Nachtrag zu den gestrigen Himmelsaktivitäten:




Heute haben wir es wirklich mal zeitig aus den Federn geschafft. Nach dem gestrigen Sonnentag ist dieser Sonntag das genaue Gegenteil: tiefgraue Wolken hängen schwer, mit Wasser beladen über uns. Wir zwei frühen Vögel entscheiden trotzdem, eine kleine Wanderung zum nächsten Wasserfall zu unternehmen. Dick eingepackt in wasserdichte Schichten, kommen wir an der ersten Steigung schon ins Schwitzen. Noch kommt der Wind von hinten, wenig später prasselt uns der Regen in heftigen Böen ins Gesicht. Am Aussichtspunkt angelangt, entscheiden wir uns nicht für den Abstieg zum Wasserfall – an Fotos ist bei dem Wetter eh nicht zu denken – sondern genießen einen kurzen Augenblick die trübe Aussicht und kehren um.
Das Wetter soll den ganzen Tag über so bleiben, was sich nicht gerade förderlich auf die Gemütslage auswirkt. Nützt aber alles nichts, wir starten den Motor und tuckern los. Ein schneller Blick auf die Straßenverhältnisse gibt Auskunft über das, was wir sowieso gleich am eigenen Leib spüren werden: bis 13 Uhr ist mit heftigem Sturm in unserer Region zu rechnen. Entsprechend holprig und mit schlechter Sicht geht es also voran.
Das nächste Ziel, eine verwunschene Kirche, nutzen wir daher als Notstopp. Hier sitzen wir das Unwetter einfach zwei Stunden aus. Danach gibt’s noch ein paar schnelle Schnappschüsse, und die Fahrt kann weitergehen.
Der nächste Halt ist ein Gletschersee mit ein paar hübsch anzusehenden Eisbergen darauf. Das Wetter verspricht weiterhin schwierige Bedingungen zum Fotografieren, weshalb die Ausrüstung im Auto bleibt.
Anschließend steht einer der berühmtesten Orte Islands auf dem Programm: der Diamond Beach. Bis dahin sind es allerdings noch einige Kilometer. Bei einem kurzen Tankstopp zeigt sich nochmal, wie schlecht das Wetter ist. Denn ohne Dach über dem Kopf ist man bereits nach wenigen Augenblicken von oben bis unten pitschnass. Mit tropfender Hose muss es also weitergehen. Hier leistet aber die Heizung ganze Arbeit, sodass bis zum nächsten Halt alles wieder trocken ist.

Trocken ist in der Zwischenzeit sogar das Wetter. Wir springen also aus der Wilma und werfen einen faszinierenden Blick auf den schwarzen Strand. Hier sammeln sich große Eisklumpen, welche vom Gletschersee aufs offene Meer gespült werden. Im Kontrast mit dem dunklen Untergrund sehen die Eisberge tatsächlich wie Diamanten oder kunstvolle Glasfiguren aus. Hier kann man sich wirklich kaum sattsehen. Unterdessen wird mittlerweile der Gletscher hinter uns von der Sonne angestrahlt, wohingegen links und rechts von uns weiter dicke Regenwolken hängen.
Wir folgen dem Licht und laufen entlang der Mündung in Richtung Gletscher. Hier tummeln sich bereits einige verspielte Robben und posieren für die Kameras. Auf dem Gletschersee haben wir nun Gelegenheit, nochmal ein paar Fotos von leuchtend blauen Eisbergen zu schießen. Und auch ein hübscher kleiner Vogel fliegt uns bei der Gelegenheit vor die Linse. Vielleicht können unsere Hobby-Ornithologen daheim eine genauere Analyse des gesichteten Exemplars geben.















Damit hätten wir auch schon das Tagesziel erreicht. Das heißt, wir können nun noch ein bisschen Strecke machen. In Höfn versorgen wir uns nochmal mit dem Wichtigsten für die nächsten Tage, da die Supermarkt-Dichte nun deutlich abnimmt. Anschließend starten wir in die Dämmerung und tuckern immer an der Küste entlang.
Dabei gibt es jetzt häufiger einspurige Brücken und sogar einen Tunnel zu über- bzw. durchqueren. Vom Himmel her kommen auch ab und an ein paar Schauer herab. Phasenweise bedeckt auch dichter Nebel die Straße, sodass wir von den Nebelscheinwerfern Gebrauch machen. Kurz vor 20 Uhr kommen wir dann auch am Campingplatz an. In der Gemeinschaftsküche gibt es leckeren Couscous mit Gemüse. So lassen wir den Tag ausklingen.
(Auf der Karte markiert sind die bereits besuchten Campingplätze – aktuell befinden wir uns rechts am pinken Pfeil)
Mein Tipp:
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/portraets/schneeammer/
Jetzt- mit einer Vorstellung, wo ihr gerade lang tuckert- können wir euch noch besser auf eurer Reise begleiten. Eure Bilder und Reiseberichte sind einfach genial. OuO freuen sich jeden Tag auf die Vorlesestunde und schicken euch ganz liebe Grüße!
Weiterhin viel ☀️☀️☀️ und weniger 💨💨💨 auf eurer Reise!
Vielen Dank für die Recherche. Wir grüßen die Schneeammern ab jetzt immer korrekt. 🐦✅
Das ist schön zu hören. Wir freuen uns auch schon riesig, persönlich noch mehr erzählen zu können!
Bis dahin nehmen wir die Wünschen dankend an und rollen weiter mit der Wilma. 🚐🌏