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Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 052 – Rein ins Nadelöhr

Distanz

78 km

Temperatur

27°C bei 6% Steigung

Höhenmeter

510 hm

Sattelzeit

4:20 h

Heute schlafen wir aus. Der Wecker ist auf eine zweistellige Uhrzeit gestellt und wir von den letzten Tagen gut geschafft. Schlussendlich werden wir aber nicht von dem Klingeln des Handys wach, sondern 2 Stunden eher von der kräftigen Morgensonne. Die gewonnene Zeit verbringen wir in angenehmer Temperatur im Zelt mit Daddeln, dem Planen der nächsten 2 Monate und Ruhen.

Als nächstes auf dem Tagesplan steht nach dem schnellen Zusammenpacken ein ausgedehntes Frühstück: Polarbröd- und Müsli-Reste, Melone und Joghurt wollen an uns verfüttert werden. Den restlichen Vormittag und zeitigen Mittag verbringen wir mit Ausruhen am Fluss in der Sonne.

Bild des Tages

Sicher fragt ihr euch, was nur in uns gefahren ist – so viel Entspannung und Gemütlichkeit. Natürlich nicht ganz ohne Grund. Die letzten Wochen haben wir es möglichst vermieden, die ganz großen Straßen mit unseren zwei Packeseln zu befahren. Meist ging es über die umliegenden Dörfer oder durch die Wildnis. Doch ab heute bleibt uns nur noch der Weg über die Europastraße 10. Dies ist der einzige Weg für uns von Gällivare auf die Lofoten. Im Vorfeld konnten wir leider kaum etwas über Radreisende mit dieser Route finden. Entsprechend ungewiss ist unsere heutige Etappe.

Doch aus Erfahrung wissen wir bereits, dass der Verkehr zum Abend hin in der Regel abnimmt und da es ja eh nicht mehr dunkel wird, planen wir einen späten Start um größere Verkehrsansammlungen zu vermeiden. Wie es scheint, keine so schlechte Idee. Als wir Mittags vom Campingplatz aufbrechen, ist dieser so gut wie leer. Alle auf der Straße also. Nach einem kurzen Boxenstopp beim Supermarkt um weitere Trinkreserven und etwas Aufstrich einzuladen, geht es also los.

Erst über die E45 dann auf die E10. Wir streifen uns unsere Warnwesten über und radeln los. Und das funktioniert auch echt super. Der neu gebaute Anfangsabschnitt ist super und bietet sogar einen kleinen Seitenstreifen. Zudem ist hier kaum Verkehr. Auf der E10 selbst ist schon etwas mehr los, aber bei weitem nicht wie befürchtet. Hier wechseln sich neue und ältere Abschnitte ab – mal mit und mal ohne Seitenstreifen. Vergleichbar ist das alles mit einer deutschen Landstraße. In der Regel werden wir dabei von wohlgesonnenen Autofahrern überholt, welche weiten Abstand halten. LKW-Verkehr ist heute fast gar nicht und so kommen wir gut voran und können uns mehr auf die anstrengenden Anstiege konzentrieren.

Und auch unser Plan mit dem späten Start geht auf. Zum Abend beruhigt sich das Verkehrsaufkommen nochmal und es ist ein richtig schönes Fahrradfahren in der Abendsonne. Jetzt können wir auch ein bisschen den Blick über die sehenswerte Landschaft schweifen lassen. Am Horizont schneebedeckte Gipfel und davor flacher Sumpf. Zum Schluss geht es einen Großteil unser erkämpften Höhenmeter wieder runter. Die Auswahl an Nachtplätzen ist hier eher gering und so wird es heute ein Badeplatz direkt an der E10. So können wir morgen ohne Umwege weiterfahren, wenn es uns beliebt. Heut hieß es aber nur noch Essen und Bettfertig machen.


Tagesausgaben

Verpflegung – 9 €


Etappe

⚠️ Die Farbcodierung bezieht sich heute auf unsere Höhe.

Punkt mit Zahl = 5 km Zwischenziel

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 051 – Polarkreis ✓

Distanz

110 km

Temperatur

22°C am Polarkreis

Höhenmeter

622 hm

Sattelzeit

7:52 h

Was war das für eine schöne Nacht in unserer kleinen Hütte: wir liegen warm, sicher, ruhig und mit herrlicher Aussicht aus dem Fenster am Bett. Da es ja aktuell nicht mehr dunkel wird, haben wir so immer die Möglichkeit nach Besuchern – aus der Gattung Rentier und Elch – Ausschau zu halten. Und natürlich war die Nacht wieder viel zu schnell zu Ende. Denn so schön es hier auch ist, wir wollen weiter kommen und dafür müssen wir heute wieder ordentlich ranklotzen. Denn neben dem zeitigen Aufstehen stehen uns drei weitere Hürden bevor:

  1. der Weg zurück zur Straße inkl. Riesenpfütze
  2. die Straße bestehend aus Schotter, sowie weitere 50 Kilometer auf unbefestigten Straßen
  3. eine Gesamtetappe von über 100 Kilometern bis zum Campingplatz

Herausforderung eins meistern wir heute mit neuer Taktik. Statt den Weg drumherum zu suchen, entscheiden wir uns für den Weg mittendurch. Dafür ziehen wir zunächst die Schuhe aus und kommen gleichzeitig in den „Genuss“ einer kleinen Kneippkur. Der restliche Weg (bergauf) durch Geröll und Schlamm kostet uns gut 45 Minuten für 2 Kilometer. Aber alles in allem lief es besser als erwartet.

Nun folgt der wohl anstrengendste Teil des Tages. Nach unseren Berechnungen liegen 50 weitere Kilometer mit feinsten Schotterstraßen vor uns. Zu unserer Erleichterung ist dabei die Anfangstraße, von welcher wir gestern bereits 20 Kilometer abgeknabbert haben, die schlimmste. Darauf folgen deutlich bessere Straßen mit festgefahrenen Schotterboden. So kommen wir auch besser vorwärts als befürchtet.

Bild des Tages

Auf einer ebensolchen Schotterstraße überqueren wir dann auch schon bald den Polarkreis. Dieses doch recht große Ettappenziel hatten wir jetzt noch gar nicht auf dem Schirm und sind selbst ein wenig überrascht worden. Doch ein großes Hinweisschild lässt keine Zweifel zu – wir befinden uns von nun an im Polarkreis. Umso mehr freuen wir uns das wir es jetzt schon bis hier geschafft haben.

Anschließend geht es weiter durch nahezu menschenleere Wälder. Ab und zu kommen wir an ein paar Häusschen vorbei und auch ein oder zwei Autos kreuzen unseren Weg. Und zur besonderen Freude kreuzen auch wieder ein paar Rentiere unsere Strecke. Diesmal bekommen wir sie auch vor die Linse und sind entzückt von diesen knuffigen Tieren. Was wir da noch nicht wissen, heute werden wir noch das ein oder ander Mal auf Artgenossen treffen.

Als wir dann endlich und ziemlich genau nach 50 Kilometern die Schotterpisten verlassen, läuft es direkt besser – kein ruckeln und holpern mehr. Jetzt sieht man auch geringfügig mehr Häuser und Autos. Trotzdem gehören die Straßen vorwiegend uns. In der Ferne können wir nun auch etwas höhere Berge mit deutlichen Schneeresten erkennen. Und so radeln wir weiter Richtung Nord-West.

Nach etwas über 100 Kilometer und am Fuße des Schnee-bepuderten Berges erreichen wir Gällivare und den Campingplatz. Hier richten wir schnell unser Lager ein und fahren anschließend zum Einkaufen in den Supermarkt. Die Taschen haben ordentlich an Volumen verloren – einige Streckenabschnitte heute bedurften viel Energie aus den Vorräten – und müssen wieder aufgefüllt werden. Da es nun erstmal nicht so regelmäßig Einkaufsmöglichkeiten gibt, sorgen wir lieber etwas vor.

Tierfoto des Tages

Mit gut gefüllter Tasche landen wir wieder am Zelt und kochen uns schnell ein paar Nudeln. Da das Sanitärgebäude vor kurzem ausgebrannt ist und erst saniert werden muss, gibt es Dusche und Abendtoilette in der Umkleidekabine des nebenliegenden Fußballvereins. So bettfertig gemacht geht es dann auch zügig in die Koje.

PS: Die Bilder von gestern sind nun auch da. Viel Spaß damit!

Musik: Endless Dreams | Musiker: ASHUTOSH | URL: https://soundcloud.com/grandakt

Tagesausgaben

Verpflegung – 35 €

Campingplatz – 21 €


Etappe

⚠️ Die Farbcodierung bezieht sich heute auf unsere Höhe.

Punkt mit Zahl = 5 km Zwischenziel

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 050 – Hochwasser und nasse Füße

Distanz

88 km

Temperatur

20°C

Höhenmeter

615 hm

Sattelzeit

6:59 h

Da sich unser Schlafplatz aktuell nicht unter die Top Übernachtungsplätze reiht, ziehen wir es vor, den Morgen nicht ins Unendliche zu ziehen. Nach einem schmackhaften Frühstück mit französischen Brot und gerösteter Zimtschnecke geht es wieder auf Tour.

Einmal mehr ist der Plan: Meter machen Richtung Norwegen und einen schönen Ort zum Nächtigen finden. Letzteres finden wir bereits nach weniger als 10 Kilometer. Hier in der Region „Boden“ sind die Schutzhütten, zahlreich, liebevoll ausgebaut und super ausgeschildert. Wir machen Rast an einem Caravan-Stellplatz mit Übersichtskarte. Jetzt ärgern wir uns, das wir gestern nicht noch ein Stück weiter gefahren sind, denn wenig später stehen wir vor einer voll eingerichteten Schlafhütte inklusive anliegender Sauna. Alles zur freien Verfügung. Doch der Drang weiterzukommen ist größer und wir strampeln weiter die Berge hoch.

Bild des Tages

Bei der einzigen Einkaufsgelegenheit weit und breit machen wir halt und stocken ein paar Voräte für heute Abend auf. Außerdem gibt es Gelegenheit für eine kleine Eis-Pause, die wir gern nutzen. Heute durfte es mal ein bisschen mehr sein – die Energie werden wir noch gut gebrauchen können.

Jetzt müssen wir aber wirklich los, wollen wir heute doch noch zu einer ausgewiesene Hütte. Das gelingt uns jedoch nur so mäßig, da uns immer wieder spektakuläre Blicke auf das Hochwasser ausbremsen. Diese mächtigen Wassermassen und Stromschnellen ziehen uns förmlich in den Bann.

So geht es ein ganzes Stück immer weiter – entlang das Flusses und vorbei an wunderschönen Rast-/Campingplätzen. An einem von diesen Plätzen verschnaufen wir auch kurz und spielen eine Runde Knister. Als wir dann abbiegen müssen und den Fluss hinter uns lassen, verschlechtert sich nicht nur unsere Aussicht. Der Belag wechselt mal wieder auf weichen Sand/Schotter. Nach einer weiteren Abbiegung wird es noch schlimmer, da der Krümelboden noch loser ist. Von hier sind es jetzt noch 20 Kilometer.

Diese Meter machen uns ordentlich zu schaffen. Wir kommen kaum voran, es geht bergauf und ein Ende ist kaum in Sicht. Dazu gesellt sich die gewohnte Unsicherheit, ob das mit dem Schlafplatz auch alles klappt. Nach gefühlt endlosen Stunden auf dem schrecklichen Weg ist die Abbiegung zur Hütte erreicht – sogar ausgeschildert ist sie. Nur noch 2 Kilometer.

Tierfoto des Tages

Diese stellen uns abermals vor die ein oder andere Herausforderung. Erst ist es matschig, dann umfahren wir eine Pfütze über dichtes Gestrüpp und am Ende stehen wir trotzdem knöcheltief im Wasser. Da hilft nur Augen zu und durch. Doch voller Glück können wir jetzt sagen: Ende gut – alles gut. Zum einen begegnen wir auf dem Weg zwei wilden Rentieren, welche sich erst gar nicht von uns beeindrucken lassen. So können wir die Tiere aus nächster Nähe beobachten. Erst als die Kamera herausgeholt wird, zeigen sie sich etwas scheu. Zum anderen ist die abgeschiedene Hütte mal wieder ein Traum. Direkt am See mit Bett und Kamin. Hier machen wir es uns richtig schön warm und brutzeln unser Abendbrot auf dem Ofen. Es gibt mal wieder Polarbröd-Fladen gefüllt mit krossem Bacon, Tomate, Röstzwiebeln und zerlaufenem Käse. Fantastisch! Und so sind wir sicher auch bereit für die Herausforderungen des nächsten Tages.


Tagesausgaben

Verpflegung – 13 €


Etappe

⚠️ Die Farbcodierung bezieht sich heute auf unsere Höhe.

Punkt mit Zahl = 5 km Zwischenziel

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 049 – Wir knicken ein

Distanz

78 km

Temperatur

13°C

Höhenmeter

418 hm

Sattelzeit

5:38 h

Die Nacht war ähnlich verregnet wie die davor, dazu kam noch ordentlich Wind der durch die Baumwipfel pfiff. Nur gut, dass wir uns samt Zelt in der Hütte niedergelassen haben. Hier lässt sich zudem der Vormittag auch ganz gut aushalten, ist doch erstmal kaum Wetterbesserung in Sicht. Der Regen hat zwar nachgelassen, grau und stürmisch ist’s trotzdem noch. Also klicken wir das ein oder andere Mal den Wecker weg und machen ein ausgiebiges Frühstück.

Dann kommt auch etwas Bewegung in die Wolkendecke und wir bringen uns ebenfalls in Bewegung. Leider kommt der starke Wind direkt aus Norden und erschwert uns das Vorankommen. Wir wählen daher eine Route mehr durch den Wald. Nach ca. 20 Kilometer und einem wahren Wetterumschwung auf warmen Sonneschein, nutzen wir die Gelegenheit eines Einkaufmarktes für einen kleinen Verpflegungsstopp. Eigentlich bräuchten wir nichts mehr… aber wir haben da eine einfache Formel entwickelt: Sonne = Eiswetter! Zusätzlich finden sich dann auch noch andere Kostproben auf dem Kassenband, welche sicher auch noch ihre Zeit bekommen werden.

Bild des Tages

Nun geht’s aber weiter Richtung Norden – Richtung Gegenwind. Aber das sollte nicht mehr lange der Fall sein, denn ab heute wechseln wir die Himmelsrichtungen. In Rånbyn knickt unsere Route ein und wir machen uns auf in den Westen. In den nächsten Tagen gilt es als für uns nicht nur den Polarkreis zu überwinden, sondern auch das Skandinavische Gebirge. Bereits heute geht es für uns die ersten Höhenmeter hinauf.

Die Straße führt uns immer entlang eines größeren Flusses. Dieser ist übervoll und fast an jeder Stelle über das Ufer getreten. Das scheint auch hier nicht jedes Jahr der Fall zu sein, treffen wir doch auch Einheimische auf einer Brücke zum Fotos schießen. Ein weiteres Indiz für diese These: so manche Unterkunft ist dann doch etwas nah ans Wassergebaut.

Unser eigenes Plätzchen ist da kaum eine Ausnahme. Direkt am Fluss liegt hier ein kleiner Unterstand. An der Brücke lässt sich das Hochwasser ganz gut nachvollziehen oder man baut hier Brücken nur sehr flach übers Wasser. Wir platzieren uns rasch und bereiten ein feines Mahl aus Salat und aufgewärmten Brötchen zu. Und ehe wir uns versehen, liegen wir auch schon wieder in der Koje.


Tagesausgaben

Verpflegung – 11 €


Etappe

⚠️ Die Farbcodierung bezieht sich heute auf unsere Höhe.

Punkt mit Zahl = 5 km Zwischenziel

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 048 – Im Norden ist es grau

Distanz

78 km

Temperatur

8°C in Luleå

Höhenmeter

409 hm

Sattelzeit

5:08 h

In der Nacht ist das Prasseln der Regentropfen auf die gespannten Zeltwände nicht zu überhören. Soweit konnten wir also der Wettervorhersage trauen. Nur die genauen Zeiten und die Regenpausen stimmen nicht ganz mit unserer Planung überein. So können wir wenigstens etwas länger liegen bleiben, bis wir uns vorsichtig aus unserer Wasserblase befreien. Nach einem kurzen Müsli-Frühstück beladen wir die Räder und binden das nasse Zelt oben drauf. Uns selbst verpassen wir die volle Regenmontur und starten in den Tag.

Kaum zehn Minuten später stoppen wir das erste Mal und entledigen uns einiger Lagen Regenkleidung. Es regnet nicht und in Bewegung ist die Gefahr der Überhitzung zu groß. Zum Glück werden wir die meisten Sachen auch den restlichen Tag nicht mehr benötigen. Denn anders als vorhergesagt ist es zwar mächtig grau auf unserem Weg nach Luleå, aber außer ein paar harmlosen Nieseltropfen bleibt alles trocken.

Bild des Tages

Je näher wir der Hafenstadt kommen, desto Dichter zieht der Neblen über unsere Köpfe hinweg. In den Baumkronen legt sich ein nasser Schleier, welcher uns bis in die Stadt begleitet. Am Hafen erregt dann aber erst einmal der Duft von frisch frittierten Teig unsere Aufmerksamkeit. An der Straße werden leckere Churroz verkauft. Bereits in Frankreich waren die ausgebackenen Teigstäbchen aus Mexiko ein gern gesehener Gast auf unsere Snackkarte. Zwar müssen wir hier etwas tiefer in die Tasche greifen, aber bei solch ein Schmuddelwetter tut so etwas warmes ganz gut zwischen den Fingern. Zudem funktioniert die Kreditkarte wieder einwandfrei.

Mit dieser kleinen Stärkung geht es auf zum nächsten Supermarkt. Hier brauchen wir auch nicht viel, da vom gestrigen Abendbrot noch reichlich über ist. Doch eine große Tüte mit müllbedrohten Backwaren soll unsere Pläne ordentlich durcheinander wirbeln. Für keine 5 € können wir die Tüte mitnehmen und sind gespannt, was uns darin erwarten wird. Doch vorher schauen wir uns noch schnell nach einer Behausung für heute Nacht um.

In nächster Nähe befindet sich dafür ein geeignetes Naturschutzgebiet. Hier lädt uns eine geräumige Windschutzhütte für eine Übernachtung ein. Und kaum haben wir unsere Sachen unter dem Vordach geparkt, beginnt es mit regnen – perfektes Timing. Mit ein paar warmen Sachen mehr erforschen wir die Tiefen der geretteten Backwarentüte. Hier kommen zum Vorschein: ein Donut, drei Croissants, weitere Blätterteigteilchen, 2 Längen Plunder, 1 Ciabatta-Baguette, 1 Rosmarin-Baguette, 1 Knoblauch-Baguette, 2 französische Brote und noch ein paar Brötchen. Passend zur Tageszeit vermindern wir ersteinmal den Bestand an süßen Teilchen. Der Rest, welcher nicht sonderlich gut eingepackt ist, wird zum Abend und Morgen verspeist so der Plan.

Danach nutzen wir den Nachmittag und frühen Abend für ein paar Runden Frantic sowie einen kleinen Spaziergang um den See. Hier gilt es über schmale Holzpfade zu balancieren und trockene Füße zu behalten. Dank jeder Menge Schmelzwasser ist der See ganz ordentlich über die Ufer getreten. Entlang des Weges gibt es zahlreiche Rast und Grillplätze sowie eine weitere Hütte zu entdecken. Bei Sonnenschein im Sommer sicherlich sehr schön hier.

Jetzt ist es aber Zeit, ein paar Baguette-Scheiben in Butter zu rösten und mit Knoblauch einzureiben. So wird aus einem gerade noch steinharten Teig-Stock ein lecker weiches Abendbrot. Für morgen ist wieder besseres Wetter angesagt. Darauf und auf unsere schöne Matratze im Zelt, was in der Hütte bereits gut trocknen konnte, freuen wir uns jetzt.


Tagesausgaben

Verpflegung – 25 €

Churroz – 7,50 €


Etappe

⚠️ Die Farbcodierung bezieht sich heute auf unsere Höhe.

Punkt mit Zahl = 5 km Zwischenziel

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 047 – War’s das schon?

Distanz

43 km

Temperatur

16°C jetzt im Zelt

Höhenmeter

211 hm

Sattelzeit

2:36 h

Der heutige Morgen ist – mittlerweile – gewohnt warm. Doch es liegt schon jetzt ein bisschen Feuchtigkeit in der Luft. Wir trocknen das Zelt in der Sonne und machen uns an den Frühstückstisch. Beim Einpacken aller 100 Sachen die wir mit haben, bekommen wir auch schon die ersten Tropfen von Petrus herab geschickt. Also scheint sich der Wetterbericht womöglich nicht zu irren: für heute Abend ist Regen angesagt.

Bis es aber soweit ist, scheint weiterhin die Sonne und wir genießen das frische Frühlings-Grün. Unser Weg ist heute wirklich nicht weit. Rund 40 Kilometer sind es bis Piteå, wo hoffentlich ein Campingplatz ein Stückchen Wiese für uns hat. Dank des guten Frühstücks und Trainings ziehen wir ohne Pause die Etappe durch. Im Zentrum versorgen wir uns mit Verpflegung für gleich, heute Nachmittag und Abend.

Bild des Tages

Auf dem Weg zum Zeltplatz begeben wir uns noch auf die Suche nach Ersatz für die verloren gegangenen Ohrstecker und werden beim Mode Giganten aus Schweden mit zwei roten Buchstaben fündig. Jetzt können auch noch 30 weitere Ohrstecker verloren gehen, ehe wir hier erneut auf die Suche müssen. Neben Modeketten gibt es hier in Piteå vor allem eins: Rentner. Vielleicht mag es an der Mittagsstunde und dem Wochentag liegen, doch auffällig viel graues Haar und Rollatoren sind hier unterwegs.

Unser angepeiltes Camping-Areal liegt etwas außerhalb der Stadt, ist aber mit dem Fahrrad innerhalb weniger Minuten erreicht. Aufgebaute Vorzelte und eine geöffnete Rezeptionstür lassen uns erstmal aufatmen – hier scheint schon offen zu sein. Ist es aber eigentlich noch nicht. Da aber bereits die ersten Saison-Camper am aufbauen sind und das Wetter stimmt, dürfen wir gern eine Nacht bleiben. Für die neue Kollegin ist es zudem ein gutes Training für die Einarbeitung.

An einer kleinen Sitzgruppe mit Bank und Dach finden wir ein geeignetes Plätzchen für unser Zelt. Nach dem Aufbau funktioniert dann auch das Kartenlesegerät an der Kasse und wir können bezahlen. Nach entspannter Dusche und dem Anstellen einer Waschmaschine geht es zum gemütlichen Teil des Tages über. Der Kaffee-Tisch ist reich gedeckt mit Budapester-Torte, Cookie, Kakao und Baguette für den herzhaften Hunger. Das Wetter hat sich unterdessen schon etwas zugezogen, hält aber noch die Schleusen dicht.

Doch die sich merklich abkühlende Luft vetreibt uns dann doch ins kuschelige Zelt für eine Runde Würfelspiel. Die Wäsche dreht derweil ihre Runden im Trockner. Bereits im Zelt beim Spielen klopfen erneut Tropfen von oben an. Höchste Zeit also, die Wäsche in trockene Taschen zu verpacken und uns noch schnell am Tisch um einen Happen zu Essen zu kümmern. Das alles klappt auch wunderbar und so sind wir rechtzeitig in unsere Zeltbehausung verkrochen, bevor weiteres Nass von oben naht. Nun hoffen wir auf eine ruhige Nacht und das der Plan für morgen so funktioniert, wie wir es uns wünschen. Ihr werdet es mit Sicherheit erfahren. Die Frage die nun nur noch bleibt: War’s das schon mit Frühling?


Tagesausgaben

Verpflegung – 25 €

Ohrstecker – 15 €

Campingplatz – 23 €


Etappe

⚠️ Die Farbcodierung bezieht sich heute auf unsere Höhe.

Punkt mit Zahl = 5 km Zwischenziel

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 046 – Frühlingserwachen

Distanz

61 km

Temperatur

29°C

Höhenmeter

398 hm

Sattelzeit

4:02 h

Mit besten Blick über die Skipiste und etwas später als geplant kriechen wir aus unserem Zelt. Das Wetter ist beständig und wir schwitzen bereits zum Frühstück. Anschließend suchen wir wieder schnell den Weg aus der Stadt und rein in die Natur. Heute dürfen es gern ein paar Kilometer weniger werden.

Die Strecke macht da weiter, wo sie gestern aufgehört hat: auf gut ausgebauten Landstraßen mit wenig Verkehr. Darauf lässt es sich für uns wunderbar radeln. Und was uns besonders freut: die ersten Bäume fangen an, ihr frisches Grün zu präsentieren. Zusammen mit den immer währenden Narzissen (seit Abfahrt in DD ist kein Tag ohne sie vergangen) und zusätzlichen Tulpen, Krokussen und blühenden Forsythien kommen gleich neue Frühlingsgefühle auf. Im nächsten Ort bekämpfen wir erfolgreich den ansteigenden Wasserbedarf. Dank der letzten Bargeldreserven die uns mit auf den Weg gegeben wurden, sind auch kleinere Probleme mit der Kreditkarte erstmal schnell gelöst. Um eine dauerhafte Lösung kümmern wir uns im Anschluss auf dem Supermarkt-Parkplatz. Wir berichten vom Ergebnis sobald möglich.

Bild des Tages

Nach weiteren Kilometern auf den besagten Landstraßen erreichen wir Supermarkt Nummer 2, welcher für die noch fehlende Verpflegung sorgen soll. Dank ausreichend alternativer Zahlungsmittel im Portemonnaie funktioniert das problemlos und wir kommen auch noch zu einem leckeren Eis – „Vanilleeis mit kleinen, in Schokolade getauchten Popcorn-Stücken und Karamellsoße“. Himmlisch, mehr brauchen wir dazu wohl nicht zu schreiben.

Von hier ist es zum ersten möglichen Lagerplatz auch nicht mehr weit. Knapp über 10 Kilometer später sind wir auch schon an einem kleinen Angelsee mit Schutzhütte angekommen. Eine Komposttoilette hilft uns hier erstmal weiter, ansonsten sieht der Platz ein paar hundert Meter weiter vielversprechender aus.

Und der Platz ist auch wahrlich schön, direkt am See mit Sandstrand. Bereits seit dem Morgen kreisen die Gedanken darum, die Füße in den Sand zu strecken und sich am Strand lang zu machen – vielleicht ja auch ein kurzer Sprung ins kühle Nass. Nur ist hier das Hochwasser doch ein wenig zu nah an die Hütte gekommen, sodass dieser Plan wohl ins Wasser fällt. Für eine Runde Würfeln und eine kleine Snackpause reicht es aber alle Mal.

Der nächste Platz ist nun auch nicht mehr so weit entfernt und das Wetter lädt ja geradezu zum Fahrradfahren ein. Auf halber Strecke wird nur leider der neue Lieblings-Norweger-Pulli aus 100% Merinowolle vermisst. Es liegt nahe, das besagtes Kleidungsstück noch auf dem heutigen Startpunkt auf Mitnahme wartet. Eine mögliche „Notrast“ an Ort und Stelle wird diskutiert. So könnte eine Hälfte den Pulli holen fahren und die andere das Lager bereiten. Doch alle Überlegungen sind umsonst. Der Pullover findet sich in einer Außentaschen schnell an und wir können weiterfahren – zum Glück.

Tierfoto des Tages

Nicht umsonst heißt es wohl: alle guten Dinge sind drei. Mit dem Platz haben wir mal wieder eine echte Perle gefunden. In einem kleinen Örtchen und direkt am Fluss liegt ein wunderbarer Shelter – sauber, bestens gepflegt und sogar mit Trinkwasser. Gerade als wir ankommen, ziehen kräftige Regenwolken an uns vorbei und ein kalter Wind zieht auf. Es passt mal wieder irgendwie alles zusammen. Als wir später in der Abendsonne unsere Reis-Gemüse-Pfanne zubereiten, hält sogar noch eine sehr nette Dorfbewohnerin an und bietet uns an, Feuerholz vorbei zu bringen. Hier können wir einen ruhigen Abend genießen, auch wenn es doch wieder ein paar Meter mehr geworden sind. Morgen klappt’s dann vielleicht besser mit ein wenig Ruhe für die Beine.


Tagesausgaben

Verpflegung – 10 €


Etappe

⚠️ Die Farbcodierung bezieht sich heute auf unsere Höhe.

Punkt mit Zahl = 5 km Zwischenziel

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 045 – Sommer, Sonnenschein und Schlemmen

Distanz

100 km

Temperatur

27°C beim Frühstück in der ☀️

Höhenmeter

671 hm

Sattelzeit

5:55 h

Von mehr Wasser als heute Morgen kann ein Übernachtungsplatz kaum umgeben sein. Da wundert es nicht, dass sich das Zelt beim Aufstehen etwas feucht anfühlt. Die Zeit zum Trocknen in der Sonne nutzen wir für ein ausgiebiges Frühstück und ein bisschen Tagesplanung. Als alles trocken und verstaut ist, geht es gegen 11 Uhr los.


Rätsel des Tages

Das es hier oben länger hell als dunkel ist, ist sicherlich den meisten von euch ein Begriff. Wie sich das bereits jetzt auswirkt, könnt ihr gern anhand dieses Bildes raten. Zu sehen ist ein noch etwas verschlafener Typ im Zelt ohne zusätzliche Beleuchtung. Wann wurde das Bild aufgenommen?

Auflösung gibt’s am Ende des Beitrags.


Nach den ersten holprigen Metern auf der Schotterstraße wechseln wir als bald auf die E4. Zum Sonntag ist nur mäßig Verkehr und die nächste Ausfahrt müssen wir sowieso wieder runter. Mit Rückenwind und Asphalt rollt es sich einfach einfacher. In Robertsfors plündern wir den Supermarkt und können nicht anders als direkt ein Eis zur Abkühlung zu besorgen. Das Thermometer ist weit über die 20° Marke geklettert, da tut jede Kühlung gut. Außerdem gibt es die Variante „Rocky Mountain“ mit Baiser-Stückchen drin, welche wir schon eine längere Zeit im Blick für eine Verkostung haben.

Die geplante Route ändern wir kurzerhand ab und wählen einen Weg durchs Landesinnere – so sollten wir uns gut 40 Kilometer sparen. Zunächst geht es zwar etwas bergauf, doch dank Asphalt unter den Rädern rollt es trotzdem gut. Bei den langen Wegen durch die schwedische Provinz müssen wir leider immer wieder die schwedische Faulheit bei der Müllentsorgung feststellen. Im Straßengraben kommen wir täglich an kleineren und größeren Müllansammlungen vorbei. Heute entschließen wir uns, ein bisschen dagegen anzugehen und wenigstens die gut erhaltenen Pfand-Dosen aus der Natur zu fischen. So wird es etwas sauberer und wir haben ein paar Groschen mehr im Budget – so die Idee.

Bild des Tages

Auf Dauer ist diese Art der Fortbewegung wohl nicht zu gebrauchen, denn aller paar 100 Meter anzuhalten und eine Dose oder Flasche aus dem Graben ziehen kostet doch recht viel Zeit. Aber nach gut 30 Minuten und weniger als 5 Kilometer sind unserer Tüten eh voll mit rund 20 Pfand-Dosen. Bis zum nächsten Supermarkt entdecken wir noch jede Menge weiterer verwertbare Exemplare und sind etwas enttäuscht über die Achtlosigkeit der Menschen.

Bei nächster Gelegenheit machen wir unsere Beute zu barer Münze und entscheiden uns abermals für eine Runde Eis. Die Temperaturen sind konstant hoch und lassen uns ordentlich ins schwitzen kommen. So auch auf den weiteren Kilometern. Der Plan einen Picknick-Platz an einem See anzusteuern wird ebenfalls über Bord geworfen und wir entscheiden uns die Etappe zu Ende zu fahren. Dafür wird das heutige Abendbrot auf Morgen verschoben und wir testen Schwedens beliebtestes Schnellrestaurant.

„MAX“ ist DIE Fast-Food-Kette in Schweden und begleitet uns eigentlich seit Beginn unserer Tour in Malmö. Ein Testessen wollen wir uns dann doch auch mal genehmigen. Wir entscheiden uns für eine vegetarische Salat-Bowl und einen asiatischen Halloumi-Burger, dazu Käse-Pommes. Wir sind mit unserer Entscheidung nicht unzufrieden und haben beim Essen genügend Zeit für die Schlafplatzrecherche. Da für morgen kein Campingplatz in Aussicht steht, nehmen wir doch einfach den hiesigen und schrubben uns mal wieder richtig sauber.

Der Campingplatz ist an vorhergesagt Stelle und ein paar Wohnmobile lassen auch darauf schließen, dass geöffnet ist. Leider möchte uns das online Buchungssystem kein Platz für unser Zelt zuweisen. Dann nehmen wir eben noch ein paar Meter mit und wandern ein Stück die Skipiste rauf. Hier gibt es eine Grillhütte, welche nun unser Stellplatz sein soll. Ein bisschen Katzenwäsche noch und schon verschwinden wir im Zelt.


Aufnahmezeit des Fotos: 03:28 Uhr – kurz vor Sonnenaufgang und es ist bereits taghell. Morgen soll die Sonne 3:16 Uhr aufgehen.


Tagesausgaben

Verpflegung – 26 €

Abendessen – 26 €


Etappe

⚠️ Die Farbcodierung bezieht sich heute auf unsere Geschwindigkeit.

Punkt mit Zahl = 5 km Zwischenziel

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 044 – Radeln, grillen und genießen

Distanz

91 km

Temperatur

22°C neben der E4

Höhenmeter

596 hm

Sattelzeit

5:26 h

Nach Lagerräumung und Frühstück ziehen wir los in den Tag. Heute steht eigentlich nur „Strecke-machen“ Richtung Norden, Einkaufen und Schlafplatz finden auf dem Tagesplan. Und so soll es dann auch sein. Bei weiterhin herrlichem Wetter radeln wir seicht Landstraßen entlang und genießen die bergfreie Etappe.

Als erstes erreichen wir heute Umeå. Die Universitätsstadt ist sicherlich vergleichbar mit einer Provinzhauptstadt und lässt uns mal wieder unter Leute kommen. Wir schlängeln uns durch die belebte Fußgängerzone und erreichen schon bald den Supermarkt der Wahl. Leider bedurfte es hierfür das Erklimmen einger Höhenmeter. Dafür gibt’s gute Angebote und leckere Sachen für unserer Verpflegungstasche.

Bild des Tages

Nun wollen wir aber erstmal schnell wieder raus aus der Stadt. Für ein kurzes Päuschen lassen wir uns an einem stadtnahen Badesee nieder und genießen Kekse und Sonnenschein. Frisch gestärkt und mit einem interessanten Schlafplatz im Hinterkopf machen wir uns nun auf, um weiter nach Norden zukommen und so Tagesziel 2 & 3 zu erreichen. Auf gut ausgebauten Radwegen entlang der E4 sowie später auf einsamen Asphaltstraßen durch tiefsten schwedischen Wald kommen wir sehr gut voran. Nach einigen Kilometern sollte dann aber die Tiefkühlkost aus dem Supermarkt aufgetaut und verzehrbereit sein.

So machen wir es uns auf zwei Steinen am Straßenrand gemütlich und schlemmen Himbeertorte mit belgischer Schokoladencreme und Kokosboden. Sehr lecker, aber das ist nach 60km auf dem Rad eigentlich alles. Noch ein wenig Siesta und dann geht es schon weiter zum hoffentlich passenden Schlafplatz.

Zum Bedauern unsererseits müssen wir nun die glatten Teerstraßen verlassen und auf den hart-ruppigen Schotterpisten weiter rollen. So werden die letzten Meter nochmal etwas anstrengender. Aber die Mühe sollte sich gelohnt haben. Hinter dem Fragezeichen auf der Shelter-Karte verbirgt sich eine schöne Grillhütte auf einer kleinen Insel. Hier werden wir uns auf jeden Fall niederlassen.

Den guten Grillplatz nutzen wir nach erfolgreichem Zeltaufbau gleich für ein Feuer und die Verwertung restlicher Hotdog Zutaten. Und dann kommen auch endlich unsere neuen Lagerfeuer-Spieße aus dem Naturkompanisten zum Einsatz. Ein frisch über den Feuer gegrillter Marschmellow bildet damit den perfekten Abschluss des Tages.

Tagesausgaben

Verpflegung – 17 €


Etappe

⚠️ Die Farbcodierung bezieht sich heute auf unsere Geschwindigkeit.

Punkt mit Zahl = 5 km Zwischenziel

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 043 – Ruhig und entspannt durchs Schwedenland

Distanz

69 km

Temperatur

21°C in der Küche

Höhenmeter

418 hm

Sattelzeit

4:18 h

Heute starten wir ausgesprochen gemütlich in den Tag. Der Wecker klingelt spät und wir öffnen die Augen im sanften Rauschen des Meeres. Der erste Gang des Tages führt uns in die Hängematte, wo wir die Morgenstimmung genießen und ein bisschen in den Tag hineinschwingen. Die Frühstückes-Bank verschieben wir direkt auf den Strand und genießen einen herrlichen Ausblick auf die Wellen.

Heute lassen wir uns von der Uhr nicht stressen und packen in Ruhe zusammen. Wir schauen uns den Strand nochmal von oben an, testen das Ostseewasser bis zur Wade, verschieben dann aber das Baden auf wärmere Temperaturen und machen uns relaxt auf den Weg. Hier vermeiden wir zunächst den Trip über die E4 und landen prompt im Gestrüpp oder auf den Bahngleisen. Also nochmal zurück und dann doch das kurze Stück über die Europastraße – Dank Rückenwind haben wir das schnell hinter uns gebracht. Danach soll es wieder parallel auf einer kleinen Straße weiter gehen. Die Straße wird dabei immer kleiner und der Belag immer unbefestigter. Kurz, bevor wir die E4 erneut kreuzen sollen, dann ein kurzer  „wir müssen schon wieder Umdrehen“-Schreckmoment. Ein geschlossenes Tor steht zwischen uns und unserer weiteren Route. Doch wir haben Glück, die eiserne Kette ist nicht verschlossen und das Tor lässt sich recht einfach öffnen.

Bild des Tages

Nach wenigen Metern auf der E4 verlassen wir diese nun endgültig für den heutigen Tag. Es geht weiter über eine schöne Asphaltstraße und ohne große Berge. Rehe begleiten uns auf den Wiesen des Straßenrands und es ist ein herrliches radeln. Dabei kommen wir auch an einer historischen Industriestätte vorbei welche mit imposanter „Wasserrutsche“ zu beeindrucken weiß. Wie sich herausstellt, ist Olofsfors Bruk ein „lebendiges Museum“, mit vielen alten Gebäuden und entsprechenden Erklärungen (sicher einen Besuch mit mehr Zeit wert). In Nordmaling angekommen, ist es auch schon früher Nachmittag, als wir in den Supermarkt schlendern. Wir brauchen Abendbrot, Eis und Nebensächlichkeiten wie Taschentücher und Shampoo. Alles findet seinen Platz im Einkaufswagen und schon sitzen wir in der Sonne und löffeln unser Eis. Nun müssen wir uns aber sputen, soll es doch heute noch auf einen geöffneten Campingplatz gehen.

Etwas über 40 Kilometer sind es noch bis zur warmen Dusche. Immer entlang der Ostsee, über kleine Dörfer und bei gut ausgebauten ruhigen Straßen läuft es richtig gut. Wir machen Meter und genießen Wetter und Natur. Und damit stehen wir nicht alleine da. Heute begegnen uns zahlreiche andere Radler mit Mountainbikes, Rennrädern oder auch gepackten Gravelbikes. Hier scheint man also das Fahrradfahren auch zu schätzen.

Nicht allzu spät sind wir dann am Campingplatz, welcher problemlos auch ohne geöffnete Rezeption gebucht werden kann. Jetzt heißt es Zelt aufbauen, Duschen, Wäsche waschen und in den Hot Dog beißen. Danach daddeln wir noch ein wenig in der wieder einmal hervorragenden Küche und kuscheln uns dann ins Zelt.

Tagesausgaben

Verpflegung & Haushaltsbedarf – 26 €

Campingplatz inkl. Duschen, Wäsche und Küche – 16 €


Etappe

⚠️ Die Farbcodierung bezieht sich heute auf unsere Höhe.

Punkt mit Zahl = 5 km Zwischenziel