem Elefanten waren bereits ausverkauft, dies stand aber auch nicht auf unserer Liste.



Attraktion 2: Das Meeresweltenkarussell
Nach dem Erfolg des großen Elefanten, begannen die Künstler mit dem Bau einer neuen Maschine. Diesmal ein Karussell, ausgestattet mit den Lebewesen des Meeres. Auf 25 Metern Höhe und 22 Metern Durchmesser befinden sich 3 Etagen. Auf jeder Etage finden sich (Mitfahr-) Elemente mit eigener Mechanik und teils bizarren Formen: Fische, Boote, Quallen, Krabben, … Ein lebendiges Wimmelbild mit jeder Menge Entdeckungsmöglichkeiten und Anregungen der Fantasie. Eine Fahrt auf dem Matna Rochen lassen wir uns bei der Gelegenheit nicht entgehen. Während Betti die Kontrolle über Fühler und Augen übernimmt, hat Arthur Maul und Schwanz fest im Griff.


Attraktion 3: Die Galerie & Werkstatt
In diesem Teil finden wir uns zu erst wieder. Hier gibt es jede Menge mechanische Tiere zu bestaunen. Alle samt lassen sich bewegen und teils auch fahren. So kann man auf dem Rücken einer Raupe reiten, mit einem Reiher in die Luft steigen oder auf einer Spinne empor klettern. Außerdem gibt es ein gemütliches Faultier, ein Kolibri, ein Chamäleon und vieles mehr zu entdecken. Auf der anderen Seite kann man eigentlich die Künstler und Handwerker bei der Arbeit beobachten. Bei uns war gerade Mittagspause oder Sommerurlaub angesagt. Wieder zum Ausgang führt ein riesiger, stählerner Ast. Dieser ist mit Laufwegen bestückt und wirklich herrlich bepflanzt. Das ganze ist der Prototyp einer neuen, vierten und noch größeren Attraktion.










Attraktion 4: Der Reiherbaum
Diese unglaubliche Konstruktion befindet sich aktuell in Arbeit und soll in einem alten, nahegelegenen Steinbruch ihren Platz finden. Der Baum soll aus jeder Menge bepflanzten Stahlästen bestehen und insgesamt 1,6 Kilometer Wegstrecke beinhalten. Der Clou daran, die jetzt bereits in der Galerie zu besichtigen Tiere finden im Baum ihr neues Zuhause und dienen dort als Transportmittel. Mit dem Reiher soll man bis zu 40 Meter über den Erdboden Kreisen. So bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als in ein paar Jahren wieder einmal hier vorbei zu schauen. Die Fertigstellung ist für 2027 geplant.
Neben dem Maschinen-Park bietet Nantes aber auch noch ein paar andere sehenswerte Ecken. Um diese zu erkunden und zu entdecken folgten wir stets der grünen Linie auf dem Boden. Diese clevere Wegführung verläuft einmal quer durch die Stadt und zeigt einem alle wichtigen Ecken. Bereits auf dem Hinweg haben wir so wirklich amüsante Kunst in Form von neugedachten Sportstätten entdeckt. Eine halbkreisförmige Tischtennisplatte oder ein Basketball-Korb für jede Körpergröße ermöglichen doch gleich ganz neue Spielideen. Die grüne Linie führte uns weiter durch die Stadt, vorbei an Aussichtspunkten, Sternerestaurants, Springbrunnen, Straßencafés, Kirchen und Burgen. Nantes ist definitiv eine abwechslungsreiche, mondäne und vielseitige Stadt.







Kulinarisch gehen wir heute kein Risiko mehr ein und halten uns mit Pommes, Burritos und Tacos über Wasser. Ein Bild war uns das Fast-Food nicht wert. Anders als ein kleiner Meilenstein unseres Urlaubs. Auf dem Rückweg zum Campingplatz leuchtet auf dem Fahrradcomputer erstmal eine vierstellige Zahl auf.

So ein cooles Museum! Da wollen wir unbedingt auch mal hin. Danke für die tollen Bilder und Schilderungen! Liebe Grüße
Das müsst ihr auf jeden Fall! Hier kann man auch als ausgewachsener Mensch nochmal ganz klein sein… 😲🤩