Distanz

61 km

Temperatur

29°C

Höhenmeter

398 hm

Sattelzeit

4:02 h

Mit besten Blick über die Skipiste und etwas später als geplant kriechen wir aus unserem Zelt. Das Wetter ist beständig und wir schwitzen bereits zum Frühstück. Anschließend suchen wir wieder schnell den Weg aus der Stadt und rein in die Natur. Heute dürfen es gern ein paar Kilometer weniger werden.

Die Strecke macht da weiter, wo sie gestern aufgehört hat: auf gut ausgebauten Landstraßen mit wenig Verkehr. Darauf lässt es sich für uns wunderbar radeln. Und was uns besonders freut: die ersten Bäume fangen an, ihr frisches Grün zu präsentieren. Zusammen mit den immer währenden Narzissen (seit Abfahrt in DD ist kein Tag ohne sie vergangen) und zusätzlichen Tulpen, Krokussen und blühenden Forsythien kommen gleich neue Frühlingsgefühle auf. Im nächsten Ort bekämpfen wir erfolgreich den ansteigenden Wasserbedarf. Dank der letzten Bargeldreserven die uns mit auf den Weg gegeben wurden, sind auch kleinere Probleme mit der Kreditkarte erstmal schnell gelöst. Um eine dauerhafte Lösung kümmern wir uns im Anschluss auf dem Supermarkt-Parkplatz. Wir berichten vom Ergebnis sobald möglich.

Bild des Tages

Nach weiteren Kilometern auf den besagten Landstraßen erreichen wir Supermarkt Nummer 2, welcher für die noch fehlende Verpflegung sorgen soll. Dank ausreichend alternativer Zahlungsmittel im Portemonnaie funktioniert das problemlos und wir kommen auch noch zu einem leckeren Eis – „Vanilleeis mit kleinen, in Schokolade getauchten Popcorn-Stücken und Karamellsoße“. Himmlisch, mehr brauchen wir dazu wohl nicht zu schreiben.

Von hier ist es zum ersten möglichen Lagerplatz auch nicht mehr weit. Knapp über 10 Kilometer später sind wir auch schon an einem kleinen Angelsee mit Schutzhütte angekommen. Eine Komposttoilette hilft uns hier erstmal weiter, ansonsten sieht der Platz ein paar hundert Meter weiter vielversprechender aus.

Und der Platz ist auch wahrlich schön, direkt am See mit Sandstrand. Bereits seit dem Morgen kreisen die Gedanken darum, die Füße in den Sand zu strecken und sich am Strand lang zu machen – vielleicht ja auch ein kurzer Sprung ins kühle Nass. Nur ist hier das Hochwasser doch ein wenig zu nah an die Hütte gekommen, sodass dieser Plan wohl ins Wasser fällt. Für eine Runde Würfeln und eine kleine Snackpause reicht es aber alle Mal.

Der nächste Platz ist nun auch nicht mehr so weit entfernt und das Wetter lädt ja geradezu zum Fahrradfahren ein. Auf halber Strecke wird nur leider der neue Lieblings-Norweger-Pulli aus 100% Merinowolle vermisst. Es liegt nahe, das besagtes Kleidungsstück noch auf dem heutigen Startpunkt auf Mitnahme wartet. Eine mögliche „Notrast“ an Ort und Stelle wird diskutiert. So könnte eine Hälfte den Pulli holen fahren und die andere das Lager bereiten. Doch alle Überlegungen sind umsonst. Der Pullover findet sich in einer Außentaschen schnell an und wir können weiterfahren – zum Glück.

Tierfoto des Tages

Nicht umsonst heißt es wohl: alle guten Dinge sind drei. Mit dem Platz haben wir mal wieder eine echte Perle gefunden. In einem kleinen Örtchen und direkt am Fluss liegt ein wunderbarer Shelter – sauber, bestens gepflegt und sogar mit Trinkwasser. Gerade als wir ankommen, ziehen kräftige Regenwolken an uns vorbei und ein kalter Wind zieht auf. Es passt mal wieder irgendwie alles zusammen. Als wir später in der Abendsonne unsere Reis-Gemüse-Pfanne zubereiten, hält sogar noch eine sehr nette Dorfbewohnerin an und bietet uns an, Feuerholz vorbei zu bringen. Hier können wir einen ruhigen Abend genießen, auch wenn es doch wieder ein paar Meter mehr geworden sind. Morgen klappt’s dann vielleicht besser mit ein wenig Ruhe für die Beine.


Tagesausgaben

Verpflegung – 10 €


Etappe

⚠️ Die Farbcodierung bezieht sich heute auf unsere Höhe.

Punkt mit Zahl = 5 km Zwischenziel

1 Kommentar

  1. Und dann brach der Frühling wie ein Jubelschrei über die Wälder um die Mattisburg herein. Der Schnee schmolz. In Strömen rann er von allen Berghängen herab und suchte sich den Weg zum Fluss. Und der Fluss brauste und schäumte mit all seinen Strudeln und Wirbeln und sang ein wildes Frühlingslied, das nie verstummte. ….Der lange, schreckliche Winter war vorüber. …
    Und hier war sie nun und hatte sich kopfüber in den Frühling gestürzt. So herrlich war er um sie herum, ja, auch sie selber war ganz erfüllt von seiner Herrlichkeit, und sie schrie wie ein Vogel, laut und gellend… „Ich muss einen Frühlingsschrei schreien, sonst zerspringen ich. Hör doch! Du hörst doch wohl den Frühling!“
    Eine Weile standen sie schweigend da und lauschten dem Zwitschern und Rauschen, dem Brausen und Singen und Plätschern in ihrem Wald.
    Alle Bäume und alle Wasser und alle grünen Büsche waren voller Leben, von überall her erscholl das starke, wilde Lied des Frühlings. „Hier stehe ich und spüre, wie der Winter aus mir herausrinnt“, sagte Ronja….

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