Distanz

27 km

Temperatur

10 °C in Andenes

Höhenmeter

145 hm

Sattelzeit

1:44 h

Auf eine stürmische Nacht folgt heute ein nasser Morgen, dementsprechend nehmen wir das Angebot an und bleiben erstmal liegen. Das Frühstück nehmen wir ebenso im Zelt ein und kuscheln uns anschließend nochmal in den Schlafsack. Doch die Gelassenheit soll nicht über die anstehende Aufregung hinweg täuschen, ist doch heute ein großer Tag für uns.

Denn um die Mittagszeit geht es für uns nach Andenes – dem nördlichsten Punkt den wir mit unseren Rädern erreich werden. Und als wäre das nicht schon Grund genug für eine kleine Feierlichkeit, ist der Anlass, weswegen wir überhaupt hier hoch gestrampelt sind, noch viel interessanter. Denn der Hafenort liegt nur 8 Seemeilen von einem Tiefseegraben entfernt und ist damit idealer Ausgangspunkt, um auf Safari zu gehen.

Bild des Tages

Bevor es jedoch soweit ist, kümmern wir uns ein wenig um das Aufstocken der Vorräte. Hier gibt es gleich eine Reihe an Einkaufsmöglichkeiten, welche wir auch testen. Zur Belohnung für einen erfolgreichen Einkauf gibt’s ein leckeres Eis auf die Faust.

Nun müssen wir nur noch ein paar Minuten totschlagen bis wir uns zum Ausgangspunkt unserer Meeres-Safari begeben. Hier werden wir freundlich empfangen und in wasserdichte Raumfahrt-Anzüge gesteckt, wie sich herausstellt nicht ohne Grund. Auf See soll es zu Beginn noch recht rau zugehen.

Nach kurzer Einweisung sitzen wir zusammen mit 10 anderen Passagieren in einem Schlauchboot mit Elektroantrieb und tuckern aus dem Hafen. Spätestens nach der Hafenausfahrt machen sich die Trockenanzüge bezahlt. Wir müssen zunächst gegen die Wellen fahren und springen teilweise von Welle zu Welle. Das Wasser spritzt dabei ordentlich über uns hinweg. So ähnlich geht unsere Fahrt noch rund 40 Minuten weiter, bis wir am Anfang des Tiefseegraben angekommen sind – hier werden wir auch schon erwartet.

Direkt vor unseren Nasen taucht aus dem tiefblauen Wasser der Grund für all die Strapazen auf: eine Reihe von Grindwalen haben sich hier her begeben. Die bis zu 6 Meter langen Tiere sind sehr soziale Wesen, welche in kleineren Gruppen zusammen unterwegs sind. Zudem scheinen sie die Aufmerksamkeit der Ausflugsboote zu genießen und spielen teilweise mit ihnen. Was für ein Erlebnis diesen tollen Tieren so nah zu kommen! Auf unserer Tour begegnen wir noch mehreren solcher Gruppen. Unser Guide, ein junger Walforscher, erklärt, dass bis zu 200 Tiere gleichzeitig hier am Canyon sein können. Über das Jahr hinweg sollen es bis zu 800 verschiedene Grindwale sein.

Leider sind die Grindwale weniger sozial gegenüber artfremden Walen, sodass wir keine anderen Wale zu Gesicht bekommen. Das ganze Jahr über bekommt man hier vor allem auch den riesigen Pottwal zu Gesicht, außerdem kann man im Winter mit Orcas schnorcheln und sieht mit Glück und je nach Jahreszeit auch Finnwale, Schweinswale, Buckelwale, Zwergwale oder Weißschnauzendelfine. Nach gut einer Stunde mit den Walen brechen wir auf zur Rückfahrt, welche deutlich ruhiger verläuft. Im Hafen werden wir noch von einem herrlichen Regenbogen in Empfang genommen und gehen anschließend glücklich und zufrieden von Bord.

Auf dem Heimweg zum Zelt schwärmen wir noch von dem tollen Erlebnissen und begutachten bei Ankunft direkt die Aufnahmen – das hat sich in jedem Fall gelohnt.

Tierfoto des Tages

Eigentlich hatten wir eine Wal- und Vogelsafari für morgen Abend in der Mitternachtssonne gebucht, doch aufgrund der schlechten Wetterprognose mussten wir den Ausflug auf die heutige „Solo-Walsafari“ verschieben. Irgendwann, da sind wir uns sicher, werden wir aber zurück kommen, um in der Mitternachtssonne erneut aufs offene Meer hinauszufahren, um die Natur in vollen Zügen aufzusaugen und zu genießen…und vielleicht klappt es ja dann auch mit dem großen Vertreter 🐳🥰

Jetzt werden wir erstmal bei absoluter Windstille und ohne Regen ganz beseelt einschlummern. Bis morgen.

Musik: Wind Breaker | Musiker: Figure and Groove | URL: https://icons8.com/music

Tagesausgaben

Eis & Verpflegung & Haushalt – 44 €

Walsafari – 250 €


Etappe

⚠️ Farbe = Geschwindigkeit | Punkte mit Zahl = 5km

4 Kommentare

  1. Ihr beiden,ich bin auch sowas von begeistert von euren Berichten und Bildern,einfach umwerfend. Die Wal Safari ist natürlich das Sahnehäubchen.
    Weiterhin für euch tolle Erlebnisse und liebe Grüße von mir.

    1. Liebe Marion,
      als wir vor langer Zeit eine Doku über die Lofoten gesehen haben, wussten wir: da müssen wir unbedingt mal hin. Dass das ganze dann aber so atemberaubend endet, davon haben wir uns nicht mal zu träumen gewagt. Mal sehen, was der Norden noch für uns zu bieten hat, vielleicht ja etwas Wärme für einen Tag am feinsten weißen Sandstrand 🫣😉
      Ganz liebe Grüße zurück

  2. Wir sind sprachlos begeistert! Einfach nur großartig! Danke für diese wundervollen Aufnahmen und Berichte! Wir kommen aus dem Staunen gar nicht mehr raus.
    Liebe Grüße und Drücker!

    1. Auch uns fehlen hier oft die Worte. Es ist hier oben so unfassbar, gigantisch, grandios, fabelhaft, fantastisch, erstaunlich, außerordentlich, unbeschreiblich, sagenhaft, imposant, unvergleichlich…einfach eine Wucht!
      Wir sind schockverliebt in diese Naturwunder. Wir freuen uns schon euch von Angesicht zu Angesicht davon zu erzählen. Liebste Drücker nach Hause!

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