Der heutige Morgen schockt uns mit kühlen Temperaturen und grauem Himmel. Über Nacht hat sich eine dicke Wolkendecke vor die Sonne geschoben. Für uns Grund genug, den Vormittag im Schlafsack zu verbringen. Irgendwann überkommt uns aber doch noch die Lust für ein bisschen Bewegung und wir packen uns zusammen.
Viele Ziele haben wir nun auch gar nicht mehr auf der Agenda. Einzig das Erreichen der westlichsten Ortschaft „Å“ ist übrig geblieben. Diese 15 Kilometer sollten keine Herausforderung sein und so entschließen wir uns, heute schon ans Festland zurück zukehren. Für die 4 stündige Überfahrt versorgen wir uns im Supermarkt nochmal mit Verpflegung und radeln danach bis nach Å. Insgesamt scheint hier die touristische Infrastruktur etwas besser ausgebaut, wenn gleich es eigentlich nicht wirklich viel zu sehen gibt – ein bisschen Meer, blaues Wasser und steile Klippen. Für die vielen Besucher, welche hier ihre Reise auf den Lofoten beginnen, sicher ein großartiger Anblick. Für uns, welche gegen den Strom reisen, ein gewohnt schöner Anblick.

Nach ein paar Fotos und etwas Pause – die 15 Kilometer waren hügeliger als gedacht – machen wir uns auf zum Fährkai. Mittlerweile ist es später Nachmittag und zeitiges Erscheinen zur Abfahrt schadet sicher nicht. Zumal wir immer noch nicht herausgefunden haben, ob man ein Ticket benötigt oder wie wir überhaupt auf das Schiff kommen. Am Anleger angekommen, bekommen wir auf unsere Fragen auch keine Antwort. So warten wir einfach mal ab was passiert und was die anderen Reisenden so machen. Kurz vor 18 Uhr legt unsere Fähre schließlich an.
Etwas überrascht sind wir schon über die für unser empfinden etwas klein dimensionierte Fähre. Auf dieser beliebten Strecke hätten wir mit mehr Platz für Fahrzeuge aller Art gerechnet. Doch nachdem sich der Bauch des Schiffs geleert hat, werden wir eines besseren belehrt. Denn in wenigen Sekunden hat sich der Boden nach oben geöffnet und weitere Autos und Vans kommen aus dem Unterdeck herausgefahren. Für ein bisschen Verzögerung sorgt hierbei ein älterer Niederländer, welcher sich das enge Fahrmanöver offenbar nicht zutraut. Ein Crew-Mitglied übernimmt es kurzerhand und fährt den Kleinwagen auf’s Oberdeck.







Jetzt kommen aber wir ins Spiel. Und zu unserer Überraschung müssen wir beim Betreten der Fähre lediglich unsere Namen in ein Aufnahmegerät sprechen und können eintreten. Diesen kleinen Preis sind wir gern bereit für die Überfahrt zu zahlen. Die Räder stellen wir sicher an der Seite ab und machen es uns in der beheizten Kantine gemütlich. Fast pünktlich stechen wir 18:06 Uhr in See. Nach rund 40 Minuten gibt es ein bisschen Aufregung an Bord. Im Wasser wurden Wale gesichtet. Nach unserer Einschätzung die uns bekannten Grindwale. Für uns der perfekte Abschluss einer aufregenden Zeit auf der Inselkette, die einen festen Platz in unseren Herzen gewonnen hat.
Kurz nach 22 Uhr landen wir in Bodø an. Als kleine Abendbrot-Snack haben wir auf der Fähre einen Käse-Bacon-Hotdog getestet und für gut befunden. Bevor wir uns gleich auf Schlafplatzsuche begeben, nehmen wir noch ein Lebensmitteltüte mit fast abgelaufenen Dingen mit. Was wir mit 2 kg Kartoffeln machen, wissen wir derweilen auch noch nicht. Ähnlich ratlos sind wir bei der Suche nach einem Platz fürs Zelt. Bodø ist größer als jede andere Ortschaft, die wir bisher in Norwegen bereist haben. Generell ist es für uns erstmal ungewohnt, in so einem urbanen Gebiet unterwegs zu sein. Nach ein bisschen Suche finden wir aber ein kleines Fleckchen grün am Meer und lassen uns hier nieder. Schnell kochen wir noch ein paar Nudeln um den großen Abendbrot-Hunger zu bekämpfen und gegen 01 Uhr liegen wir dann auch „schon“ im Bett.
Tagesausgaben
- Verpflegung – 21 €
- Abendessen auf der Fähre – 11 €
- Gerettete Lebensmittel – 4 €
Etappe

Farbe = Geschwindigkeit | Punkt = 5 km Runde