Auch heute müssen wir wieder einen kleinen Nachtrag zur gestrigen Nacht liefern. Diesmal waren es leider keine Polarlichter, welche uns die Nachtruhe verschieben ließen, sondern ein fabelhafter Sternenhimmel. Unverhofft hatte sich ein Wolkenfenster gebildet und brachte ein unglaubliches Firmament zum Vorschein. Fernab von einer Großstadt zeigt sich die ganze Pracht des Nachthimmels. Hier das Bildmaterial dazu:




Nicht allzu viel später ging es auch direkt für uns wieder los – zeitiges Aufstehen war angesagt. Grund dafür war der geplante Besuch eines zweiten, noch bekannteren Flugzeugwracks hier auf Island. Dieses liegt nahe des Meeres auf schwarzem Sand. Einzige Hürde ist ein ca. 3,5 Kilometer langer Fußmarsch. Freilich lässt sich dieser auch für schlappe 57 Euro für zwei Personen motorisiert zurücklegen. Wir aber wollen uns nicht nur das Geld sparen, sondern möglichst nicht mit allzu vielen anderen Menschen vor Ort sein. Daher der frühe Weckruf.
Kurz nach neun sind wir also auf der Straße und fahren einem grandiosen Sonnenaufgang entgegen. Kurze Zeit später sind wir auch schon auf dem Weg zum Wrack. Die Landschaft kann man schlicht als sehr monoton bezeichnen: schwarzer Sand und Geröll, so weit das Auge reicht. So geht es ganze 40 Minuten, bis wir zunächst das Meer rauschen hören xund später tatsächlich das Wrack vor uns haben. In dieser unwirklichen Umgebung sieht es wirklich spannend aus. Wir haben gerade rechtzeitig unsere ersten Schnappschüsse im Kasten, als der erste Shuttlebus eintrifft.
Vor dem Rückweg spazieren wir noch etwas weiter und schauen uns das Meer etwas genauer an. Dieses ist mächtig aufgewühlt und die Wellen türmen sich meterhoch. Die Kraft ist überwältigend, ähnlich wie am Atlantik in Frankreich, eher noch bemerkenswerter. In der Ferne sind bizarre Felsformationen im Meer zu erkennen und geben uns einen Ausblick auf den weiteren Tag. Nun treten wir aber erst einmal den Rückweg zur Wilma an.











Nach erfolgreicher Beendigung des ersten Wanderausflugs geht es für uns nochmal zurück zum Skogafoss – unserem heutigen Startpunkt. Das Wetter zeigt sich super freundlich, da wollen wir den riesigen Wasserfall auch mal bei Tageslicht erleben. Abermals sind wir von dem famosen Wasserspiel beeindruckt. Wir erklimmen die Abbruchkante und folgen dem wilden Fluss weiter bergauf. Hier reiht sich ein sehenswertes Wasserspiel ans nächste. So treibt es uns immer weiter den Berg hinauf. Wahrscheinlich hätten wir den ganzen Tag so weiter in Richtung Hochland wandern können. Doch der Zeiger auf der Uhr empfiehlt uns den geordneten Rückzug, wollen wir doch heute noch ein paar andere Dinge bestaunen.
Eines dieser Dinge ist ebenfalls ein Wasserfall und nur einen Katzensprung entfernt. Wieder müssen wir einige Meter laufen, um zum Kvernufoss zu gelangen. Aber der Weg hat sich gelohnt. Der Wasserfall empfängt uns mit tollen Farbspielen des Regenbogens. Außerdem kann man auch hier hinter die Wassersäule laufen und sich einen erfrischenden Blick gönnen – sehr, sehr schön.












Das am Parkplatz angrenzende Technikmuseum heben wir uns für ein anderes Mal auf und nehmen lieber ein paar Kekse und fantastisch cremigen Skyr im Auto zu uns. Am Nachmittag wollen wir nochmal ein Tal weiter zurückfahren. Hier soll es fußläufig ein warmes Badebecken geben. Das Wetter zeigt sich kurzzeitig von seiner schmuddeligen Seite. Wir wandern trotzdem los und haben die Badesachen im Gepäck. Nach rund 20 Minuten sind wir auch schon am Ziel. Auf dem Weg mussten wir ein paar Bäche überwinden, aber auch das hat sich gelohnt. Badewannentemperatur hat zwar nur der Zufluss aus der heißen Quelle, aber insgesamt ist es doch angenehm warm. Also ziehen wir uns schnell um und springen ins lauwarme Nass. Nun zeigt sich auch der Himmel wieder in Blau und wir können das Bergpanorama aus dem Schwimmbecken heraus genießen.
So erfrischt und gestärkt nehmen wir noch einen weiteren Ausflug in Angriff. Die Felsformationen von heute Morgen gehören zu einer bekannten Klippe. Diese wollen wir nochmal inspizieren. Die Sonne steht mittlerweile sehr tief und hüllt die Landschaft in einen goldenen Schleier. Dieser zeigt sich auch noch bei Ankunft am Fels und gibt spektakuläre Ausblicke aufs Meer. Hier prallen die geschätzt zehn Meter hohen Wellen an Land – was für ein Krach, was für ein Spektakel. Abermals laufen wir einige Kilometer und knipsen das ein oder andere Foto. Mit Einbruch der Dunkelheit ziehen wir uns zurück.








Am Camper angekommen fassen wir den Entschluss, die 80 Kilometer zum nächsten Campingplatz noch zu bewältigen. In Vik können wir uns vorher noch mit ein paar Zutaten fürs Abendbrot, Kraftstoff für die Wilma und Ausrüstung eindecken. Denn neben dem Allernötigsten finden wir hier auch einen originalen, handgefertigten Island-Pulli aus Island-Wolle. Perfekt vorbereitet starten wir also in die finstere Nacht.
Der Verkehr ist nun nach 20 Uhr deutlich reduziert und man kann fast die ganze Zeit mit Fernlicht fahren. Außer der Straße und den Seitenbegrenzungen ist nichts zu sehen, so dunkel ist es. Nach 45 Minuten sind wir im nächsten Übernachtungsort angekommen. Dachten wir.

Leider ist der Platz geschlossen. Daraus ergeben sich zwei Optionen: die gleiche Strecke zurück oder weitere 60 Kilometer in Richtung Osten. Unsere Wahl fällt auf letzteres. Abermals schlängeln wir uns bei wechselnden Wetterbedingungen durch die isländische Dunkelheit. Kurz vor 22 Uhr rollen wir auf den Campingplatz. Ein leckeres Abendessen und ein angenehmes, gepflegtes Waschhaus sind der Lohn für die etwas längere Anreise. Hier lohnt sich vielleicht sogar eine zweite Nacht. Wir werden berichten.
Hallo ihr lieben Isländer, wir sind alle täglich aufs Neue sprachlos begeistert über eure phantastischen Bilder und detailreichen Schilderungen. Allerdings haben sich bei uns Daheimgebliebenen einige Fragen aufgetan, die wir hier mal gesammelt stellen:
OuO fragen, wie es denn sein kann, dass es unter Wasser dermaßen fantastisch türkisblau leuchtet, wenn alles obenrum eher erdfarben dunkel aussieht?
TuR möchten wissen, welche Temperaturen bei euch so herrschen. U fragt sich, ob damit zu rechnen ist, dass ihr Weihnachten wieder zu Hause sein werdet- bei dem Tempo, wie ihr die Insel umrundet😂. Und ich möchte gern wissen, welche Farben und Muster die Pullover haben.
Ihr habt doch in der Wilma (super Name!) eine Karte. Könnt ihr mal zeigen, wo ihr gerade seid?
Wir freuen uns über jeden Tag, an dem wir euch auf eurer fantastischen Reise begleiten können. Habt weiterhin eine gute Zeit, viel Sonne und freundlich gesinnte Trolle und Elfen.
Liebe Grüße und Drücker
Hallo ihr Lieben,
es freut uns sehr, dass ihr wieder mit dabei seid! Gern kommen wir den offen gebliebenen Fragen nach 😊
OuO – das Wasser in der Silfra Spalte erscheint so blau, da es extrem klar ist. Das hat mehrere Gründe: zum einen ist das Wasser durch den stetigen Zustrom von Süßwasser konstant 2°C – 4°C kalt. Dadurch gibt es nicht so vielen Lebewesen die darin überleben können und es auch verschmutzen könnten. Zudem sorgt die leichte Strömung für einen stetigen Wasserwechsel. Der Hauptgrund liegt aber in der langen Filterzeit, bis das Wasser in der Spalte ankommt. Das Wasser aus den Bergen braucht in der Regel 50 – 100 Jahre um durch das Lavagestein zu sikern. Dabei wir es extrem sauber gefiltert.
TuR – bis jetzt sind wir konstant im Plus bereich. Nachts geht es vielleicht auf 1 – 2 Grad runter. In einer Nacht hat sich am Boden auch ein bisschen Frost gebildet. Am Tag sind es um die 5 – 6 Grad. Wenn die Sonne scheint deutlich mehr. Wenn Wind ist fühlt es sich aber auch viel viel kälter an. Die Standheizung heizt unsere Wilma aber in windeseile auf und ist super durchdacht platziert. Wenn das Bett aufgebaut ist, strömt die warme Luft unter das Bett und steigt dann nach oben – so können wir jeden Abend in ein aufgewärmtes Bett kriechen 😁.
U – Weinachten auf Island, dem Gedanken können wir sicher etwas abgewinnen😉 Die Kolleginnen und Kollegen auf Arbeit vielleicht etwas weniger.
C – Bild vom Pulli gibt’s im Tag 08 zu bestaunen. Typische Islandmuster gehen halbrund um Brust/Schulter, die Farbauswahl ist groß, die klassischen Vertreter sind dabei weiß/grau/schwarz und dunkelblau, dunkelrot und ab und zu ein schönes moosgrün.
Ebenso haben wir in Tag 08 ein Bild der Karte inklusive Standorte der besuchten Campingplätze ergänzt und wollen diese weiter pflegen. 🗺️
Liebe Grüße an alle!