Distanz

78 km

Temperatur

38°C auf der Buckelpiste

Sattelzeit

4:38 h

Los geht der heutige Tag mit gemütlichen Aufstehen und Frühstück mit den letzten Resten an Schwarzbrot und Nudeln von gestern (knusprig gebraten kann man die auch sehr gut zum Frühstück essen). Nun nur noch alles wetterfest verstauen und los kann’s gehen. Doch vorher wagen wir noch einen kurzen Sprung in den See. Eigentlich wollten wir ja Mal den Pool des Campingplatzes testen, doch dieser hatte – wie auf allen Plätzen bisher- kurz vor unserer Abfahrt noch nicht geöffnet. Aber auch der See bietet kristallklares Wasser, wir können uns also nicht beschweren. Unter unseren Füßen findet sich zudem weicher Sand und Muscheln – fast wie am Meer also. Trotzdem ist es unser erklärtes Tagesziel wieder an den Atlantik zu finden.

Bild des Tages

Dort hin führt uns allerdings erstmal nicht die Eurovelo 1. Denn aufgrund eines Waldbrandes ist die nächste Etappe der Vélodyssée nicht befahrbar. So müssen wir wohl oder übel auf die Straße ausweichen. Was sich eigentlich als Abkürzung darstellt, entpuppt sich aufgrund von fehlenden Kartenmaterial und einer zu optimistischen Navigationsapp als kleine Odyssee. Eigentlich wollten wir wenigstens den Bundesstraßen nicht zu nahe kommen. Doch um uns nicht noch weiter im französischen Hinterland zu verfahren, auf den nächsten Acker zu stehen und noch mehr wertvolle Strandzeit zu versäumen, entschieden wir uns um. Gut 15 Kilometer verbrachten wir also zur Ferienzeit auf der französischen Überlandstraße mit meist nur 20 cm Seitenstreifen. Übel schien uns das keiner zu nehmen, dennoch fühlten wir uns nicht ganz so wohl im Fahrtwind der Autokolonne. An der nächsten Abzweigung entschieden wir uns also für die Variante: Abkürzung an der Bahnstrecke über Schotterweg mit tausenden Schlaglöchern. Hier ging es ordentlich holprig und nicht gerade schnell für uns weiter. Aber dafür in aller Einsamkeit. Auf den 10 Kilometern trafen wir nur ein junges Reh und ein paar Vögel. Schmetterling säumten unseren Weg. Zu unseren bedauern befand sich am Ende wieder nur Niemandsland und weit und breit keine Patisserie. Durch die ewig vom Himmel brasselnde Sonne waren wir ganz schön platt. Zeit die reichen Vorräte an Keksen und Schokobrötchen zu plündern.

Gut gestärkt ging es weiter. Und siehe da, die holprige Straße hat sich gelohnt. Nach wenigen Minuten fanden wir uns auf der offiziellen Eurovelo 1 wieder. Und auch eine Patisserie kreuzte wenige später unseren Weg und versorgte uns mit prächtigen Köstlichkeiten: Salami-Baguette, Thunfisch-Baguette, ein Mini Buchtel-Kuchen (siehe gestern) mit Nougat, ein fester karamelisierter Pudding-Kuchen (klingt besser als es war) und ein halben Meter Salami. Eben noch bei 38° auf dem Fahrrad geschwitzt, lagen wir nun mit voll gefressen Bäuchen im Schatten und hätten am liebsten ein kleines Schläfchen eingelegt. Nur standen noch über 30 Kilometer auf dem Plan und eine Check-In-Zeit bis 18:30 Uhr auf dem anvisierten Campingplatz. Dementsprechend schwer viel uns diese letzte Herausforderungen des Tages. Kaum Schatten, schwere Beine und jede Menge Süßes und Salziges im Magen. Trotzdem schafften wir es über pünktlich zum Platz und wurden herzlich empfangen. Nach kurzem Zelt und Nachtlager Aufbau ging es direkt zum Strand. Im Gepäck die letzten Überbleibsel aus der Patisserie und frische, französische Melone. Vor dem Abendessen ging es aber nochmal ins wellige Meer. Hier werden wir wohl noch etwas länger bleiben.

2 Kommentare

  1. Ihr macht es richtig – leben wie Gott in Frankreich. Kulinarisch ist das kaum zu toppen. Liebe Grüße aus dem fernen Norwegen, Mama und Uwe

    1. Bonjour nach Norwegen!
      Ob ihr nicht auch noch kulinarische nachziehen könnt 🎣👨‍🍳, werden wir ja noch sehen. Bis dahin halten wir aber die Augen nach Seestern-Rezepten offen.

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