Distanz

44 km

Temperatur

16°C in Leipzig

Sattelzeit

3:08 h

Lang war der Abend, kurz war die Nacht und zeitig ist es Morgen. So sitzen wir pünktlich um 8 Uhr am Frühstückstisch und schaffen eine reichhaltige Nahrungsgrundlage für den Tag. Alle Sachen sind bereits gepackt und werden bis auf weiteres im Fahrradschuppen des Hotels geparkt. (Das Hotel-Bar-Restaurant „Hafen17“ ist im übrigen sehr zu empfehlen. Nicht nur die tolle Einrichtung und liebevolle Dekoration, auch das sehr freundliche und herzliche Personal und ein leckeres Frühstück haben uns glücklich gemacht.) So machten wir uns erneut auf die andere Reihnseite nach Straßburg.

Bild des Tages

Diesmal lockte uns der Münster nicht auf sich hinauf, sonder lud uns zu einer kurzen Besichtigung des Innern ein. Das monumentale Kirchenschiff mit der unfassbaren Deckenhöhe ist wirklich beeindruckend. An einem Ende leuchtet die Morgensonne durch das Buntglas und in der anderen Ecke steht eine faszinierende astronomische Uhr aus dem 16. Jahrhundert. Zusehen sind darauf: die Mondphasen, das kupernikanische Planetarium mit den Tierkreiszeichen, Wochentage und der Jahreskalender. Außerdem bewegen sich zu jeder Viertelstunde einige der zahlreichen Figuren auf der Uhr.

Nach dem Kulturprogramm machen wir uns erneut auf in die Gassen der Stadt. Diesmal wollen wir nicht nur unsere Nasen an die Schaufenster drücken, sondern auch die vielen kleinen Läden von innen begutachten. Dabei ärgern wir uns das ein oder andere Mal über den chronischen Platzmangel in den Taschen – so viele schöne Sachen.

Da sich an den Verstaumöglichkeiten unseres Reisegepäck so schnell nichts ändern wird, nutzen wir eben unsere inneren Vorratsspeicher und konzentrieren uns aufs Kulinarische. Bereits gestern sind uns die erschwinglicheren Eispreise aufgefallen. Besonders eine Eisdiele erregte unsere Aufmerksamkeit, denn hier gibt es Eisblumen in der Waffel mit Macaron-Topping. Leider überzeugt unsere gewählte Eiskombination – Haselnuss, Limetten-Basilikum, Heidelbeer-Cheescake, Kokos – nur geschmacklich. Für den Blumeneffekt braucht es wohl etwas mehr farbliche Kontraste (und etwas mehr Feingefühl seitens des Eisverkäufers) – trotzdem ein tolles Erlebnis. Anschließend deckten wir uns ein letztes Mal mit Leckereien für den Tag und die Fahrt ein. Baguette, Bretzel und einen traditionellen Kougelhopf. Letzteres ist das elsässische National-Gebäck aus Hefeteig, Mandeln und Rosinen. Gut ausgerüstet lassen wir damit diese, auch für uns auffällig, junge Stadt hinter uns – laut Reiseführer sind 46% der Straßburgerinnen und Straßburger unter 30.

Am Hotel verstauen wir die letzten Einkäufe und radelten Richtung Offenburg. Die eigentlich geplante Zugfahrt mit der Regionalbahn schenken wir uns, mit dem 9€-Ticket-Andrang ist es uns etwas zu unsicher mit Rädern und Gepäck. Außerdem lernen wir so auch nochmal gut 20 Kilometer deutsche Radwege kennen. Auch hier lässt es sich bei schönem Wetter gut mit dem Fahrrad von A nach B kommen. Wir durchfahren nahezu einsam typische Dorflandschaften mit Feldern und kleinen Flüssen. Dabei verköstigen wir die vielen Obstbäume am Wegesrand mit Äpfeln sowie Birnen und naschen ein paar Brombeeren. Mit jedem Kilometer Richtung Offenburg finden wir mehr und mehr gefallen an den näher kommenden Bergen des Schwarzwalds – sieht auch schön aus. Die aufgrund der großzügigen und entspannt geplanten Tour zum Bahnhof entstandene Pause, nutzen wir für ein zweites Eisvergnügen.

Nun aber los! Pünktlich rollt unser ICE auf dem Bahnsteig ein. Routiniert befördern wir Fahrräder und Gepäckstücke die zwei Stufen hinauf – alles klappt. Im letzten Zugteil finden wir ein gemütliches Plätzchen. Mäßige Auslastung ist schon eine feine Sache. In aller Ruhe daddelten wir am Handy und schrieben die ersten Blogzeilen. Und eigentlich stand auch einer Punktlandung in Frankfurt nichts im Weg. Der Zugbegleiter hat bereits alle Fahrgäste auf die Messe-Metropole eingestimmt, da bleibt der Zug doch nochmal über dem Main stehen. Ein anderer ICE mit Problemen an den Rädern steht auf unserem Streckenabschnitt… Verzögerung ungewiss. Erst hieß es 20 Minuten, am Ende waren es nur 10. So fuhren wir entspannt, dank über einer Stunde Umstiegszeit, in den Frankfurter Hauptbahnhof ein. Die Wartezeit vertrieben wir uns Brezel-essend auf dem Bahnsteig mit Skyline-Blick im sanften Licht des Sonnenuntergangs. Auch der Anschluss-ICE gab sich in Sachen Pünktlichkeit keine Blöße und hielt minutengenau vor unseren Füßen. Von nun an hieß es einfach nur warten bis wir in Leipzig sind. Auch das hat wunderbar geklappt. Lediglich eine letzte Hürde gab es am Leipziger Hauptbahnhof für uns zu meistern: Die Fahrstuhlsuche. Nachdem wir einmal die komplette Bahnhofshalle abgefahren waren, ohne Erfolg, entschlossen wir uns für den Ausgang über das Parkdeck. Hier funktionierte der Aufzug und nach ein paar Parkhaus-Kreisen nach unten haben wir auch hinaus gefunden. Nun ging es nur noch kurz durch die Leipziger Nacht. Unsere lieben Freunde Anika und Massa gewähren uns Unterschlupf für eine Nacht. Und mit einem großen Dankeschön an die Beiden wollen wir uns heute verabschieden.

DANKE!

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