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Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 071 – Bergziegen

Distanz

0 km

Temperatur

angenehm warm

Höhenmeter

788+ hm zu Fuß

Sattelzeit

0:00 h

Unseren Schlafplatz haben wir strategisch so gewählt, dass die Anreise zum Ausgangspunkt der heutigen Wanderung möglichst kurz ist und so müssen wir nach Ausschlafen und Frühstück nur die Straßenseite wechseln um an den Start zu gelangen. Ziel soll der Gipfel des Matmora sein.

Wie auf den Lofoten üblich, gibt es keine Aufwärmphase: wir passieren ein Gatter und hundert Meter später geht es bereits steil bergauf. Zunächst durch ein hübsches Wäldchen über einen gut ausgetretenen Trampelpfad. Ein bisschen Regen steckt noch im Boden aber um nasse Füße müssen wir uns wohl keine Sorgen machen. Schnell besorgen wir uns noch zwei Wanderstöcke aus dem Unterholz und kraxeln weiter bergauf. Auf dem Weg begegnen uns dabei süße Einheimische mit Glöckchen um den Hals.

Bild des Tages

Immer wieder müssen wir kleinere Absätze mit Felsen hinaufklettern. Zum Verschnaufen zwischendurch laden aber die zahlreichen kleinen Lichtungen mit tollen Weitsichten ein. So geht es weiter, bis wir auf einem weitläufigem Plateau angekommen sind. Auf circa 300 Meter Höhe haben wir eine grandiose Aussicht über die Küste, den Fjord und die Berge. Ebenso bekommen wir unser Tagesziel für heute vor die Nase gesetzt – noch müssen wir die Köpfe dafür ganz schön nach oben neigen.

Bevor es aber weiter geht, optimieren wir ein bisschen unsere Wanderausrüstung mit dem Taschenmesser und stärken uns. Dann setzten wir unseren Weg fort. Jetzt erstmal über das Plateau. Hier lässt es sich wunderbar laufen und wir können das Wetter einfach genießen. Anschließend wird es wieder etwas steiler, also ganz oder gar nicht, richtig Steil. Über einen schmalen Pfad laufen wir entlang und seitlich des Gipfelgrates – links und rechts bieten sich uns malerische Ausblicke. An manchen Stellen bedarf es wieder ein paar eonfacher Klettermanöver, aber alles in Allem eine für uns machbare Wanderung. Das letzte Stück zum Gipfel besteht zum größten Teil aus Geröll, welches wir bis nach ganz oben erklimmen.

Auf 788 Meter über NN haben wir einen gigantischen Überblick. Wir können die gesamte Inselkette der Lofoten betrachten und sehen im Hintergrund das skandinavische Gebirge mit seinen schneebedeckten Bergen. Unten glitzert das Wasser in der Sonne und wir könnten nicht fröhlicher sein – bestes Wetter, kein Wind und absolute Ruhe. Bis auf ein paar andere, die wir auf dem Weg getroffen haben, sind wir ganz allein und können diesen großartigen Ort genießen.

Gegen 17 Uhr haben wir uns satt gegessen und gesehen. Wir begeben uns wieder auf den Weg nach unten. Dafür wählen wir diesmal die Route über die Ostseite. Diese besteht zu unserem Leidwesen zum großen Teil aus wackeligen Geröll-Feldern, die es zu durchqueren gilt. Zusätzlich geht es wieder richtig Steil nach unten und wir brauchen die ein oder andere Pause zur Erholung unserer Knie. Als dann das Gröbste hinter uns liegt, erreichen wir nochmal eine kleine Hochebene mit einem See und frischem grünen Gras. Auch hier bekommen wir Besuch von einer jungen Schaf-Familie.

Tierfoto des Tages

Im letzten Abschnitt unserer Wanderung wird es noch etwas steiler und es geht wieder durch einen Wald. Unten ist jetzt schon die Straße zu sehen und wir stapfen weiter bergab. Am Wegesrand gibt es Heidelbeeren im Überfluss – leider noch nicht genießbar. An der besagten Straße angekommen, müssen wir dieser nur noch 6 Kilometer zum Ausgangspunkt folgen.

Am Zelt sind wir dann ganz schön platt. So eine Tour haben wir schon lange nicht gemacht. Trotzdem sind wir überglücklich, dass das Wetter so mitgespielt hat. Zum Abendbrot gibt es dann auch noch ein bisschen Abendrot durch die Wolken, die sich langsam vor die Sonne schieben. Und so geht es unvergesslicher Tag zu Ende. Wir sind gespannt auf morgen.


Tagesausgaben

Keine

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 070 – Anreise beendet

Distanz

45 km

Temperatur

12°C in der Sonne

Höhenmeter

269 hm

Sattelzeit

2:59 h

Was für eine ungewohnte Ruhe das doch heute morgen war – kein Tropfen war auf den Außenwänden unseres Zeltes zu hören. Und so springen wir motiviert in den Tag, natürlich nicht ohne schmackhaftes Frühstück. Ein paar kleinere Regenschauer müssen wir dann doch noch abwarten ehe es für uns wieder los geht.

Als erstes geht es für uns über die Landstraße nach Melbu. Hier legt die nächste Fähre für uns ab. Diesmal verpassen wir diese auch nicht ganz knapp, sondern haben sogar noch Zeit für einen kleinen Einkaufsbummel. Dies und das und Eis landet im Körbchen. Letzteres Teilen wir, wartend am Anleger, mit einem netten Schweizer, welcher sich ebenfalls auf Radtour befindet. Im Gegensatz zu uns ist der Mann doch recht spartanisch unterwegs (ohne Zelt, aber mit goldener Kreditkarte), hat aber die letzten Tage ähnlich nass wie wir erlebt.

Bild des Tages

Und so rollen wir wenig später auf die Fähre und finden einen gemütlichen Platz auf dem wiedereinmal beheizten Oberdeck. Eine halbe Stunde später legen wir an und haben damit das Ziel unserer Reise erreicht: wir sind bis auf die Lofoten geradelt. Und das Wetter scheint sich mit uns zu freuen. Mit feinstem Sonnenwetter werden wir in Empfang genommen.

Nachdem wir auf den Vesterålen ja bereits von Natur und Landschaft begeistert waren, hätten wir nicht gedacht, nochmal so ins Staunen zu kommen. Vielleicht liegt es auch nur am erstmal guten Wetter, aber entlang der Küstenstraße kommen wir aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. Weiße Sand-Buchten mit klaren türkisfarbenen Wasser begleiten uns ebenso wie die gewaltigen Berge mit immer noch Schneebedeckten Köpfen. Ein Panorama wie wir es nicht mal malen hätten können.

Bei all dem fantastischen Aussichten fällt das Fahrradfahren auch gar nicht schwer. Schon bald haben wir das Tagesziel erreicht und finden einen wunderbaren Zeltplatz direkt am Meer. Gut geschützt hinter Felsen und Bäumen haben wir es schön windstill. Nach getaner Rad-Leistung haben wir uns einen kleine Auszeit verdient und beißen beherzt in Kardamom-Milchbrötchen mit Schoko-Vanille-Füllung. Bei dem Wetter erhalten auch unsere Stühle endlich wieder Einsatzzeit und wir können einfach nur genießen.

Nach einer Runde Würfeln und Spazieren gibt es Resteverwertung zum Abendbrot. am Ende des Tages können wir festhalten, dass heute alles trocken geblieben ist und wir sind super froh darüber, macht es doch alles so viel einfacher und angenehmer. Morgen wird es hoffentlich genauso schön, soll es doch mal wieder hoch hinaus gehen. Ob das so klappt werden wir euch natürlich berichten.


Tagesausgaben

Verpflegung – 22 €


Etappe

Farbe = relative Höhe | Punkte = 5 km Runde

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 069 – Ein Tag im Zelt

Distanz

0 km

Temperatur

keine Info

Höhenmeter

0 hm

Sattelzeit

0:00 h

Nachdem es gestern aufgrund des etwas längeren Anfahrtswegs für uns erst nach 1 Uhr ins Bett ging, heißt es heute erstmal Ausschlafen. Das Wetter verspricht eh nichts gutes und so ist der Entschluss auch schnell gefasst, dass wir hier einen Tag Pause machen.

Zur Mittagszeit sitzen wir dann als doch auch schon am Frühstückstisch und genießen einen herrlichen Start in den Tag – zumindest kulinarisch. Denn die Wettervorhersage behält recht und es regnet ununterbrochen. Auch bis jetzt, 22 Uhr beim Verfassen des Beitrags, regnet es ohne eine einzige Unterbrechung.

Bild des Tages

So bleibt uns nichts anderes übrig, als den Tag gut eingekuschelt im Zelt zu verbringen. Dank ausreichend starken WLAN, Snacks und einer guten Auswahl an Spielen funktioniert das auch ohne größere Schwierigkeiten.

Zur Zubereitung des Abendessens finden wir auch nochmal den Ausgang unseres Zelts und zaubern uns leckeren Bulgur mit Gemüse. Den krönenden Abschluss des Tages ist aber die leckere Daim-Schokoladen-Creme, welche uns einen innerlichen Sonnenaufgang beschert. Morgen soll eh alles besser sein und dann gibt es sicher auch wieder mehr zu berichten.


Tagesausgaben

Campingplatz – 17 €

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 068 – 4 Brücken und 3 Gänge

Distanz

118 km

Temperatur

7°C im Schnitt

Höhenmeter

660 hm

Sattelzeit

7:45 h

Heute geht’s aber mal wieder auf das Rad! Die Nacht war ruhig, so ruhig wie lange nicht mehr und so haben wir bestens geschlafen. Einmal verschieben wir sogar den Wecker um eine Stunde nach hinten, so schön ist’s ohne Wind und Regen. Danach bepacken wir so weit es geht die Räder damit es nach dem Frühstück gleich los gehen kann. Doch ein bisschen zögern wir den Start noch hinaus, hat es doch mal wieder angefangen zu regnen.

Bild des Tages

Als dann der Regenrader kaum Besserung verspricht, jedoch eine Wolkenlücke in erreichbarer Nähe anzeigt, brechen wir auf. Wieder werden wir auf den ersten Kilometern ordentlich abgeduscht, erreichen aber zügig das erhoffte Wetterloch ohne Regen. Ohne Niederschlag geht es dann auch gleich viel besser, da auch der Wind fast nicht zu spüren ist. Und so radeln wir seit Tagen mal wieder eine ordentliche Strecke.

Den Großteil dieser Strecke kennen wir natürlich schon, sind wir diese doch bei unserer letzten großen Etappe durch miesestes Wetter gefahren. Jetzt, mit etwas besserer Sicht und in die andere Richtung, gibt es aber wieder viele neue Eindrücke zu entdecken. Die steile Brücke, um die Insel Andøy wieder zu verlassen, ist indess keine große Überraschung, eher eine erwartete Herausforderung. Es sollte aber nicht die letzte sein. Zudem treffen wir heute auf auffällig viele Leidensgenossen und müssen feststellen, dass wir jetzt wohl keine Exoten mehr mit dem Rad sind. Insgesamt 7 weitere Radreisende kommen uns entgegen. Wenig später versorgen wir uns am Straßenrand noch mit ein paar frischen Eiern und sind überrascht, wie gut wir heute voran kommen.

So ist dann das Tagesziel – Einkaufen in Sortland – in realistische Reichweite gekommen. Doch bevor es soweit ist, gibt es noch zwei weitere Brücken zu überwinden. Zudem wird es auch wieder etwas nass von oben und die Kräfte schwinden so langsam. Brücke Nummer 2 des Tages ist da noch eine leichtere Aufgabe, stellt sie sich uns doch nur mit einem leichteren Anstieg in den Weg. Ganz anders die Brücke 3 rüber in die Stadt Sortland: 8 % Steigung und über 30 Meter Höhe gilt es für uns zu überwinden. Da kommen wir nochmal so richtig ins Schwitzen.

Auf der anderen Seite erwartet uns dann aber ein geräumiger, warmer und fast menschenleerer Supermarkt. Hier können wir uns für die nächsten Tage bevorraten und uns ein bisschen aufwärmen. Mal wieder fällt der Einkauf, auf Grund des aufkommenden Hungers, etwas größer aus und bringt unsere Gepäcktaschen an ihre Kapazitätsgrenze. Bis zum ausgemachten Schlafplatz ist es aber nicht mehr weit. Keine 4 Kilometer weiter soll ein Rastplatz sein, welcher zum verweilen einlädt.

Doch leider liegt dieser Platz ungünstig weit oben auf dem Berg und wir schaffen es nicht mit der vollen Beladung hoch. Noch knappe 2 km die schweren Räder den steilen Anstieg hochschieben ist nach 90 km einfach nicht mehr drin. Auf halben Weg brechen wir ab und versuchen unser Glück einfach weiter entlang der Route. Leider wird es nach Sortland erstmal nicht wirklich ländlicher, sondern ein Vorort reiht sich an den anderen. So suchen wir vergebens nach einem Platz, um unser Zelt aufzubauen und die Kilometeranzeige auf dem Tacho steigt und steigt. Ist aber alles halb so schlimm, machen die Beine doch noch ganz gut mit.

Bei einer kleine Recherche-Pause stellen wir fest, dass ein für die nächsten Tage anvisierter Campingplatz nur noch 15 Kilometer entfernt ist – hier soll es neben einer Küche, Duschen und Waschmaschine für schlappe 200 norwegische Kronen inklusive geben. Da brauchen wir nicht lange zu überlegen und machen uns auf den Weg. Diese sind natürlich besonders anstrengend und halten nochmal eine mächtige 30 Meter Brücke für uns bereit. Nach über 115 Kilometern in den Beinen und nach 21 Uhr ist das die wohl größte Herausforderung des Tages. Wir meistern sie und rollen kurze Zeit später auf den Campingplatz. Anmeldung funktioniert alles online und die Küche steht bereit für unser Abendmahl.

Zur Belohnung für diesen Tag haben wir uns für ein drei Gänge Menü entschieden: eine bisschen grünes Blattwerk, Putt i Panne mit Spiegeleiern und Kirsch-Kompott mit Daim-Streusel. Genau das richtige, was wir jetzt brauchten. Eine herrliche Dusche ist der Abschluss dieses anstrengenden, aber schönen Taigs. Morgen machen wir hier wohl nochmal Pause. Es soll regnen. Den ganzen Tag lang.


Tagesausgaben

Campingplatz – 17 €

Verpflegung – 60 €


Etappe

⚠️ Farbe = Geschwindigkeit | Punkte mit Zahl = 5km

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 067 – Aufbruch und Abbruch

Distanz

10 km

Temperatur

5 °C

Höhenmeter

100 hm

Sattelzeit

0:47 h

Das Wetter bleibt stabil ungemütlich, trotzdem wollen wir uns heute auf den „Heimweg“ Richtung Süden machen. Hier oben auf Andøya haben wir spätestens mit unserer Puffin-Safari alles erledigt und sind bereit für neue Abenteuer. Und so bauen wir im kräftigen Wind und mal mehr mal weniger Regen unser Lager ab. Als es dann los gehen kann, sind wir bereits gut eingeweicht und trotzdem entschlossen noch ein bisschen Rad zu fahren.

Bild des Tages

Doch weit kommen wir nicht. Setzt uns doch stärker werdender Regen und der heftige Wind ganz schön zu. Nach 10 Kilometern sind wir pitschnass wieder am Campingplatz, welcher uns schon bei der Anreise auf Andøya in Empfang genommen hat. Der Dialog mit dem netten Campingplatz-Herren ähnelt auch dem von ersten Besuch und so sitzen wir schon bald wieder in gewohnter Umgebung: der aufgeheizten Küche.

Den Rest des Tages verbringen wir hier, mit Handy daddeln und spielen. Zur Abendzeit wird es dann sogar recht voll, wollen doch einige andere Mitcamper ihr Abendessen zubereiten. Bei uns gibt es leckeren Nudel-Fisch-Auflaut (den Ofen lassen wir natürlich nicht ungenutzt) – das Highlight des heutigen Tages.

Für morgen hoffen wir einfach auf ein bisschen besseres Wetter und wagen einen neuen Versuch. Obs klappt und wie weit uns das Wetter trägt, erfahrt ihr dann hier. Dann gibt’s vielleicht auch wieder ein paar mehr Bilder.


Tagesausgaben

Campingplatz – 20 €


Etappe

⚠️ Farbe = Geschwindigkeit | Punkte mit Zahl = 5km

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 066 – Puff Paff Puffin

Distanz

5 km

Temperatur

9 °C

Höhenmeter

70 hm

Sattelzeit

0:25 h

Die Mitternachtssonne hält uns mal wieder viel zu lange wach, um so schwerfälliger ist das Aufstehen am Morgen. Heute können wir ausnahmsweise mal nicht so lange liegen bleiben, wie wir möchten. Um 11 Uhr haben wir den nächsten Termin und danach soll es eigentlich auch noch weiter mit dem Rad gehen.

Das Frühstück fällt entsprechend bescheiden aus und besteht aus zwei Tassen Müsli mit einem Rest Milch. Da es nun wieder Tageszeit ist, regnet es auch wieder. Aus diesem Grund entscheiden wir uns dafür, dass Lager erst einmal aufgebaut zu lassen und begeben uns auf nächstem Weg zum örtlichen Hafen. Hier erwartet uns der Kutter Laura.

Bild des Tages

Da unsere eigentliche Wal-Vogel-Safari abgesagt wurden ist, haben wir uns entschlossen, ein bisschen länger hier zu bleiben und den Vogel Teil einfach nachzuholen. Ein entsprechendes Angebot ist in unserem Örtchen Bleik allgegenwärtig und wer weiß, wann wir hier wieder herkommen. Außerdem sehen die kleinen kugeligen Papageientaucher – engl. Puffin – auch zu niedlich aus, um einfach wieder zu fahren ohne einen Puffin aus der Nähe gesehen zu haben.

Mit einer Handvoll anderer Touristen begeben wir uns abermals auf die offene See. Und abermals werden wir vom unerwartet hohen Wellengang überrascht. Ganz vorn am Buk geht es für uns mächtig rauf und runter. Der Weg ist diesmal aber nicht all zu weit. Die berühmte Vogelinsel Bleiksøya liegt nur etwa 1000 Meter vor der Küste und wurde von uns schon mehrfach aus der Ferne beäugt. Ein entsprechendes Flügel-Tier haben wir dabei aber noch nicht entdecken können.

Das sollte sich allerdings rasch ändern. Kaum an der Insel angekommen, sind wir umringt von tausenden Papageientauchern, welche zu Wasser und in der Luft umher schwirren. Dazu gesellen sich zahlreiche weitere Vogelarten: von den bekannten Möwen über Komorane bis hin zu Seeadlern. Doch tauchen diese Giganten der Lüfte am Felsen auf, machen sich die Puffins schnell auf in ihre Verstecke – 1 bis 2 Papageientaucher verspeist so ein Seeadler am Tag. Jagderfolg hat bei unserer Rundfahrt keiner von ihnen. Wir haben dafür wieder jede Menge schöner Fotos im Kasten und sind wieder einmal begeistert sowie glücklich, doch noch diesen Ausflug gemacht zu haben.

Da sich das Wetter auch nach 1,5h auf See nicht verbessert hat, ziehen wir uns erstmal ins noch aufgebaute Zelt zurück. Hier verbleiben wir schlussendlich auch den Rest des Tages – dem Wetter sei Dank.


Tagesausgaben

Reibekäse – 3,50 €

Puffi-Safari – 110 €


Etappe

⚠️ Farbe = Geschwindigkeit | Punkte mit Zahl = 5km

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 065 – Wellenreiter auf hoher See

Distanz

27 km

Temperatur

10 °C in Andenes

Höhenmeter

145 hm

Sattelzeit

1:44 h

Auf eine stürmische Nacht folgt heute ein nasser Morgen, dementsprechend nehmen wir das Angebot an und bleiben erstmal liegen. Das Frühstück nehmen wir ebenso im Zelt ein und kuscheln uns anschließend nochmal in den Schlafsack. Doch die Gelassenheit soll nicht über die anstehende Aufregung hinweg täuschen, ist doch heute ein großer Tag für uns.

Denn um die Mittagszeit geht es für uns nach Andenes – dem nördlichsten Punkt den wir mit unseren Rädern erreich werden. Und als wäre das nicht schon Grund genug für eine kleine Feierlichkeit, ist der Anlass, weswegen wir überhaupt hier hoch gestrampelt sind, noch viel interessanter. Denn der Hafenort liegt nur 8 Seemeilen von einem Tiefseegraben entfernt und ist damit idealer Ausgangspunkt, um auf Safari zu gehen.

Bild des Tages

Bevor es jedoch soweit ist, kümmern wir uns ein wenig um das Aufstocken der Vorräte. Hier gibt es gleich eine Reihe an Einkaufsmöglichkeiten, welche wir auch testen. Zur Belohnung für einen erfolgreichen Einkauf gibt’s ein leckeres Eis auf die Faust.

Nun müssen wir nur noch ein paar Minuten totschlagen bis wir uns zum Ausgangspunkt unserer Meeres-Safari begeben. Hier werden wir freundlich empfangen und in wasserdichte Raumfahrt-Anzüge gesteckt, wie sich herausstellt nicht ohne Grund. Auf See soll es zu Beginn noch recht rau zugehen.

Nach kurzer Einweisung sitzen wir zusammen mit 10 anderen Passagieren in einem Schlauchboot mit Elektroantrieb und tuckern aus dem Hafen. Spätestens nach der Hafenausfahrt machen sich die Trockenanzüge bezahlt. Wir müssen zunächst gegen die Wellen fahren und springen teilweise von Welle zu Welle. Das Wasser spritzt dabei ordentlich über uns hinweg. So ähnlich geht unsere Fahrt noch rund 40 Minuten weiter, bis wir am Anfang des Tiefseegraben angekommen sind – hier werden wir auch schon erwartet.

Direkt vor unseren Nasen taucht aus dem tiefblauen Wasser der Grund für all die Strapazen auf: eine Reihe von Grindwalen haben sich hier her begeben. Die bis zu 6 Meter langen Tiere sind sehr soziale Wesen, welche in kleineren Gruppen zusammen unterwegs sind. Zudem scheinen sie die Aufmerksamkeit der Ausflugsboote zu genießen und spielen teilweise mit ihnen. Was für ein Erlebnis diesen tollen Tieren so nah zu kommen! Auf unserer Tour begegnen wir noch mehreren solcher Gruppen. Unser Guide, ein junger Walforscher, erklärt, dass bis zu 200 Tiere gleichzeitig hier am Canyon sein können. Über das Jahr hinweg sollen es bis zu 800 verschiedene Grindwale sein.

Leider sind die Grindwale weniger sozial gegenüber artfremden Walen, sodass wir keine anderen Wale zu Gesicht bekommen. Das ganze Jahr über bekommt man hier vor allem auch den riesigen Pottwal zu Gesicht, außerdem kann man im Winter mit Orcas schnorcheln und sieht mit Glück und je nach Jahreszeit auch Finnwale, Schweinswale, Buckelwale, Zwergwale oder Weißschnauzendelfine. Nach gut einer Stunde mit den Walen brechen wir auf zur Rückfahrt, welche deutlich ruhiger verläuft. Im Hafen werden wir noch von einem herrlichen Regenbogen in Empfang genommen und gehen anschließend glücklich und zufrieden von Bord.

Auf dem Heimweg zum Zelt schwärmen wir noch von dem tollen Erlebnissen und begutachten bei Ankunft direkt die Aufnahmen – das hat sich in jedem Fall gelohnt.

Tierfoto des Tages

Eigentlich hatten wir eine Wal- und Vogelsafari für morgen Abend in der Mitternachtssonne gebucht, doch aufgrund der schlechten Wetterprognose mussten wir den Ausflug auf die heutige „Solo-Walsafari“ verschieben. Irgendwann, da sind wir uns sicher, werden wir aber zurück kommen, um in der Mitternachtssonne erneut aufs offene Meer hinauszufahren, um die Natur in vollen Zügen aufzusaugen und zu genießen…und vielleicht klappt es ja dann auch mit dem großen Vertreter 🐳🥰

Jetzt werden wir erstmal bei absoluter Windstille und ohne Regen ganz beseelt einschlummern. Bis morgen.

Musik: Wind Breaker | Musiker: Figure and Groove | URL: https://icons8.com/music

Tagesausgaben

Eis & Verpflegung & Haushalt – 44 €

Walsafari – 250 €


Etappe

⚠️ Farbe = Geschwindigkeit | Punkte mit Zahl = 5km

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 064 – Die Sonne lacht …

Distanz

10 km

Temperatur

12 °C im Schnitt

Höhenmeter

93 hm

Sattelzeit

0:42 h

… um Mitternacht.

Der Start in Tag 64 verläuft überraschend anders als gedacht. Die Wäsche braucht mal wieder länger als gedacht, der Blog bedarf wieder jeder Menge Aufmerksamkeit und in der warmen Küche vergeht die Zeit viel schneller als im kalten Zelt und ehe man sich versieht, ist es bereits spät abends als wir uns auf den Weg in die Schlafsäcke machen wollen … doch da die Sonne gerade alles in gold-gelbes Abendlicht färbt, entscheiden wir uns für einen spontanen Strandspaziergang in Richtung Mitternachtssonne.

Und so beginnen wir den heutigen Tag, bereits in Schlafsachen gehüllt am Strand mit Blick auf die nicht untergehende Sonne.

Bild des Tages

Danach kuscheln wir uns aber schnell ins Zelt und versuchen noch ein wenig zu schlafen, wenn gleich das bei Tageshelligkeit und munter vor sich hin zwitschernden Vögeln eine kleine Herausforderung ist. Die Aussicht auf ein ebenso schmackhaftes Frühstück wie gestern lässt uns dann aber doch relativ motiviert aufstehen – Körper und Geist sind aber noch etwas müde. So gehen wir den Tag entsprechend ruhig an und ziehen erst mittags vom Campingplatz los.

Weit haben wir es sowieso nicht. Gestern auf der Rückfahrt vom Supermarkt haben wir bereits einen schönen Platz zum Wildcampen erspäht und radeln diesen auch direkt an. Von hier aus starten wir wenig später auf einen ausgedehnten Strandspaziergang.

Auf unserer Runde schießen wir ein paar Fotos, lauschen dem Meer und beobachten die Könige der Lüfte beim gleiten im Wind. Gemütlich verbringen wir so den restlichen Nachmittag und hübschen auf dem Rückweg zum Zelt unser Abendessen noch etwas auf. Ein bisschen Gemüse, Käse und Nüsse sollen dem Bulgur verfeinern. Für den Hunger zwischendurch kommen wir mal wieder nicht an einem Eis vorbei. Danke an der Stelle den finanziellen Spendern 😉

Tierfoto des Tages

Zurück am Lagerplatz wird selbiges alsbald verspeist. Es schmeckt genauso gut wie es aussieht 😋 Dann ziehen wir uns schnell ins geschützte Zelt zurück – ein paar Regentropfen haben sich angekündigt. Während es sich laut prasselnd einregnet, kochen wir gemütlich im Trockenen unsere Bulgurpfanne und freuen uns mal wieder über unsere Entscheidung zu einem größeren Zelt. Die Mitternachtssonne bleibt heute wohl aus. Vielleicht haben wir so aber auch ein bisschen mehr Schlaf in der Nacht, wenn der Wind etwas nachlässt und nicht mehr mit voller Power am Zelt rüttelt…


Tagesausgaben

Eis & Verpflegung – 14 €


Etappe

⚠️ Farbe = Geschwindigkeit | Punkte mit Zahl = 5km

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 063 – Absteigen & Aufsteigen

Distanz

21 km

Temperatur

???°C

Höhenmeter

172 hm

Sattelzeit

1:20 h

Hier im Norden der Insel Andøya haben wir etwas Zeit, um die Umgebung zu erkunden. Also können wir heute beruhigt ausschlafen und entspannt frühstücken. Das mit dem Ausschlafen funktioniert auf Grund des nächtlichen Sturms nur halbwegs, dafür ist das Frühstück um so schmackhafter.

Wir verlängern also unseren Aufenthalt um eine weitere Nacht und schwingen uns auf die unbepackten Räder. Doch lange halten wir es heute nicht darauf aus. Am nächsten Wanderparkplatz steigen wir schon wieder ab um uns auf den Weg zum Gipfel zu machen. Dieser soll eine ganz gute Aussicht über die Küste und das Meer bieten. Ob dem so ist, davon überzeugen wir uns gerne selbst.

Bild des Tages

Doch zuvor gilt es den steilen Aufstieg zu meistern. Bis auf 408 Meter über NN müssen wir hinauf. Erst geht es noch ganz entspannt über einen kleinen Trampelpfad und durch verwundene Birken. Doch spätestens als Steine und Geröll der bestimmende Untergrund sind, wird es richtig steil, am später folgenden Geröllfeld kommen Erinnerungen aus den Alpen hoch. Nach ca. einer halben Stunde haben wir es aber zur ersten Kuppe geschafft.

Von hier hat man schon einen ganz schönen Blick über das Tal bis zum Meer. Doch bis zur Klippe geht es noch gut 2 Kilometer weiter auf dem Berg. Hier es zum Glück etwas flacher auf und ab und auch das Wetter beruhigt sich sehr – kaum Wind und so etwas wie Sonne lässt sich erahnen.

Als wir dann nach weiteren 30 Minuten wandern am Gipfel des Måtind ankommen verschlägt es uns fast die Sprache. Das könnte zum einen an dem letzten nochmal wirklich steilen Anstieg liegen oder eher an der gigantischen Aussicht. Unser Blick schweift entlang der Küste mit schroffen Felsformationen, welche mit ihren Ausläufern bis ins türkisfarbenen Meer reichen. Ein Anblick den wir so noch nicht gesehen haben.

Hier oben – 408 Meter über dem Meer – nutzen wir die Abgeschiedenheit für ein kleines Päusschen. Außer uns sind nur zwei andere Wandersleute am Gipfel. Bei Banane und Schoko-Puffreis lassen wir die Seele und unsere Beine über der Klippe baumeln. Hier oben ist es überraschend warm und nur wenig windig. Als Erklärung für diesen ungewohnten Zustand fällt uns nur der Müde-Wind ein, welcher zu faul ist den weiten Weg vom Meer bis hier hoch zu ziehen. Wahrscheinlich hat sich das Wetter aber einfach nur etwas beruhigt.

Nach der Pause wird es fast schon voll hier oben und wir rücken zum Abstieg an. Die anderen Ausflügler brauchen augenscheinlich keine Zeit zum Gucken und Verschnaufen und brechen fast gleichzeitig mit uns auf. So geht es eben in kleiner Kolonne den Berg und die Steinfelder hinab. Unten angekommen können wir uns nicht entscheiden: zurück zum Campingplatz in die warme Küche oder doch lieber noch eine Umweg zum nächsten Dorf mit Supermarkt? Schlussendlich überzeugt uns die Möglichkeit eines frischen Ofengerichts für Option zwei und wir radeln nochmal zum Einkaufen.

Nach so einer Bergbegehung gibt es doch nicht schöneres als den Tag mit einem Stück Pizza ausklingen zu lassen. Und so fällt die Wahl des Abendessens auf selbige belegte Teigscheibe aus dem Tiefkühlschrank. Und weil eine Belohnung für zwei tapfere Bergsteiger nicht genug ist, testen wir auch noch das Norwegische Eis. Fazit: könnt ihr bei Gelegenheit kaufen und genießen, kann aber nicht mit unserer schwedischen Lieblingseismarke mithalten.

Eis-Bild des Tages

Jetzt aber schnell zurück ins Lager. Da angekommen, schieben wir direkt die Pizzen in den heißen Ofen und lassen so den Tag ausklingen… also fast. Ein bisschen Körperhygiene und eine Ladungen Wäsche müssen auch noch sein. Dann können wir morgen unser Lager ohne Platzgebühr aufstellen. Wo das sein wird, lest ihr dann hier.

Musik: Dear Moon | Musiker: EnjoyMusic | URL: https://enjoymusic.ai |-| Musik: Order | Musiker: ComaStudio | URL: https://pixabay.com/music/-order-99518/

Tagesausgaben

Campingplatz – 19 €

Eis & Pizza – 14 €

Wäsche waschen & trocknen – 4 €


Etappe

⚠️ Der große Fahrradcomputer blieb im Zelt – heute leider keine Etappe.