Heute wachen wir das letzte Mal unter den zwei Daunendecken in der Wilma auf. Passend dazu können wir zum Frühstück nochmal die von gestern übriggebliebenen Pfannkuchen mit Nutella und Bananen genießen. Kurz vor neun verlassen wir dann auch schon den Campingplatz. Um 9:30 Uhr sind wir nämlich ganz in der Nähe mit zwei Islandpferden zum Ausritt verabredet.
Als wir am Reiterhof ankommen, begrüßt uns nicht nur die liebe Sonne, sondern auch ein wunderbar aufgeweckter Collie. Wenig später folgen ihm noch zwei süße braune Labrador-Mischlinge, welche scheinbar frei auf dem riesigen Hof herumtollen können. Neben diesen verspielten Fellnasen gibt es natürlich auch allerhand Islandpferde – 47 an der Zahl – sowie eine kleine Herde Schafe. Jessica (die Besitzerin) begrüßt uns herzlich und bereitet soeben die auserwählten Reittiere vor. Diese hören auf die Namen Pytr und Sólin, letztere hat ihren Namen wohl aufgrund des hellen Fells – der Name bedeutet „Sonne“.
Nach Bezahlung und Helm-Auswahl kann es auch schon losgehen. Neben Jessica begleitet uns zusätzlich auch noch ihr Mann. Da sich keine weiteren Gäste angemeldet haben, ist dies bereits die gesamte Gruppe. Rund eine Stunde sind wir unterwegs. In der Morgensonne geht es durch weite Felder, vorbei an Islands größtem Gefängnis und runter zum Strand. Hier dürfen wir ein paar Robben beim Morgenschwimmen begrüßen und sind begeistert von dem großartigen Erlebnis. Hatten wir die letzten Tage bereits schon mehrfach Kontakt zu den kompakten Islandpferden, ist es fantastisch, jetzt nochmal ganz nah dran zu sein. Nach dem – mutmaßlich – anstrengenden Reiten, unter anderem durch knietiefe Eispfützen, haben die beiden sich ein paar kräftige Streicheleinheiten verdient.

Nach diesem Highlight geht es nun zurück in die Hauptstadt Reykjavik. Und wie es der isländische Wettergott so will, beginnt es wenige Minuten nach Abfahrt heftig zu schneien. Mit unserem morgendlichen Ausritt haben wir also alles richtig gemacht. In Reykjavik stellen wir unseren Bus auf dem kostenlosen Uni-Parkplatz ab. Von hier aus drehen wir eine Runde in die Stadt. Zuerst erkunden wir die Toiletten im Nordischen Kulturzentrum, ehe es zur berühmten Kirche geht. Von hier schlendern wir durch die beliebte Einkaufsgasse mit unzähligen Souvenirshops. Trotz der Fülle muss man positiv erwähnen, dass jeder der Läden ein etwas angepasstes und individuelles Angebot hat. In einem gibt es sogar eine Hauskatze als Mitbewohnerin im Schaufenster.
Weiter geht die Sightseeing-Tour zur bekannten Oper, in welcher sich das Sonnenlicht in vielen Farben spiegelt. Mit einem kurzen Abstecher zum Hafen und einem beliebten Teich mit Enten-, Gänse- und Schwanen-Fütterungsstelle gelangen wir wieder zur Wilma. Zusammenfassend ist Reykjavik sicher eine hübsche, überschaubare Stadt, welcher wir aber im Tausch gegen die atemberaubende Natur drumherum eher hintenanstellen würden.
Nun neigt sich das Ende unseres Abenteuers unaufhaltsam dem Ende entgegen. Wir verspeisen noch die letzten Hot-Dogs, räumen auf und tanken voll. Dann geben wir unsere Wilma auch schon wieder an der Vermietung ab. Nun müssen wir nur noch irgendwie zum Hotel kommen.








Dieses liegt in Keflavik direkt in Flughafennähe. Zum Busterminal gelangen wir mit einem Shuttle-Taxi von der Bus-Vermietung. Von hier geht es rund 1,5 Stunden weiter mit dem Überlandbus. Gegen 18:30 Uhr sind wir dann im besagten Ort und finden uns wenig später in einem überraschend hochwertigen Hotelzimmer wieder. Für den in der Stadt niedrigsten Preis sind wir über die Maßen zufrieden. So ein großes Bett, Platz und eine eigene Dusche, hat schon was.
Nach einer kurzen Verschnaufpause versorgen wir uns im nahegelegenen 24h-Supermarkt mit etwas Kleinem zum Abendessen und fürs Frühstück. Jetzt geht es nur noch duschen und dann ab ins Bett. Der Wecker klingelt um 03:30 Uhr. Was wir da erleben, erfahrt ihr morgen im letzten Beitrag dieser Reise.