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Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 011 – Windelig, hügelig, hyggelig

Distanz

79 km

Temperatur

8 °C an der Steilküste

Höhenmeter

431 hm

Sattelzeit

5:10 h

In unserem kuscheligen Nest, welches wir gestern in unsere Shelter-Hütte gebaut haben, wollen wir heute morgen gar nicht mehr raus. So schön eingemummelt könnte man auch den Tag in Zelt und Schlafsack verbringen. Nur würde uns das nicht den Lofoten näher bringen – also nichts wie raus aus den Federn.

Zum Frühstück gibt es Brötchen mit Ei, Marmelade und Käseresten vom Nudel-Abendbrot – fast wie Zuhause eigentlich. Bevor der Abwasch ansteht, nutzen wir die Morgensonne für ein kleines Spielchen. Danach heißt es Budenschwung und alles einpacken. Punkt 10 Uhr rollen wir.

Bild des Tages

Prestø ist unser erstes größeres Ziel. Dank beständig guten Wetter und moderatem Wind kommen wir hier auch schnell an. Bevor wir es verpassen, sammeln wir hier nochmal die nächsten Lebensmittel für heute und weitere Tage ein. So erweitern wir unsere Auswahl an Sättigungsbeilage von nur Nudeln auf Nudeln, Bulgur mit Linsen und Reis. Fürs Frühstück gibt’s besten Bananen-Birnen-Joghurt aus dem Tetrapack sowie Notnaherung in Form von Fertiggerichten. Der Platz auf den Rädern wird zwar langsam etwas knapp, aber am Ende ist alles verstaut.

Weiter geht es immer an der Ostsee entlang. Aufgrund unserer Fahrtrichtung kommt der Wind nun immer mehr aus der falschen Richtung. Zudem zeigt sich mal wieder, dass ein Küstenradweg nicht nur flach ist. Immer wieder geht es für uns kleine

Anstiege rauf und wieder runter. Nach 30 Kilometer brauchen wir definitiv Energie-Nachschub. Uns könnte kein besser Platz dafür einfallen als am Strand bei Sonne mit Meerblick – perfekt. Zur Stärkung gibt es Affenknacker 🍌🍌 und gefundenen Süßkram vom Ostersamstag. Als Motivation für die nächsten Gegenwind-Meter wollen wir uns im kommenden größeren Ort nach einem Eis umschauen. Leider dauert das ganze Vorhaben aus bekannten Wettergründen etwas. Doch am Ende kommen wir zu unserem Softeis und sind zufrieden.

Nach dieser Entspannungspause fällt das Treten gleich doppelt schwer. Und gefühlt hat der Himmelsföhn nochmal eine Stufe hochgeschaltet. So kämpfen wir uns Meter für Meter mit nich mal 10 km/h voran. Als dann endlich die Route die ersehnte Biegung macht geht’s auch gleich viel leichter. Jetzt geht es wieder schneller voran und vorbei an Steilküste und Kalk-Steinbruch.

Tierfoto des Tages

Wir legen nochmal einen Stopp an besagter Steilküste ein und bestaunen Meer, Natur und die Flugkünste der Möwen. In der Abendsonne geht es dann mit besten Rückenwind auf zum Nachtlager. Bei lockeren 27 km/h ist dies nur noch einen Wimpernschlag entfernt. Hier bauen wir unsere gemütliche Koje vom Morgen wieder auf und zaubern etwas leckeres zu Essen. Da die Kraniche wohl noch nicht so weit nach Norden gekommen sind, freuen wir uns umso mehr über die neuen spannenden Vogelbegegnungen mit Fasanen, die wir unter anderem aus unserem Shelter heraus beobachten und hören können. Kopenhagen streckt sich am Horizont auch bereits in den Himmel. Das nächste Ziel für morgen haben wir also fest im Blick.

Tagesausgaben

  • Vorräte – 20 €
  • Eis – 10 €
Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 010 – Festtagswetter

Distanz

60 km

Temperatur

13 °C auf dem Rad

Höhenmeter

369 hm

Sattelzeit

3:57 h

Den Ostersonntag begehen wir ganz ohne Wecker am Morgen. Geweckt werden wir schlussendlich vom Singen der Waldvögel und sanften Sonnenstrahlen, welche sich durch das Blätterdach drängen. Mit österlicher Gelassenheit und Spiegelei auf Brot starten wir in den Tag. Dazu gibt es frische Pfannkuchen mit Himbeer-Marmelade, Cranberries und Banane – einfach himmlisch.

Es ist Mittag, als wir dann doch noch auf die Räder finden. Da die Fähre nach Møn – über welche die eigentliche Route führt – erst ab Mai in Betrieb ist, heißt es für uns einen kleinen Umweg über die nächste Inselbrücke zu fahren. Aber alles halb so schlimm, denn die Sonne strahlt über beide Ohren vom Himmel und der Wind kommt heute mehr vom Rücken her als andersherum. Wir kommen gut voran und überqueren nach ca. 2h und 30 Kilometer die etwas marode Brücke. Zum Glück wird hier nebenan schon an einer Neuen gebaut.

Eis- + Tier- + Bild des Tages

Auf der anderen Seite gibt es nicht nur neue Vorräte und Abendessen-Zutaten, sondern auch Eis. Heute entscheiden wir uns für die normale Variante in klein mit Schokoüberzug – einmal Vanille und einmal Erdbeere. Beides auch sehr lecker. Findet auch unsere neue Schmuse-Freundin, welche gemeinsam mit uns die Sonne genießt und sich ab und an ein Stückchen Waffel geben lässt. Nachdem das Eis aufschleckt ist und damit auch das Interesse der kleinen Mietz nachlässt, brechen wir wieder auf.

Jetzt geht es natürlich erstmal gegen den Wind. Aber in der warmen Sonne und durch kleine Wäldchen und Siedlungen gelingt uns das ganz gut. Wieder auf der Eurovelo 7 angekommen, ist es auch nicht mehr weit bis zum Lagerplatz. Hier erwarten uns heute zum Glück zwei leere Übernachtungshütten und ein sehenswerter Ausblick aufs Meer. Unter unserem provisorischen Windfang bereiten wir noch schnell Nudeln mit Tomatensoße zu und können glücklich und zufrieden ins Bettchen klettern.

Tagesausgaben

  • Frühstück + Abendessen + Trinken – 12 €
  • Eis – 10 €
Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 009 – God påske

Distanz

57 km

Temperatur

10 °C im Schnitt

Höhenmeter

202 hm

Sattelzeit

4:06 h

Der Morgen kommt früh – die Nacht ist kurz. Als wir uns gestern ins Bett zum schlafen legen, sind die letzten Sonnenstrahlen schon längst Vergangenheit. Für die Minuten an Waschmaschine gibt es wohl eine eigene, uns unbekannte, Maßeinheit. Doch das zeitige Aufstehen ist unerlässlich, wenn wir die angepeilte Fähre 11:15 Uhr bekommen möchten. Das nasse Zelt, ein kleiner Regenschauer zog in der Nacht über uns hinweg, kommt wieder draußen auf die Packtaschen und kurz vor 9 rollen wir auch schon vom Platze.

Im nächsten Supermarkt werden wir noch schnell die letzten deutschen Pfandflaschen los und präparieren uns für die Überfahrt. Den Weg zum Terminal kennen wir schon fast komplett vom Vortag. Nur die Wege durchs Hafen-Industriegelände sind neu. Das Wetter ist mal wieder eine Mischung verschiedener Grautöne gepaart mit hoher Luftfeuchtigkeit.

Bild des Tages

Überpünktlich aber keineswegs zu früh ziehen wir unsere One-Way-Tickets und fahren wenig später in den Bauch der großen Fähre. Auf dem Oberdeck machen wir es uns gemütlich und kümmern uns liebevoll um die Leckereien aus dem morgentlichen Einkauf. Mit dem Ablegen haben wir nun Deutschland Final den Rücken gekehrt und steuern zielgerichtet auf unsere zweite Herzens-Heimat Dänemark zu.

Kaum in Gedser angelegt und die ersten Meter geradelt, sagen wir Ciao vom Grau. Wir werden mit blauen Himmel und Sonnenschein begrüßt. Unser erstes Ziel haben wir zudem vor einem Jahr schon ausgekundschaftet. So geht es zielstrebig in Richtung Eisladen. Auf den 21km dahin genießen wir das schöne Wetter, die Ruhe und Landschaft. Einzig der Wind hat es Mal wieder auf uns abgesehen und bläst uns von Vorn und von der Seite entgegen.

Doch davon lassen wir uns natürlich nicht abhalten und stehen so gleich vor „Lydolphs Isbar“. Ein wirklich unscheinbares Geschäft mit fabelhaften Inhalt. Wir entscheiden uns beide für die Kreation „Olfine“, welche wie folgt zusammengesetzt wird: in eine große Eiswaffel gibt es ein Bett aus Softeis, darein wird eine Eiskugel nach Wahl gesetzt, mit einem Schaumkuss garniert und zur Sicherheit komplett mit Softeis eingehüllt und danach als Krönung eine Seitwärts-Rolle durch den Kakao zu machen. Lecker.

Tierfoto des Tages: die Hinterlassenschaften vom Osterhasen

Mit viel zu viel Eis im Bauch begeben wir uns auf Schlafplatz suche. Ziel ist ein Shelter (einfache Übernachtungshütte) ca. 10 Kilometer weiter. Am Wind trainieren wir überschüssige Kalorien ab und finden direkt den Platz. Leider ist die Feuerstelle schon an und eine dänische Familie verbringt die Ostertage in der Natur. Im Qualm des Feuers wollen wir nicht nächtigen und machen uns auf zur nächsten Zeltwiese nur wenige 1000 Meter weiter. Hier sind wir für uns und haben auch alles was wir brauchen.

Schnell bauen wir unser Lager in der Spät-Nachmittagssonne auf, denn wir haben den Osterhasen vorbeihuschen sehen. Und so begeben wir uns auf die Jagd nach kleine Päckchen. Diese sind prall gefüllt mit süßen Leckereien und großzügigen Unterstützungen, sodass sich die Suche mehr als gelohnt hat. Zum Abend gibt es dann auch noch das passende Osterfest-Mahl mit Bratkartoffeln, Spiegelei und Datteln im Speckmantel. Hach ist das Lecker hier.

PS: Ein riesen Dank und viele Drücker an die lieben Osterhasen da draußen – das können wir alles sehr gut gebrauchen.

Tagesausgaben

  • Frühstück + Verpflegung – 18 €
  • Eier vom dänischen Straßenrand – 2 €
  • Fähre – 29 €
  • Eis – 14 €
Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 008 – Frisch gewaschenes Grau

Distanz

84 km

Temperatur

3 °C in Rostock

Höhenmeter

276 hm

Sattelzeit

5:50 h

Wenn wir ehrlich sind, müssen wir sagen: so gut wie die Nacht haben wir lange nicht geschlafen – die Nasenspitze blieb Eiszapfen frei, die Arme und Beine konnten mehr als 30 cm in jede Richtung gestreckt werden und die Matratze war nicht nur mit Luft gefüllt. So ein Bett hat schon seine Vorzüge 🙂

Ein weiterer unschlagbarer Vorteil des häuslichen Übernachtens (siehe Beitragsbild): das morgentliche Zusammenpacken geht wie im Nu. Das heißt heute setzen sich unsere Räder bereits vor 9:30 Uhr in Bewegung, wenn gleich ein anderer Teil den Tag lieber weiter im Bett verbracht hätte. Denn das Wetter ist heute grau. Und so viel sei schonmal gesagt – es bleibt grau.

Bild des Tages

Als zielführend hat sich herausgestellt, noch vor dem Frühstück die ersten Kilometer auf den Tacho zu bringen. So starten wir direkt gut in den Tag. Heute fällt der Morgensport leider etwas länger aus, da eine passende Sitzgelegenheiten länger auf sich warten lässt. Dann gibt es eben heute zeitiges Mittag. Auf den Tisch kommt zum Osterfest leckerer Orangen-Kakao aus der Heimat und die weltbeste Lieblings-Himbeermarmelade aus dem Osterzgebirge <3 Bei der Routenplanung setzen wir heute voll auf den Fernradweg Berlin – Kopenhagen, welcher uns direkt nach Rostock bringen soll. Zudem wollen wir das Touren-Buch dazu nicht umsonst eingepackt haben.

Der beliebte Fern-Radwanderweg überzeugt mit schönen Strecken entlang von Kanälen, überwiegend guter Beschilderung und kurzen Wolkenlücken. Nur ein paar weniger Hügel dürften es nach unserem Geschmack dann doch sein. So zieht sich der Weg bis in die Ostsee-Metropole ganz schön. Und auch die Durchquerung selbiger wird zum kleinen Kraftakt, da die 70 km Anreise schon ihr Erschöpfungswerk getan haben. Das Ziel einer warmen Dusche und die Chance auf frisch gewaschenes Wäsche halten die Motivation zumindest über Null.

Tierbild des Tages: GRAUE Kraniche

Kurz vor dem Ziel gehen wir nochmal volles Risiko: die Navigation stellt uns vor die Wahl: beträchtlicher Umweg oder Waldweg. Wir entscheiden uns abermals für Waldweg und kommen diesmal ganz gut durch – ohne Schlamm und Matsch. Kaum aus dem Wald ausgebogen, treffen wir im Ostsee-Camping-Resort ein. Unsere telefonische Ankündigung wurde an den Wachdienst weitergeleitet – wir werden erwartet. Zwar haben wir den Übernachtungspreis von 32€ bereits recherchiert, die 7€ für eine Wäscheladung sowie weitere 7€ für eine Trockenerladung lassen uns dann doch etwas schockiert aus der Wäsche schauen. Das entgeht auch nicht der sehr netten Wachdame, welche uns gleich einen super Deal anbietet: wir verzichten auf die 100m² Parzelle und legen uns auf die Wiese des Nachtparkplatzes vor dem Campingareal und zahlen nur 10€ pro Nase. Das lassen wir uns nicht zweimal sagen und bauen unser Zelt direkt auf. Den Luxus-Waschservice zum selber Waschen nehmen wir natürlich trotzdem.

So sitzen wir nun in der Waschküche, sind gesättigt von Maultaschen und Salat zum Abendbrot, frisch geduscht und warten auf die Waschmaschine. Hat also am Ende alles geklappt.

PS: heute mussten auch die ersten Ostergeschenke von den Liebsten dran glauben. Die Mini-Pralinen waren wirklich super lecker und haben gut Kraft gegeben. Danke dafür an den lieben Osterhasen Papa 😉

Tagesausgaben

  • Spende für die zauberhafte Übernachtung – 10 €
  • Platz vor dem Campingplatz – 20 €
  • Wäsche waschen & trockenen – 14 €
Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 007 – Frühlingserwachen

Distanz

93 km

Temperatur

18 °C im Bett

Höhenmeter

478 hm

Sattelzeit

6:15 h

Das Abschütteln des Morgen-Reifs von den Zeltwänden gehört bereits zur festen Routine. So auch am heutigen Tagesbeginn. Doch bereits jetzt empfängt uns der Gründonnerstag mit malerischen Kaiserwetter – blauer Himmel Sonnenschein. Dies hat zur Folge das nach dem Zusammenpacken auch die Sonnencreme ihren ersten Einsatz hat.

Vor dem Frühstück drehen wir schonmal eine Runde entlang der kleinen Müritz. Hier gibt es herrliche Natur und schöne Ausblicke zu genießen. Ein kleinen Umweg nutzen wir daher auch für die erste Pause. Danach knurrt der Magen aber nach Nachschub in Form von verschiedenen Backwaren.

Bild des Tages

Mittlerweile ist es so warm geworden, dass wir anfangen uns aus den verschieden Kleidungsschichten zu schälen. Entgegen der geplanten Route, folgen wir den wirklich erfahrenswerten Müritz-Rundradweg. Hier treffen wir auf verschiedenste Tiere und kommen aus dem Fotografieren kaum heraus. So radeln wir entspannt immer an der Müritz entlang. Am Ende angekommen, müssen wir leider feststellen: wir sind noch nicht so weit gekommen… 50 Kilometer stehen noch bevor.

Wir halten uns vortan an die geplante Tour und kommen richtig gut voran. Das herrliche Wetter, etwas Rückenwind und die erwachende Natur beflügeln uns. Eine kleine Eis-Pause fällt leider ins Wasser, da noch kein Eis im Café zu erwerben ist. Wir verbringen stattdessen die Minuten auf einem einsamen Steg mit Blick aufs Wasser. Das Ziel scheint nun bereits in greifbarer Nähe. Noch einmal durchstreifen wir Felder, Hecken und Wälder. Uns begegnen die ersten Schmetterlinge, ein Hase und ein Wildschwein. Leider war der Fotoapparat so schnell nicht griffbereit.

Auf Nachfrage: Tierfoto des Tages

Und wie es eben kommen muss, wenn es mal wieder läuft … Hinter der nächsten Kreuzung geht es ab in den Wald. Später auf holprige Wanderwege und noch ein wenig später stehen wir Mal wieder mit beiden Füßen im Schlamm. Da hilft erstmal nur schieben. So langsam beginnt die gerade noch wärmende Sonne ihre Kraft zu verlieren. Der Abend steht vor der Tür und mit ihm die letzten Kilometer des Tages. Wir decken uns im Supermarkt nochmal für Abendbrot und den morgigen Feiertag ein und sind bald an der heutigen Schlafgelegenheit angekommen.

Hier empfängt uns in der Abendsonne Ralph (wieder über 1nitetent) vor seinem alten Bauernhaus. Unser recht spätes Erscheinen sowie die noch spätwinterlichen Nachttemperaturen verleiten ihn wohl uns sein Gästezimmer anzubieten. Und da wir einmal hier sind, dürfen wir uns auch an den gedeckten Nudeltisch setzen… Wir sind überglücklich über so viel Gastfreundschaft und Nettigkeit. So können wir heute also Mal wieder eine Nacht im Bett und ohne Morgen-Reif an den Zeltwänden verbringen. Vielen Dank an Ralph und seine Frau

Tagesausgaben

  • Frühstück – 6,50€
  • Abendessen + Frühstück für Morgen + mehr – 15€
Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 006 – ohne Müh zur Müritz

Distanz

74 km

Temperatur

8 °C auf der Tour

Höhenmeter

294 hm

Sattelzeit

4:48 h

Das Aufstehen klappt schon recht gut, besonders wenn es ein warmes Sanitärhaus zum kurz Wärme-Tanken gibt. Wieder gibt es ein paar Sonnenstrahlen die versuchen unserem aufgetauten Zelt etwas Wasser zu entziehen. Rasch haben wir auch unsere anderen Sachen gepackt und radeln los.

Auf dem Weg zum Frühstücks-Stopp werden wir von allerhand Sing- und Zugvögeln begleitet. So langsam kommen wir auf den Trichter, dass zu dieser Jahreszeit Grau-Kraniche keine sonderlich seltene Entdeckung sind. Für eine kurze Fotopause müssen sie nebst Reh trotzdem her halten (im späteren Tagesverlauf nochmal). Einmal werden wir ihnen heute auch ganz nah kommen, nur ist da leider die Kamera nicht so schnell gezückt. Der Frühstücksplatz ist gewohnt gut gedeckt und das noch etwas nasse Zelt macht es sich auch nochmal in der Sonne gemütlich.

Bild des Tages

Wir nutzen die Gelegenheit in einer etwas größeren Stadt zu sein, um noch fehlende Ausrüstung nach zukaufen. Darunter die vergessene Mütze von Arthur und die am ersten Tag schmerzlich vermissten Regenhauben für die Schuhe. Stilistisch keine Augenweide aber doch irgendwie praktisch. So kann also unsere Reise weitergehen.

Und weiter geht es über ein hervorragend ausgebautes Radwegenetz im Havelland und auf der Mecklenburgischen Seenplatte. Durch die üppige Bewaldung ist auch der Wind keine große Sache und es kommt echte Urlaubsstimmung auf. Auf dem Weg angeln wir uns noch zwei Stück Räucherfisch (Karpfen & Buttermarkrele) fürs Abendbrot und radeln gemütlich zum nächsten Zeltplatz, einen 1nitetent Angebot gibt es leider nicht in dieser Gegend. Der eigentliche auserkorene Platz hatte leider schon geschlossen, sodass wir auf einen der vielen anderen Müritz-Campingplätze ausweichen mussten. Das war jedoch kein Problem. Hier genießen wir Fisch, Salat und Luft-Brötchen (leider der totale Reinfall) und huschen gleich unter die warme Dusche. Wir sind zufrieden. : )

Tagesausgaben

  • Frühstück – 6€
  • Mütze & Schuh-Überzieher – 51€
  • Abendessen inkl. Fisch – 16€
  • Camping inkl. Dusche – 15€
Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 005 – KoPFsTeiNPflASteR

Distanz

78 km

Temperatur

-2 °C in der Nacht

Höhenmeter

XXX hm

Sattelzeit

5:46 h

Die zweite kalte Nacht haben wir erfolgreich hinter uns gebracht. Jetzt schon etwas geübter und mit dem ein oder anderen Kniff zur optimalen Schlaf-Lage. Und wieder stehen wir bei Sonnenschein auf und gehen unserer Morgenroutine nach. Leider mag das Zelt im Halbschatten nur langsam auftauen, sodass es heute mal außen mitfahren darf.

Am reich gedeckten Frühstücksbuffet des Supermarkts haben wir die Qual der Wahl. Auf dem Parkplatz machen wir es uns gemütlich und genießen die erstaunlich warme Sonne. Davon kann auch das Zelt ein wenig vertragen – also breiten wir es auch noch schnell mit aus. Etwas länger als gedacht sitzen wir so und genießen das frühlingshafte Wetter.

Bild des Tages

So langsam pocht dann doch wieder der Zeigefinger auf die Uhr. Für heute Abend haben wir uns eine warme Dusche gewünscht. Ein Campingplatz ist auch schon gewählt und so machen wir uns auf ins Potsdamer Getümmel. So eine Großstadt haben wir gefühlt schon lange nicht mehr durchquert. Als wir diese hinter uns gelassen haben geht es weiter über Dörfer und Felder. Natürlich gegen den Wind. Naja wir melden uns sollte sich hier etwas tun.

Am Wegesrand treffen wir immer wieder auf die ersten ankommenden Zugvögel. Zwei Storchenpaare konnten wir ebenfalls in ihren Nestern entdecken. Mit dieser Begleitung und dem Wechsel aus Sonne und weniger Sonne kann es eigentlich weitergehen.

Der ungewohnte Sonnenschein lässt uns direkt nach einem Eis gelüsten – gedacht, getan. So sitzen wir zur Mittagszeit und schlecken unsere kühle Pause. Ein Anruf beim Campingplatz lässt weiter auf ein heißen Tagesabschluss hoffen, da dieser bereits geöffnet hat. Einzig sorgen bereiten mal wieder diese ganzen Kilometer… Noch nicht mal bei der Hälft sind wir. Nun aber zügig.

Zwar fällt das Treten mit jedem Meter bis zum Ziel schwerer, aber immerhin geht es voran. So blicken wir recht zuversichtlich auf den letzten Etappen-Abschnitt welcher durch malerische Weidelandschaft führt. Nach einer für Autos gesperrten Brücke, welche wir zum Glück überqueren konnten, holt uns leider die Realität ein. Die eben noch glatt geteerte Straße weicht einem Meer aus Pflastersteinen. Uns bleibt nur die Wahl zwischen groben Kopfsteinen oder weichen Feldboden am Rand – das gewohnte Spiel Regen und Traufe eben. Als wenig später das historische anmutende Kopfsteinpflaster in eine moderneren Version wechselt ahnen wir uns schon fast am Ziel. Doch falsch gedacht. Nach der nächsten Kurve holpert es munter weiter.

Auf dem kleinen rudimentären Campingplatz haben wir es dann auch irgendwann geschafft – gut geschüttelt, nicht gerührt. Zur Belohnung gibt’s leckere Gockel-Bolognese mit Nudeln, Tütensuppe und tatsächlich eine warme Dusche!!! Mal sehen wie lange uns die Wärme im Zelt erhalten bleibt. Bis morgen.

Tagesausgaben

  • Frühstück – 7€
  • Eis & Frühstück für Morgen – 6€
  • Zeltplatz – 19€
Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 004 – unser neuer BE2TER Freund

Distanz

76 km

Temperatur

4 °C an der B2

Höhenmeter

343 hm

Sattelzeit

5:18 h

Das Wichtigste zum Start: wir haben die Nacht überlebt. Ein Wellness-Spa ist vielleicht etwas anderes und den ein oder anderen kalten Schauer mussten wir wohl oder übel hinnehmen. Für etwas Entschädigung sorgte aber zum Tagesstart die wärmende Sonne, welche sich über unser Zelt legte. Umso erstaunter waren wir über die Reifbildung an unserem Zelt … Es war also doch ziemlich kalt gewesen.

In einer Mischung aus leichter Nacht-Kältestarre und Müdigkeit packten wir unsere sieben Sachen. Hier ist sicherlich noch etwas Zeitpotenzial, welches sich mit steigenden Temperaturen herausholen lässt. So gibt es erst zum zeitigen Mittag ein üppiges Supermarkt-Frühstück und eine kleine Routen-Optimierung.

Bild des Tages

Da wir ja nun festgestellt haben, dass auch ausgewiesene Radrouten kein Garant für gute Wege sind, entschließen wir uns der planmäßigen Eurovelo-Route den Rücken zuzukehren. Der Tag ist schon zu fortgeschritten und die 15 Kilometer weniger Strecke einfach zu verlockend. So begeben wir uns auf dem nächsten Weg zur B2 – mal wieder. Man sieht sich eben immer mehrfach im Leben. Und heute können wir uns mit dieser brandenburgischen Lebensader anfreunden. Entlang läuft über die gesamte Strecke ein asphaltierter Radweg welcher uns zielsicher Richtung Potsdam bringt.

Nur den Wind konnten wir heute nicht von unserem Vorhaben überzeugen. Stetig bläst es uns von Vorn entgegen. So kommen wir wieder einmal nur mühsam vorwärts. Nach einer Stärkung in Treuenbrietzen mit Gebäck und kakaohaltiger Milch geht es weiter durch die Spargellandschaft Beelitz. Die weißen Folien erinnern uns an weite Seen und lenken ein wenig von Gegenwind ab. Nun haben wir auch die Zusage für das heutige Nachtlager bei Potsdam. Wir kommen bei Hannes und Familie unter – also im Garten – im Zelt – in der Kälte : D

Die letzten Meter fallen gewohnt schwer, doch durch Zufälle finden wir einen Geflügelautomaten mit verlockenden Frikassee im Angebot. Mit diesen Leckerbissen an Bord und der Aussicht auf ein warmes Abendbrot schaffen wir die verbleibenden 9 Kilometer im Nu. Während eine Hälfte das Zelt bestückt, besorgt die Andere schnell die restlichen Zutaten. Und so liegen wir nun hier im Zelt mit vollen Bäuchen und hoffen auf eine milde Nacht.

Tagesausgaben

  • Übernachtung bei Raik im Garten: 5€ (eigentlich kostenlos, aber ein kleines Dankeschön für die großartige Gastfreundschaft)
  • Frühstück: 7€
  • Kaffetrinken: 10€
  • Abendbrot (inkl. Nudeln und Gockel-Bolognese für den nächsten Tag): 17,50€
Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 003 – Brunch, Buddeln, Bundesstraße

Distanz

77 km

Temperatur

3 °C beim Start

Höhenmeter

300 hm

Sattelzeit

5:24 h

Besser kann der Sonntag nicht beginnen: ausgeschlafen und ein reich gedeckter Frühstückstisch – herrlich. Dafür erstmal eine riesen Dank an die überaus gastfreundlichen Leipziger Verwandten. Auf der Rückreise kommen wir gern nochmal vorbei 😀 Einziger kleiner Nachteil am ausgedehnten Frühstück… Erst gegen 11 sind wir Abfahrtsbereit und treten in die Pedale. Eine „kleine“ Tour soll es heute nach Wittenberg sein.

Bild des Tages

Zum Start rollte es auch ganz gut. Der Wind will zwar immer noch nicht in die gleiche Richtung wie wir und es gibt sicher auch bessere Bedingungen als 3°C Außentemperatur, nichts desto trotz, den Weg finden wir, der Belag ist okay und nach vielen kleinen Dörfern erreichen wir unser halbes Tages-Soll Bad Düben.

Hier nisten wir uns erstmal zum Kaffee ein. Also wer uns kennt, weiß natürlich, dass es heiße Schokolade gab und die Aufzählung – Wiener Apfelkuchen, Frucht-Sahntorte und Brüssler Waffel – ist für euch treue Blogleser wohl keine große Überraschung. Mit diesen Leckereien im Bauchgepäck sollten doch auch die zweiten 35 Kilometer keine Hürde sein.

Naja – sollte, hätte, würde, wäre, Fahrradkette oder so… Der anschließende Abschnitt Dübener Heide inkl. beschilderten Radweg Berlin – Leipzig empfängt uns mit sandig-matschigen Waldwegen in welche wir sogleich tiefe Furchen ziehen. Das mühselige vorankommen bedarf wohl keiner weiteren Erklärung. Nach nicht einmal der Hälfte wechseln wir vom Reifen-Buddeln auf die Bundesstraße. Zum Sonntag angenehm wenig Verkehr und um Welten besser zu befahren. Auf diesem Weg kommen wir auch am Luther-Stein vorbei. Statt der Reformation der Kirche kümmern wir uns hier lieber um Reaktivierung unserer Kräfte. Datteln und Brötchen sind hier Mittel der Wahl. In der Zwischenzeit haben wir auch unseren Nachtplatz geklärt und müssen nur noch nach Wittenberg gelangen. Das funktioniert auch ohne weitere Schwierigkeiten.

Beim kurzen Fotostopp auf der Elbbrücke vor Wittenberg müssen wir nur nochmal die Luftpumpe zücken. Zum Glück nicht für uns. Ein erschöpfter Radler mit Plattfuß bittet um etwas Luft für den Reifen. Da helfen wir natürlich gern. Nur die 2. Luft zum Atmen konnten wir ihm nicht bieten. Die brauchen wir selbst für die letzten Meter. Kurz durchqueren wir die Lutherstadt und schlängeln uns entlang des Stadtparks zur privaten Übernachtungsmöglichkeit bei Raick im Garten. Hier bleibt nur zu sagen: herzlichen Dank! Da haben wir wirklich schon schlechtere Campingplätze gesehen als diesen mit Liebe zum Detail gestalteten Garten.

Die Premiere im Zeltaufbau unseres neuen Mobile-Home funktioniert ebenso reibungslos und mit leckerem Nudel-Abendbrot bereiten wir uns auf die ersten Nacht im Zelt vor. Wie es uns bei den angesagten Temperaturen um den Gefrierpunkt ergeht, lest ihr natürlich morgen hier.

Tagesausgaben

  • Eiscafé: 20€
Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 002 – Wir ziehen um

Distanz

16 km

Höhenmeter

62 hm

Sattelzeit

0:42 h

Temperatur

11 °C

Der gestrige Regen hat uns ganz schön durchgeweicht. Zum Glück finden sich in unseren Taschen noch jede Menge trockene Sachen zum Umziehen – und so sind wir bereit für den Tag. Denn der eigentliche Grund für unseren kurzen Abstecher und die zweit bedeutendste Stadt Sachsens – Sorry an alle Leipziger, den mussten wir als Dresdner einfach bringen – ist der Umzug unserer lieben Schwester/ Schwägerin samt Familie in unsere trockene Unterkunft von heute Nacht.

heute leider keine Bilder – statt Kamera gab es heute Kisten in die Hände

Und mal wieder bewahrheitet sich der gute alte Spruch: viele Hände – schnelles Ende. Dank jeder Menge Tragkraft von jung, alt; Frau und Mann waren die Möbel und Umzugskisten schnell im neuen Heim. Hier auch nochmal großen Dank an die heymlichen Karton-Sammler 😉 Etwas länger dauert das anschließende Möbel-Zusammenbau-Puzzel, Doch mit vereinten Kräften und 5* Catering von Mutti war auch das keine Hürde.

Ganz ohne Fahrradfahren sollte der Tag dann doch nicht Enden. Da der gestern im dunklen Nass reparierte Reifen partout nicht auf die Felge springen wollte – extra Luft und Spülmittel zum Trotz – half nur ein kurzer Ritt zum noch geöffneten Fahrradgroßhändler. Jetzt sind die Räder wieder fit und morgen kann es dann auch schon weitergehen. Wir freuen uns drauf.