Distanz

110 km

Temperatur

22°C am Polarkreis

Höhenmeter

622 hm

Sattelzeit

7:52 h

Was war das für eine schöne Nacht in unserer kleinen Hütte: wir liegen warm, sicher, ruhig und mit herrlicher Aussicht aus dem Fenster am Bett. Da es ja aktuell nicht mehr dunkel wird, haben wir so immer die Möglichkeit nach Besuchern – aus der Gattung Rentier und Elch – Ausschau zu halten. Und natürlich war die Nacht wieder viel zu schnell zu Ende. Denn so schön es hier auch ist, wir wollen weiter kommen und dafür müssen wir heute wieder ordentlich ranklotzen. Denn neben dem zeitigen Aufstehen stehen uns drei weitere Hürden bevor:

  1. der Weg zurück zur Straße inkl. Riesenpfütze
  2. die Straße bestehend aus Schotter, sowie weitere 50 Kilometer auf unbefestigten Straßen
  3. eine Gesamtetappe von über 100 Kilometern bis zum Campingplatz

Herausforderung eins meistern wir heute mit neuer Taktik. Statt den Weg drumherum zu suchen, entscheiden wir uns für den Weg mittendurch. Dafür ziehen wir zunächst die Schuhe aus und kommen gleichzeitig in den „Genuss“ einer kleinen Kneippkur. Der restliche Weg (bergauf) durch Geröll und Schlamm kostet uns gut 45 Minuten für 2 Kilometer. Aber alles in allem lief es besser als erwartet.

Nun folgt der wohl anstrengendste Teil des Tages. Nach unseren Berechnungen liegen 50 weitere Kilometer mit feinsten Schotterstraßen vor uns. Zu unserer Erleichterung ist dabei die Anfangstraße, von welcher wir gestern bereits 20 Kilometer abgeknabbert haben, die schlimmste. Darauf folgen deutlich bessere Straßen mit festgefahrenen Schotterboden. So kommen wir auch besser vorwärts als befürchtet.

Bild des Tages

Auf einer ebensolchen Schotterstraße überqueren wir dann auch schon bald den Polarkreis. Dieses doch recht große Ettappenziel hatten wir jetzt noch gar nicht auf dem Schirm und sind selbst ein wenig überrascht worden. Doch ein großes Hinweisschild lässt keine Zweifel zu – wir befinden uns von nun an im Polarkreis. Umso mehr freuen wir uns das wir es jetzt schon bis hier geschafft haben.

Anschließend geht es weiter durch nahezu menschenleere Wälder. Ab und zu kommen wir an ein paar Häusschen vorbei und auch ein oder zwei Autos kreuzen unseren Weg. Und zur besonderen Freude kreuzen auch wieder ein paar Rentiere unsere Strecke. Diesmal bekommen wir sie auch vor die Linse und sind entzückt von diesen knuffigen Tieren. Was wir da noch nicht wissen, heute werden wir noch das ein oder ander Mal auf Artgenossen treffen.

Als wir dann endlich und ziemlich genau nach 50 Kilometern die Schotterpisten verlassen, läuft es direkt besser – kein ruckeln und holpern mehr. Jetzt sieht man auch geringfügig mehr Häuser und Autos. Trotzdem gehören die Straßen vorwiegend uns. In der Ferne können wir nun auch etwas höhere Berge mit deutlichen Schneeresten erkennen. Und so radeln wir weiter Richtung Nord-West.

Nach etwas über 100 Kilometer und am Fuße des Schnee-bepuderten Berges erreichen wir Gällivare und den Campingplatz. Hier richten wir schnell unser Lager ein und fahren anschließend zum Einkaufen in den Supermarkt. Die Taschen haben ordentlich an Volumen verloren – einige Streckenabschnitte heute bedurften viel Energie aus den Vorräten – und müssen wieder aufgefüllt werden. Da es nun erstmal nicht so regelmäßig Einkaufsmöglichkeiten gibt, sorgen wir lieber etwas vor.

Tierfoto des Tages

Mit gut gefüllter Tasche landen wir wieder am Zelt und kochen uns schnell ein paar Nudeln. Da das Sanitärgebäude vor kurzem ausgebrannt ist und erst saniert werden muss, gibt es Dusche und Abendtoilette in der Umkleidekabine des nebenliegenden Fußballvereins. So bettfertig gemacht geht es dann auch zügig in die Koje.

PS: Die Bilder von gestern sind nun auch da. Viel Spaß damit!

Musik: Endless Dreams | Musiker: ASHUTOSH | URL: https://soundcloud.com/grandakt

Tagesausgaben

Verpflegung – 35 €

Campingplatz – 21 €


Etappe

⚠️ Die Farbcodierung bezieht sich heute auf unsere Höhe.

Punkt mit Zahl = 5 km Zwischenziel

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