Showing: 1 - 10 of 91 RESULTS
Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 091 – Wir müssen nach Hause

Heute schreiben wir schweren Herzens den letzten Beitrag unserer Reise. Aufgrund unvorhersehbarer Umstände machen wir uns schnellst möglich auf den Weg zurück nach Hause. Auch wenn wir sehr betrübt sind, nicht weiterreisen zu können, geht es uns gut. In den letzten Monaten haben wir viele unvergessliche Momente erlebt und uns einen Lebenstraum erfüllt. Nun ist es an der Zeit das Erlebte ein bisschen zu verarbeiten.

An dieser Stelle möchten wir natürlich nochmal allen Unterstützerinnen und Unterstzützern Danke sagen, welche diese Wochen für uns erst möglich gemacht haben. Und natürlich möchten wir uns auch bei allen Lesern und fleißigen Kommentatoren bedanken, die uns jede Menge Glück und gutes Wetter gewünscht haben – oft hat das auch super geklappt.

Vielen Dank!

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 090 – Wir betreten neuen Bodø

Distanz

31 km

Temperatur

12 °C in der Nacht

Höhenmeter

369 hm

Sattelzeit

2:07 h

Der heutige Morgen schockt uns mit kühlen Temperaturen und grauem Himmel. Über Nacht hat sich eine dicke Wolkendecke vor die Sonne geschoben. Für uns Grund genug, den Vormittag im Schlafsack zu verbringen. Irgendwann überkommt uns aber doch noch die Lust für ein bisschen Bewegung und wir packen uns zusammen.

Viele Ziele haben wir nun auch gar nicht mehr auf der Agenda. Einzig das Erreichen der westlichsten Ortschaft „Å“ ist übrig geblieben. Diese 15 Kilometer sollten keine Herausforderung sein und so entschließen wir uns, heute schon ans Festland zurück zukehren. Für die 4 stündige Überfahrt versorgen wir uns im Supermarkt nochmal mit Verpflegung und radeln danach bis nach Å. Insgesamt scheint hier die touristische Infrastruktur etwas besser ausgebaut, wenn gleich es eigentlich nicht wirklich viel zu sehen gibt – ein bisschen Meer, blaues Wasser und steile Klippen. Für die vielen Besucher, welche hier ihre Reise auf den Lofoten beginnen, sicher ein großartiger Anblick. Für uns, welche gegen den Strom reisen, ein gewohnt schöner Anblick.

Bild des Tages

Nach ein paar Fotos und etwas Pause – die 15 Kilometer waren hügeliger als gedacht – machen wir uns auf zum Fährkai. Mittlerweile ist es später Nachmittag und zeitiges Erscheinen zur Abfahrt schadet sicher nicht. Zumal wir immer noch nicht herausgefunden haben, ob man ein Ticket benötigt oder wie wir überhaupt auf das Schiff kommen. Am Anleger angekommen, bekommen wir auf unsere Fragen auch keine Antwort. So warten wir einfach mal ab was passiert und was die anderen Reisenden so machen. Kurz vor 18 Uhr legt unsere Fähre schließlich an.

Etwas überrascht sind wir schon über die für unser empfinden etwas klein dimensionierte Fähre. Auf dieser beliebten Strecke hätten wir mit mehr Platz für Fahrzeuge aller Art gerechnet. Doch nachdem sich der Bauch des Schiffs geleert hat, werden wir eines besseren belehrt. Denn in wenigen Sekunden hat sich der Boden nach oben geöffnet und weitere Autos und Vans kommen aus dem Unterdeck herausgefahren. Für ein bisschen Verzögerung sorgt hierbei ein älterer Niederländer, welcher sich das enge Fahrmanöver offenbar nicht zutraut. Ein Crew-Mitglied übernimmt es kurzerhand und fährt den Kleinwagen auf’s Oberdeck.

Jetzt kommen aber wir ins Spiel. Und zu unserer Überraschung müssen wir beim Betreten der Fähre lediglich unsere Namen in ein Aufnahmegerät sprechen und können eintreten. Diesen kleinen Preis sind wir gern bereit für die Überfahrt zu zahlen. Die Räder stellen wir sicher an der Seite ab und machen es uns in der beheizten Kantine gemütlich. Fast pünktlich stechen wir 18:06 Uhr in See. Nach rund 40 Minuten gibt es ein bisschen Aufregung an Bord. Im Wasser wurden Wale gesichtet. Nach unserer Einschätzung die uns bekannten Grindwale. Für uns der perfekte Abschluss einer aufregenden Zeit auf der Inselkette, die einen festen Platz in unseren Herzen gewonnen hat.

Kurz nach 22 Uhr landen wir in Bodø an. Als kleine Abendbrot-Snack haben wir auf der Fähre einen Käse-Bacon-Hotdog getestet und für gut befunden. Bevor wir uns gleich auf Schlafplatzsuche begeben, nehmen wir noch ein Lebensmitteltüte mit fast abgelaufenen Dingen mit. Was wir mit 2 kg Kartoffeln machen, wissen wir derweilen auch noch nicht. Ähnlich ratlos sind wir bei der Suche nach einem Platz fürs Zelt. Bodø ist größer als jede andere Ortschaft, die wir bisher in Norwegen bereist haben. Generell ist es für uns erstmal ungewohnt, in so einem urbanen Gebiet unterwegs zu sein. Nach ein bisschen Suche finden wir aber ein kleines Fleckchen grün am Meer und lassen uns hier nieder. Schnell kochen wir noch ein paar Nudeln um den großen Abendbrot-Hunger zu bekämpfen und gegen 01 Uhr liegen wir dann auch „schon“ im Bett.


Tagesausgaben

  • Verpflegung – 21 €
  • Abendessen auf der Fähre – 11 €
  • Gerettete Lebensmittel – 4 €

Etappe

Farbe = Geschwindigkeit | Punkt = 5 km Runde

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 089 – Stufen-Marsch

Distanz

15 km

Temperatur

27 °C im Schnitt

Höhenmeter

212 hm

Sattelzeit

0:58 h

Es ist warm. Bereits früh am Morgen und selbst in der Nacht ist es heute richtig warm. Kein Wölkchen stellt sich dem kräftigen Sonnenschein in den Weg. Nach dem Aufwachen reißen wir erstmal alle Zeltöffnung auf, bleiben aber zunächst im Schatten liegen.

Nach einem gemütlichen Frühstück cremen wir uns ordentlich ein und packen unsere Ausrüstung für den Tag. Das Zelt belassen wir an Ort und Stelle und fahren ein paar Kilometer weiter bis nach Reine. Hier steht die Besteigung des „Reinebringen“ an. Die Bewertungen der Wanderungen gehen von kurz und leicht bis schwer und lebensgefährlich. Insgesamt gilt bis nach oben 1978 Stufen zu besteigen und 448 Meter nach oben zu stapfen. Doch bevor wir uns dem Treppensteigen widmen, kühlen wir unsere Körper mit gefrorenen Wasser etwas runter.

Bild des Tages

Mit dieser Vorbereitung und ausreichend Wasser im Gepäck starten wir wenig später den Aufstieg. Die vielen anderen Wanderer lassen darauf schließen das es sich um einen außerordentlich beliebte Tour handelt. Und bei Betrachtung mancher Herabsteigenden brauchen wir wohl auch nicht um unser Leben zu fürchten. Trotzdem sollte man den Aufstieg nicht unterschätzen, besonders bei solch hochsommerlichen Temperaturen. Ohne viele kleine Pausen und genügend Wasser ist eine Ankommen wohl unmöglich. Der Schweiß rinnt uns vom Kopf und benetzt großflächig unsere Shirts. Und so geht es Stufe für Stufe nach oben. Überrascht sind wir hingegen von der üppigen Flora, welche uns am Wegesrand begleitet. Es geht vorbei an farbenfrohen Blumenwiesen und hindurch unter blühenden Holunder.

Oben angekommen zahlen sich die Mühen mal wieder aus und es gibt Fernsicht bis zum norwegischen Festland mit seinen verschneiten Berggipfeln. Ebenso gibt es Belohnung in Form von Bananen und Keksen. Danach heißt es wieder 1978 Stufen nach unten. Dies geht aber deutlich einfacherer als nach oben. Zum späten Nachmittag haben wir unsere Tour beendet und treten die Heimfahrt an. Auf dem Weg zurück knipsen wir noch ein paar Fotos vom malerischen Reine und füllen die Wasserbestände auf.

Zurück am Zelt hüpfen wir schnell noch unter den Duschsack und waschen den vielen Schweiß des Tages ab. Nun heißt es entspannen und genießen. Nach einer Viertel Wassermelone müssen wir leider den Rückzug ins Zelt antreten. Zu viele kleine Flugobjekt machen uns das Leben schwer. Hier ist es aber auch sehr schön.


Tagesausgaben

  • Verpflegung – 11 €

Etappe

Farbe = Geschwindigkeit | Punkt = 5 km Runde

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 088 – Zu warm für die Klamotte?

Distanz

23 km

Temperatur

20 °C zum Abendbrot

Höhenmeter

235 hm

Sattelzeit

1:30 h

Wir sind so ziemlich die letzten Radreisenden auf dem Campingplatz, welche sich aus dem gemachten Bett schälen. Während andere bereits hoch zu Roß sitzen oder gerade noch die letzten Zeltstangen verpacken, sitzen wir gemütlich am Frühstückstisch. Was für ein Luxus wir doch haben, den Tag ganz entspannt ohne müssen und sollen zu beginnen. Aber irgendwann haben auch wir uns zusammengefunden und alles Gepäck auf der „Pippilotta“ und dem „Rhino Gold“ (aka „Volvo auf 2 Rädern“) verstaut. Doch unsere Räder können sich noch etwas ausruhen. Nahe des Campingplatzes gibt es, laut Reiseführer, den am besten ausgebauten Wanderweg der Lofoten. Das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen.

Bild des Tages

Die als leicht deklariert Route beginnt nach wenigen hundert Metern Straße mit einem hölzernen Viehgatter. Die Tour – Ginaloipa – wurde 2013 von der norwegischen Königin höchst persönlich eröffnet und der Frauenrechtlerin Gina Krog gewidmet. Das Geburtshaus der wohl einflussreichsten Kämpferin für die Rechte von Frauen in Norwegen liegt nur einen Katzensprung davon entfernt.

Doch wer nach soviel Trubel um den Weg glaubt, hier eine Route nach mitteleuropäische Standards vorzufinden, irrt. Denn wie wir schnell feststellen, unterscheidet sich dieser Weg nur minimal von einer Lofoten typischen Wanderung. Am Eingang gibt es eine Infotafel und einen Wegweiser, ansonsten geht es wie gewohnt recht steil nach oben. Dabei wechseln sich Wiesenpfade, Felsen und Steinfelder ab. Auf halber Höhe, nach etwas mehr als einen Kilometer, endet dann bereits der familienfreundliche Teil. An einer kleinen Hütte kann man sich hier ausruhen und den Blick genießen. Für noch mehr Weitblick muss man aber nochmal 250 hm überwinden.

Dieses Stück als „leicht“ einzustufen ist wahrlich ein kleiner, vielleicht sogar übler Scherz. Denn auch heute geht es wieder senkrecht nach oben. Dabei besteht hier die zusätzliche Schwierigkeit in dem staubigen Untergrund aus losen Sand und Geröll überhaupt Halt zu finden. Hier will jeder Tritt wohl überlegt sein. Doch mit genügend Konzentration und Ruhe meistern wir auch das, während die Sonne weiter von oben herab prasselt. Oben angekommen bietet sich uns mal wieder ein toller Ausblick über die Küste und das Meer. Großartige Ausblicke bieten sich uns aber nicht nur in der Ferne. Nach einer kurzen Pause sind wir bereit für den Abstieg. Dabei begegnen wir auffällig vielen Herren, welche das Wetter zum Anlass genommen haben, ihre mal mehr mal weniger trainierten Oberkörper zur Schau zu stellen. Uns ist zwar auch sehr warm aber wir behalten erstmal noch unsere Klamotten an uns.

Weiter unten und aus dem Windschatten des Bergs getreten ist es dann auch gleich deutlich kühler. Den Plan mit dem Baden verschieben wir daraufhin noch mal. Stattdessen setzten wir uns lieber nochmal auf eine Bank am Campingplatz und ruhen unsere müden Beine aus. Die „leichte“ Wanderung hat uns dann doch mehr abverlangt als gedacht. Als wir dann Aufbrechen ist es schon zeitiger Abend. Im Supermarkt versorgen wir uns noch schnell mit dem Nötigsten und radeln anschließend weiter. Wie weit es gehen soll, wissen wir auch nicht so genau. Bis nach Å, dem Ende der Lofoten, sind es noch rund 30 Kilometer.

Mit unseren Rädern folgen wir der E10, welche in diesem Abschnitt und bei solch einem Wetter allein schon eine Anreise wert wäre. Die Landschaft ist in blassen orange der tiefstehenden Sonne gefärbt – schroffe Berge und blaues Wasser wohin das Auge reicht. Die von uns so verschmähten Tunnel können wir hier gekonnt umfahren, da die ehemaligen Straßen, rund herum, für Fahrräder und Fußgänger frei gegeben sind. An genau solch einer Umfahrung finden wir dann auch einen perfekten Platz zum Übernachten. Die Autos können in Ruhe durch den Berg donnern, während wir den beständigen Rauschen der Wellen und des nahen Wasserfalls lauschen können.

Zum Abendbrot rollen wir uns ein paar leckere Burritos und entzünden ein kleines Feuer. Unsere letzten Snack aus Schweden wollen wir heute nun endlich Testen: Grill-Bilar – Gummibären zum übers Feuer halten. Für uns als große Marschmellow-Fans natürlich ein Muss. Das Fazit ist hingegen leider etwas ernüchternd. Schmeckt schon ganz in Ordnung aber ohne Grill sind die süßen Gummi-Autos noch besser. Naja so ist es wenigstens noch ein bisschen romantisch. Später im Zelt müssen wir dann noch das feuerrote Ergebnis des unfreiwilligen Sonnenbads auf der Wanderung verarzten und können uns dann gemütlich zur Ruhe legen.


Tagesausgaben

  • Verpflegung – 24 €

Etappe

Farbe = Geschwindigkeit | Punkt = 5 km Runde

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 087 – Kurz mal über die Wolken

Distanz

6 km

Temperatur

16 °C im Schnitt

Höhenmeter

48 hm

Sattelzeit

0:24 h

Da sich unsere Zeit auf den Lofoten so langsam dem Ende neigt, haben wir uns eine kleine Liste gemacht mit Dingen, welche wir noch(mal) erleben möchten. Darunter auch die Besteigung eines 700er Gipfels. Unsere kleine Rückwärtsfahrt gestern hatte unter anderem den Zweck, genau so einen Gipfel heute zu erklimmen: den Moltinden. Wir verpacken also alle Habseligkeiten auf den Rädern und rollen zum Ausgangspunkt.

Bild des Tages

Der heutige Moltinden mit seinen 696 hm ist zwar einer der höchsten Berge, welche wir besteigen werden, doch weit werden wir heute nicht laufen müssen. In der Beschreibung steht, dass die Strecke hoch zum Panorama nur 2 Kilometer lang ist. Uns steht also eine typische Lofoten-Wanderung bevor – immer steil Bergauf.

Die erste Etappe führt rauf zum Nuppen, einen kleinen Gipfel auf über 240 Meter Höhe. Das Stück gehört sicherlich zu den steilsten, welche wir bisher erklommen haben. Es geht teilweise fast senkrecht nach oben. Oben angekommen, bekommen wir bereits einen ersten Vorgeschmack auf die tolle Aussicht die uns oben erwartet. Nach ein paar Keksen und etwas Wasser geht es weiter voran, also Berg hoch.

Ein bisschen weniger steil wird es nun, dafür ändert sich der Untergrund von Wiesen-Trampelpfad auf lose Schotter-Geröll-Mischung. Ein paar größere Steinfelder gibt es ebenfalls zu durchqueren. Alles in allem aber keine unüberwindbaren Hürden und nach etwas mehr als 2 Stunden können wir die wieder einmal beeindruckende Aussicht genießen. Ein paar Zierwolken sind mittlerweile am Himmel entstanden und ziehen langsam zu unseren Füßen vorbei. In der warmen Mittagssonne machen wir es uns auf dem Gipfel gemütlich und genießen die Einsamkeit. Ein süßer Snacks in Form von Bananen und Schokowaffeln darf da natürlich nicht fehlen.

Runter geht es dann auf dem gleichen Weg. Hier scheiden sich ja die Geister unter den Wandersleuten – für uns ist der Abstieg aber definitiv die anstrengendere Disziplin. Doch mit genügend Ruhe und Zeit kommen wir auch auch wieder sicher im Flachland an. Da sich die Gelegenheit bietet, nehmen wir heute nochmal den Luxus des Lofoten Beach Camp in Anspruch. Bevor wir auf dem wirklich empfehlenswerten Campingplatz einreiten, besorgen wir noch Käse für die Nudeln. Der Rest des Tages ist gewohnte Routine und gemütliches Ausklingen. Morgen heißt es dann wieder: auf zu Neuen Ufern!


Tagesausgaben

  • Reibekäse & mehr – 8 €
  • Campingplatz – 24 €

Etappe

Farbe = Geschwindigkeit | Punkt = 5 km Runde

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 086 – Zurück zu neuen Zielen

Distanz

10 km

Temperatur

13 °C im Schnitt

Höhenmeter

102 hm

Sattelzeit

0:37 h

Das Wetter verspricht für heute nur mäßig gute Aussichten, was sich aber schon morgen ändern soll. Also lautet das erklärte Ziel für heute: einen guten Ausgangspunkt für neue Abenteuer finden. Da es auf den letzten Kilometer auf den Lofoten wohl schwieriger werden wird, einen ruhigen Nachtplatz zu finden, setzen wir auf bereits bekannte Gebiete und werfen einen Blick zurück. Doch bevor es überhaupt los geht, verbringen wir noch ein bisschen Zeit in unserem Stoff-Zuhause.

Neben Podcast, Frühstück und Spielchen beschäftigen wir uns auch schon mal mit der Weiterreise in Richtung Süden. Die Fähre zum Festland ist ja nur noch zwei Stunden Sattelzeit entfernt und mit Rädern ist zeitiges Buchen von Zugtickets immer zu empfehlen. Das klappt auch ohne Probleme und wir sind gespannt, welche Erlebnisse uns die norwegische Bahn bescheren wird – oder sollte hier alles klappen? Ihr werdet es erfahren.

Bild des Tages

Danach geht’s aber los. Wir schwingen uns auf die Esel und fahren entlang bekannter Wege zurück. Ein kurzer Stopp am Supermarkt und Souvenirladen sorgt für Aufheiterung im grauen Nordwetter. Anschließend sind es nur noch wenige Hundert Meter bis zu einem herrlich ruhigen Platz am Meer. Hier können wir in Ruhe unser Zelt aufbauen und den Rest des Tages gemütlich verbringen.


Tagesausgaben

  • Essen und Trinken – 17 €
  • Souvenirs – 43 €

Etappe

Farbe = Geschwindigkeit | Punkt = 5 km Runde

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 085 – Über’n Berg, zum Strand und in die Wolken

Distanz

20 km

Temperatur

20 °C im Schnitt

Höhenmeter

172 hm

Sattelzeit

1:25 h

Heute lassen wir unser Lager aufgebaut und machen uns zu Fuß auf den Weg zum Kvalvika Strand und dem 543m hohen Ryten. Dafür folgen wir zunächst der Straße und sind überrascht, dass der Strand bereits ausgeschildert ist – für Norwegen bisher ein Novum. An einem Parkplatz, welcher sehr gut gefüllt ist, geht es für uns auf eine Weide. Was sich am Parkplatz angekündigte, wird nun bestätigt: es ist ganz schön viel los.

Der Weg führt uns über hervorragend ausgeschilderte Wege auf eine Bergsenke, welche wir überqueren müssen. Hoch geht es über ausgetretenen Pfade und schön angelegte Bretter-Wege. Nach der Überquerung bekommen wir einen ersten Einblick in die einsam gelegene Bucht Kvalvika und einen Ausblick auf den noch zu erreichenden Ryten. Doch bevor wir da hoch stapfen können, müssen wir erstmal wieder runter in Richtung Strand.

Bild des Tages

Noch bevor wir Sand zwischen den Füßen spüren, biegen wir ab um erneut aufzusteigen. Diesmal geht es deutlich steiler, entlang eines Bachlaufs Berg hoch. Auch wenn das Wetter nicht den Anschein macht, kommen wir hierbei ordentlich ins Schwitzen und müssen uns auf halber Strecke am Bach abkühlen. Nach dem steilen Stück geht es wieder über Bretter auf eine Art Hochebene mit Graslandschaft. Nun können wir schon auf die andere Seite der Bucht blicken und sehen Wolken zu uns aufsteigen.

Wir nehmen einen weiteren Trampelpfad rauf zum Gipfel. Von unten schieben sich derweil die dicken Wolken hinauf. Es ist ein großartiges Schauspiel aus Nebel, Sonne, Fernsicht und Grau. Nach den letzten Höhenmetern sind wir am Ende der Wanderung und müssen erstmal durchschnaufen, Trinken und Kuchen essen. Die Aussicht ist beeindruckend, wenn es mal ein Wolkenloch gibt das uns den Blick zum Strand gewährt.

Nach Pause und Fotos ziehen wir wieder unseres Wegs. Bei ordentlich Wind und wechselhaften Wetter wird es ohne Bewegung schnell kühl. Nach unten geht es ebenso gut ausgeschildert auf der anderen Seite des Bergs. Der Andrang an Menschen hat immer noch nicht nachgelassen. Wieder unten am Fuße des Bergs und auf dem Rückweg zum Zelt entdecken wir eine historische Sauna, leider verschlossen aber hübsch anzusehen alle Mal. Wenig später haben wir dann unsere Wanderrunde beendet und können uns erschöpft aber zufrieden ins Zelt fallen lassen. Zum Abendbrot gibt es leckere Wraps und Podcast.


Tagesausgaben

  • Keine
Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 084 – Ein Platz zum Verkrümeln

Distanz

20 km

Temperatur

20 °C im Schnitt

Höhenmeter

172 hm

Sattelzeit

1:25 h

Der Tag startet mit warmen Sonneschein und starken Wind. Zum Frühstück müssen wir unsere Brotscheiben gut festhalten, damit diese auch in unseren Mündern landen. Der Abbau des Zelts wird anschließend auch zu einer kleinen Herausforderung, doch am Ende landet alles am rechten Fleck.

Eis-Bild des Tages

Im nächsten Ort nutzen wir die Gelegenheit einer Einkaufsmöglichkeit um für die kommenden Tage vorzusorgen und genießen noch schnell ein Eis im Sonnenschein. Wenig später verschwindet die Sonne auch schon hinter angekündigten Wolken. Zusätzlich sind auch ein paar Regentropfen für heute Nachmittag angekündigt, weshalb wir uns direkt auf Schlafplatzsuche begeben um das Zelt im Trocknen aufbauen zu können.

Leider wird es immer schwerer einen passenden Platz für unser kleines Lager zu finden. Der Grund liegt wohl in der immer schmaler werdenden Inselkette der Lofoten. Nun stehen fast an jeder Ecke ein paar Häuser oder zwischen Straße und Meer ist kein Platz für uns. Außerdem müssen wir immer mehr Schilder mit der Aufschrift „Privat – No Camping“ hinnehmen und an einigen schönen Buchten vorbeiradeln. So verbringen wir den ganzen Mittag damit, nach einer geeigneten Stelle Ausschau zu halten. Eine weitere Nacht auf einem Campingplatz wollen wir uns eigentlich sparen. Nach ein paar Mal hin und her fahren finden wir aber noch ein gemütliches Plätzchen und können unser Zelt aufstellen.

Aufgrund des trüben Wetters verkrümeln wir uns auch so schnell es geht ins Zelt und nehmen Kekse und Spiele zur Hand. Bis zum Abendbrot machen wir ein richtigen Faulenzer-Nachmittag. Das Essen bereiten wir anschließend auch direkt im Zelt zu und können uns so danach direkt auf die Matratze fallen lassen – ist auch mal schön.


Tagesausgaben

  • Essen und Trinken – 37 €

Etappe

Farbe = Geschwindigkeit | Punkt = 5 km Runde

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 083 – Sonne, Meer und Strand

Distanz

28 km

Temperatur

20 °C um 18 Uhr

Höhenmeter

237 hm

Sattelzeit

1:50 h

Schon wieder beginnt der Tag damit, dass die Sonne die Bucht und den kleinen Strand bei strahlend-blauem Himmel erwärmt. Da wir von ganz allein, bzw. von einer netten Morgen-SMS früher als gewöhnlich wach werden, nutzen wir die gewonnene Zeit für ein kleines Foto-/Videoshooting. Vielleicht ist der ein oder andere von euch ja schon die ganze Zeit neugierig, was wir eigentlich die ganze Zeit in unseren voll gepackten Taschen mit uns herum fahren – einen Einblick gibt’s im Video 😉. Als alle Taschen gesäubert und wieder gefüllt sind, füllen wir noch unsere knurrenden Mägen und starten in den Tag.

Bild des Tages

Ein richtiges Ziel haben wir nicht für heute und so lassen wir uns einfach etwas treiben. Viel Möglichkeiten bieten sich dabei gar nicht, denn eigentlich gibt es nur die E10 Richtung Fähre, von der hin und wieder kleine Straßen abführen – meist sind es Sackgassen.

Nach wenigen Kilometern kommt ein erster Aussichtspunkt, danach folgen wir einem Wegweiser mit der Aufschrift „Glasshytta & Café“ und biegen nach Vikten ab. Am Ende der Straße befindet sich das ausgeschilderte Etablissement. Im Inneren gibt es regionale Kleidung und natürlich Glaskunst zu erwerben. Klamotten haben wir leider genug dabei und vom Stil sprechen uns die Schalen und Vasen aus Glas nicht wirklich an. Der Transport wäre zudem eine Herausforderung für sich. Trotzdem ist alles ganz nett eingerichtet und lädt zum Verweilen ein. In einer Schauwerkstatt kann man den Glasbläsern bei der Arbeit zu sehen und sich im Café einen kleinen Snack genehmigen. Doch auch diese Auslage überzeugt uns nicht und wir greifen lieber auf den eigenen Vorrat zurück.

Eigentlich wollten wir hier in Vikten auch nur den Strand begutachten und vielleicht eine geeignete Schlafstätte finden. Leider Fehlanzeige, da alles sehr bebaut und ansonsten steinig ist. Wir treten also den Rückzug an und halten die Augen weiter offen. Dies lohnt sich auf dem kommenden Abschnitten der E10 besonders. Wir tauchen ein in einen bezaubernden Fjord, welcher uns mit leuchtendem türkis entgegen strahlt. Immer wieder gibt es kleine Buchten mit nett anzuschauenden Stränden. Einen nahegelegenen Wasserfall schauen wir uns dann doch nochmal etwas genauer an und stellen dafür die Räder ab. Einen passenden Schlafplatz gibt’s auch hier nicht.

Also heißt es weiterradeln, wobei es natürlich schlechtere Bedingungen als Sonneschein und Traumkulisse gibt, um noch ein bisschen Fahrrad zu fahren. Als nächstes weckt eine kleine Kirche unser Interesse, lässt uns aber wieder einmal vor verschlossener Tür stehen. Nun ist es auch nur noch ein Katzensprung bis zu einem Campingplatz, welchen wir bereits für morgen ins Auge gefasst hatten. Nun ziehen wir die Übernachtung eben vor.

Bis jetzt ist das „Lofoten Beach Camp“ wohl der beste Campingplatz hier in Norwegen. Ein großer Platz direkt am Meer mit modernen Servicehäusern nimmt uns in Empfang. Es gibt eine kleine Bar, einen Strand und freie Platzwahl. Für den Preis von 28€ inklusive zweimal Duschen und eine Ladung Wäsche, ist das wirklich top. Durch unser zeitiges Einchecken haben wir heute die seltene Gelegenheit, andere Reisende bei der Anreise zu beobachten und können den Nachmittag ganz in Ruhe genießen. Hoffentlich sind wir morgen bei der Schlafplatz-Suche erfolgreicher.

Musik: Sweet Dreams | Musiker: BatchBug |
URL: https://soundcloud.com/batchbug/ |
License: https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/

Tagesausgaben

  • Campingplatz – 28€

Etappe

Farbe = relative Höhe | Punkt = 5 km Runde

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 082 – Es wird Dunkel

Distanz

16 km

Temperatur

19 °C im Schnitt

Höhenmeter

196 hm

Sattelzeit

1:08 h

Der Tag beginnt mal wieder mit einem leckeren Frühstück vor traumhafter Kulisse. Der Himmel ist zwar leicht bedeckt, doch trotzdem sind die Temperaturen angenehm warm. Wir entscheiden uns dafür, den leichteren Berg der uns umgebenden zu besteigen und anschließend mit unseren Rädern weiter zu fahren.

Bild des Tages

Der Start unserer Wanderung ist eine Bucht weiter und mit den Rädern in 5 Minuten erreicht. Hier gibt es einen großen öffentlichen Parkplatz mit Toilette, Kiosk und entsprechend großem Andrang. So viele Menschen, in diesem Fall Touristen, haben wir lange nicht mehr zu Gesicht bekommen. Zusätzlich wird aller paar Stunden eine Busladung Kreutzfahrer ausgeschüttet. Für uns heißt das schnell alles zusammen sammeln und rauf auf den Berg. Auch hier sind deutlich mehr Menschen unterwegs als sonst. Die Beliebtheit des Strandes und der umliegenden Wanderung hat aber auch seine Vorteile, heute müssen wir nicht einmal den richtigen Weg suchen. Alles ist sehr gut ausgetreten und der nächste Wanderer immer in Sichtweite.

All zu lang dauert der Aufstieg sowie nicht. Wie immer geht es steil bergauf über Trampelpfade und Felsen. Weiter oben laufen wir wieder einen Berggrat entlang und am Ende wartet eine herrliche Aussicht auf uns. Wir knipsen ein paar Fotos und füllen ein bisschen die Energiereserven auf. Auf dem Rückweg dokumentieren wir ein bisschen die Auswirkungen des schönen Wetters der letzten Tage. Überall am Berg und auf den Wiesen blüht es in den verschiedensten Farben. Nach unserer langen Anreise im immer selben, kahlen grau der schwedischen Birkenwälder ein fantastischer Anblick.

Nun heißt es wieder strampeln. Wir schwingen uns auf den Sattel und fahren zunächst ein Stückchen zurück ins Inselinnere bis zur E10. Dieser folgen wir bis zu einer schönen Raststätte, welche wir direkt für den Namensgebenden Zweck benutzen. Nach dem Verzehr des letzten Wassermelonenstücks steht eine kleine oder vielleicht sogar größere Herausforderung an: wir müssen die Insel wechseln. Dafür bleibt uns nichts anderes übrig, als einen 1,8 km langen Tunnel der E10 zu benutzen. Im Vorfeld haben wir schon einige Klagen über die Tunnel gelesen und konnten uns bisher ganz gut herum drücken.

So ganz unbegründet sind die Klagen anderer Radreisender nicht. Denn zunächst geht es ziemlich steil bergab in ein dunkles Loch. In diesem Fall haben wir Glück, da es neben zwei Autospuren auch einen schmalen Fußweg gibt. Dieser ist zwar mit zahlreichen Schlaglöchern ausgestattet, hält uns aber wenigstens den Verkehr ein bisschen vom Leib. Neben schlechter Sicht ist es auch noch ziemlich laut. Der Schall der Autos multipliziert sich in der engen Röhre extrem. Das kannten wir aber bereits aus kürzeren Tunneldurchfahrten. Noch schlimmer war da nur noch der Lärm einer Luftturbine, vermutlich zur Belüftung des Tunnels, welche einen ohrenbetäubenden Lärm von sich gab. Positiv daran: der Autolärm war nicht mehr zu hören; Negativ daran: man selbst hat das eigenen Hecheln nicht mehr gehört, was ein merkwürdiges Gefühl auslöst. Denn nachdem es steil bergab ging, geht es natürlich ebenso steil wieder bergauf. Am Ende lässt sich allso festhalten: Tunnel dieser Länge werden wir wohl weiterhin so gut es geht umfahren, geschafft haben wir es aber trotzdem.

Tierfoto des Tages

Danach biegen wir auch direkt ab und finden einen tollen Platz zum Übernachten direkt am Meer. Bei herrlich milden Abendwetter genießen wir das Abendessen und die Ruhe. Es war wieder ein sehr schöner Tag.


Tagesausgaben

  • Keine

Etappe

Farbe = Geschwindigkeit | Punkt = 5 km Runde