Nach gestern, gönnen wir uns heute anderthalb Stunde mehr Schlaf. Dann machen wir uns aber auch so langsam fertig und räumen Sack und Pack wieder ein. Das Problem mit diesen Häuschen und dem für uns ungewohnten großzügigen Platz: alles wird irgendwohin verteilt und muss am nächsten Tag erstmal wieder geordnet werden. Dementsprechend lange sind wir mit dem Aufbrechen beschäftigt. Es ist bereits Mittag, als wir uns auf eine erneute Schneewanderung begeben. Mit dem bisschen Übung vom Vortag klappt es auch schon ganz gut. Und dann geht es ja erstmal bergab.
Noch bevor sich das ändert und wir unsere Muskeln anfangen zu spüren, beobachten wir kurz eine Herde friedlicher Alpakas und Schafe beim Weiden. Danach machen wir uns aber wieder ans Training – erstmal bis Hudiksvall. Hier haben wir uns den Supermarkt zum Ziel gesetzt und setzen dies auch Stück für Stück um. Nur wirklich auf Tempo kommen wir nicht. Das Wetter wechselt unterdessen zwischen Sonne mit 10°C und leichtem Schneefall bei 6°C beständig hin und her.

Am Supermarkt angekommen, ist es Nachmittag und wir schon ganz schön platt. Wir kaufen wieder viel zu viel ein, verstauen ein Teil der Beute aber direkt auf dem Parkplatz in unseren Bäuchen. Jetzt ist es schon nach Nachmittag und wir haben noch kein Schlafplatz in Sicht… also doch schon… in 40 Kilometern… nochmal so weit wie bis Hudiksvall. Wir beschließen soweit wir kommen zu radeln und dann zuschauen wo wir sind. Zur Not übernachten wir irgendwo im Wald, eine warme Dusche wär doch aber auch ganz nett.
Naja und wie es dann eben so ist, wenn man ein Ziel hat, dann fährt man auch dahin. Also legen wir auch noch die zweiten 40 obendrauf. Bei der Navigation vertrauen wir heute auf die Suchmaschine mit G aus Kalifornien. Und bereits die erste Abbiegung bietet Abenteuer, geht es doch erstmal auf die Pferderennwagen-Bahn. Diese besteht zum größten Teil aus mehr oder weniger festen Sand und ist nur bescheiden gut zu befahren. Zwei steile Anstiege sorgen für zusätzliche Spannung – beim Pferderennen und bei unseren Muskeln. Doch die Mühe hat sich gelohnt, haben wir doch zur eigentlichen Strecke ganz gut abgekürzt.
Dann läuft es auf guten Asphaltstraßen auch deutlich besser. Im geschützten Wald kommen wir gut voran. Ein paar schöne Abfahrten erleichtern uns das Fahren zudem ungemein. Leider läuft unterdessen auch die Uhr unentwegt weiter. So fahren wir immer weiter in den Abend hinein, ungewiss ob unser Campingplatz überhaupt geöffnet hat. Dann schickt uns Google nochmal für eine Zwischenetappe über ein paar Wanderwege. Hier wird jetzt schon ganz ordentlich an der Motivation geknabbert. Anschließend verlassen wir uns nicht mehr auf das Navigationstalent und werden dafür auch nicht belohnt. Auch auf der korrten Strecke wechselt der Straßenbelag wenig später auf Schotter-Sand.
Zu allem Überfluss ist es jetzt nicht nur spät und die Motivation am Boden, sondern auch die Temperaturen fallen immer weiter Richtung Tiefpunkt. Auf den letzten Metern sind es gerade mal noch 2 kleine Grad. So sind wir dann auch erstmal ganzschön ernüchtert, als der Campingplatz mit verschlossenen Türen auf uns wartet. Zu unserem Glück beraten wir uns so lange über die nächsten Schritte, dass der einzige Camper, der bereits mit seinem Wohnmobil auf dem Platz steht, uns zu Hilfe eilt. Genau in dem Moment kommt auch die Chefin des Platzes vorbei. Sie zeigt uns kurz alles und wir können gleich aufbauen. Bezahlen tun wir morgen.

Und was haben wir mal wieder für ein Glück mit diesem Platz. Uns erwarte eine geräumige Küche, mit großem Esstisch, Couch und Dusche. Wir dürfen alles benutzen und wollen eigentlich gar nicht mehr weg. So sind wir am Ende also doch noch ans Ziel gekommen und es hat sich wieder einmal gelohnt. Mal sehen wie die Nacht wird. Es sind -2 °C vorher gesagt.
Tagesausgaben
- Verpflegung – 26 €
- Campingplatz – 23€
Etappe

⚠️ Die Farbcodierung bezieht sich heute auf unsere Höhe.
Punkt mit Zahl = 5 km Zwischenziel
Hallo Ihr Beiden, ich ziehe meinen Hut, ich bewundere Euren Tatendrang. Ich lese immer mit Begeisterung und schicke Euch liebe Grüße, Wärme und Sonnenschein. Weiterhin gute Fahrt mit tollen Momenten. Die Fotos sind immer Klasse. Danke, dass wir teilhaben dürfen. Drückerli
Liebe Dani,
toll, dass du auch mit von der Partie bist. Leider ist die Vegetation noch ganz schön im Winterschlaf – die Bilder in den vielen ausliegenden Broschüren mit saftigen grünen Bäumen sehen nochmal um einiges toller aus. Aber wir sind ja noch eine ganze Weile unterwegs 😊
Liebe Grüße in die Heimat