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Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 037 – Auf die Piste, fertig, los!

Distanz

62 km

Temperatur

7 °C im Zelt

Höhenmeter

550 hm

Sattelzeit

4:24 h

So richtig weg kommen wir heute morgen nicht von unserem friedlichen Platz im Grünen. Doch am zeitigen Mittag ist dann alles verstaut und wir abfahrtsbereit. Eine kleine Schutzblech Panne ist mit wenigen Handgriffen gelöst und wir können starten. Sonnenschein und Rückenwind begleiten uns auf den ersten Metern. Auf der Karte hatte sich bereits angedeutet, was sich nun bewahrheiten sollte: die Hügel werden immer höher und länger. Vor uns tauchen nun immer häufiger waldbewachsenen Berge und schroffe Felsen auf. Bereits aus der Ferne lässt sich anhand eines noch weißen Bandes eine Skipiste ausmachen. Und so beginnt unsere heutige Auf- und Abfahrt.

Bild des Tages

Wenig später stehen wir am Fuß der gerade noch bestaunten Piste. Vor zwei Wochen waren hier sicherlich noch beste Ski-Beleidigungen. Umso mehr freuen wir uns um jedes Grad Plus und Sonnenschein. Wir machen uns schnell auf zum ersten Etappenziel: Sundsvall.

Viel sehen wir von der Stadt am Ende nicht – muss man (glauben wir) aber auch nicht. Riesige Industrieanlagen mit dampfenden Schornsteinen, dazu „funktioneller Wohnungsbau“ – so wurde der Plattenbau in Stockholm bezeichnet – machen wenig Lust auf einen Stadtbummel. Deshalb nehmen wir die Abkürzung über die mächtige Brücke über den Fjord. Von hier sehen wir auch eine weitere Skipiste mit ordentlich Schneeresten drauf.

Der Weg führt uns weiter bergig entlang von Bundesstraßen. Wir passieren ein sehr großes Shopping-Areal mit Geschäften für alle und jeden. Da wir unseren Einkauf bereits erledigt haben, können wir hier alles links liegen lassen und nur einen Blick auf die dritte heute gesichtete Skipiste mitnehmen. Nun wird es zwar nicht flacher aber etwas weniger urban. Das nehmen wir als Gelegenheit, die nächste Abbiegung in den Wald zu nehmen und an einer Bank unser Zelt aufzuschlagen. Hier sollte das morgige Ziel in erreichbarer Nähe sein und wir haben ein entspannten Abend. Diesen runden wir ab mit Polarbröd in Wrap-Form. Mhm.. Lecker.

Tagesausgaben

Verpflegung – 23 €


Etappe

⚠️ Die Farbcodierung bezieht sich heute auf unsere Höhe.

Punkt mit Zahl = 5 km Zwischenziel

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 036 – Gestrandet im (kalten) Paradies

Distanz

35 km

Temperatur

8 °C im Schnitt

Höhenmeter

342 hm

Sattelzeit

2:38 h

Die Nacht war kalt und kurz – trotzdem war uns warm und wir fühlen uns einigermaßen ausgeschlafen. Als wir uns letzte Nacht nach 1 Uhr in unser Zelt verkriechen, hat sich bereits eine dicke Schicht Reif auf Fahrräder, Taschen und Zelt gelegt. Im Schein unserer Stirnlampen scheint sich der Sternenhimmel auf den Zeltwänden zu spiegeln. Doch gut eingepackt und warm geduscht frieren wir nicht. Am Morgen weckt uns dann zudem die pralle Sonne, welche bereits die Hälfte des Zelts getrocknet hat. Dabei wollen wir dem Sonnenschein nicht im Weg liegen und gehen erstmal Frühstücken.

Zum Start in den Tag versuchen wir uns heute Mal an Müsli mit Joghurt und Bananen. Viele Ballaststoffe für eine vielleicht wieder langen Tag. In diesen begeben wir uns auch gleich im Anschluss. Bei wolkenlosen Himmel verlassen wir den Campingplatz.

Doch das Wetter ist heute ganz schön trügerisch. Zwar erwartet man einen wahrlich sommerlichen Tag, doch das Thermometer schafft es kaum über die 10 Grad Marke. Ein eisiger Wind lässt uns zudem das ein oder andere Mal frösteln. Schon bald werfen wir an einem Strand den eigentlichen Plan, bis kurz vor Sundvill zu gelangen, über Bord und stecken uns neue Ziele. Ein Schlafplatz am Meer, ca. 25 Kilometer weiter, soll es sein. Und dann ein bisschen Sonne genießen.

Bild des Tages

Und so machen wir uns auf und radeln weiter durch den Nadelwald entlang der Küste. Dabei kommen wir an riesigen Seen vorbei, welche noch bis zum Rand gefroren sind. Außen sind es noch gut 5 mm Eis, in der Mitte, vermuten wir, kann man noch auf dem Eis laufen. Ein paar Fotos später biegen wir auch schon Richtung Tagesziel ab. Ein Einkaufsladen haben wir in der dünn besiedelten Gegend leider nicht gefunden, so leben wir heute von den üppigen Vorräten.

Bereits auf dem Weg zum neuen Platz für uns lässt sich erahnen, was für ein idyllisches Fleckchen Erde uns wieder erwartet. Einsam in einer kleinen Bucht liegt der noch jungfräulich ausschauende Unterstand. Drumherum Wald und Wasser. Nachdem geübten Aufbau des Lagers schnappen wir uns Leckereien aus der Essenstasche und machen es uns auf einem großen Felsen am Meer gemütlich. Bei Sonne und Würfelglück können wir den Tag einfach genießen.

Zum späten Nachmittag begeben wir uns nochmal auf eine kleine Runde zu Fuß. Auf dem verwunschenen Waldpfad können wir uns an der Natur kaum satt sehen und malen uns aus, wie es hier wohl im Sommer aussehen mag.

Zurück am Lager entscheiden wir uns spontan die hervorragende Ausstattung zu nutzen und unser Essen heute über dem offenen Feuer zuzubereiten. Positiver Nebeneffekt: ein bisschen Wärme spendet so ein Feuer natürlich auch. Und da es nicht wirklich wärmer geworden ist, kommt uns das ganz gelegen.

Wenig später sitzen wir also am Feuer und löffeln Nudeln mit Tomatensoße. Den letzten Rest Käse gibt es auch noch obendrauf. Gegenüber unseres Sitzplatzes geht gerade die Sonne am Horizont unter und wir sind einfach zufrieden. Was für ein schöner Tag.

Tagesausgaben

Keine


Etappe

⚠️ Die Farbcodierung bezieht sich heute auf unsere Höhe.

Punkt mit Zahl = 5 km Zwischenziel

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 035 – Sonne, Sand & Schnee

Distanz

82 km

Temperatur

18°C in der Küche

Höhenmeter

674 hm

Sattelzeit

5:48 h

Nach gestern, gönnen wir uns heute anderthalb Stunde mehr Schlaf. Dann machen wir uns aber auch so langsam fertig und räumen Sack und Pack wieder ein. Das Problem mit diesen Häuschen und dem für uns ungewohnten großzügigen Platz: alles wird irgendwohin verteilt und muss am nächsten Tag erstmal wieder geordnet werden. Dementsprechend lange sind wir mit dem Aufbrechen beschäftigt. Es ist bereits Mittag, als wir uns auf eine erneute Schneewanderung begeben. Mit dem bisschen Übung vom Vortag klappt es auch schon ganz gut. Und dann geht es ja erstmal bergab.

Noch bevor sich das ändert und wir unsere Muskeln anfangen zu spüren, beobachten wir kurz eine Herde friedlicher Alpakas und Schafe beim Weiden. Danach machen wir uns aber wieder ans Training – erstmal bis Hudiksvall. Hier haben wir uns den Supermarkt zum Ziel gesetzt und setzen dies auch Stück für Stück um. Nur wirklich auf Tempo kommen wir nicht. Das Wetter wechselt unterdessen zwischen Sonne mit 10°C und leichtem Schneefall bei 6°C beständig hin und her.

Bild des Tages

Am Supermarkt angekommen, ist es Nachmittag und wir schon ganz schön platt. Wir kaufen wieder viel zu viel ein, verstauen ein Teil der Beute aber direkt auf dem Parkplatz in unseren Bäuchen. Jetzt ist es schon nach Nachmittag und wir haben noch kein Schlafplatz in Sicht… also doch schon… in 40 Kilometern… nochmal so weit wie bis Hudiksvall. Wir beschließen soweit wir kommen zu radeln und dann zuschauen wo wir sind. Zur Not übernachten wir irgendwo im Wald, eine warme Dusche wär doch aber auch ganz nett.

Naja und wie es dann eben so ist, wenn man ein Ziel hat, dann fährt man auch dahin. Also legen wir auch noch die zweiten 40 obendrauf. Bei der Navigation vertrauen wir heute auf die Suchmaschine mit G aus Kalifornien. Und bereits die erste Abbiegung bietet Abenteuer, geht es doch erstmal auf die Pferderennwagen-Bahn. Diese besteht zum größten Teil aus mehr oder weniger festen Sand und ist nur bescheiden gut zu befahren. Zwei steile Anstiege sorgen für zusätzliche Spannung – beim Pferderennen und bei unseren Muskeln. Doch die Mühe hat sich gelohnt, haben wir doch zur eigentlichen Strecke ganz gut abgekürzt.

Dann läuft es auf guten Asphaltstraßen auch deutlich besser. Im geschützten Wald kommen wir gut voran. Ein paar schöne Abfahrten erleichtern uns das Fahren zudem ungemein. Leider läuft unterdessen auch die Uhr unentwegt weiter. So fahren wir immer weiter in den Abend hinein, ungewiss ob unser Campingplatz überhaupt geöffnet hat. Dann schickt uns Google nochmal für eine Zwischenetappe über ein paar Wanderwege. Hier wird jetzt schon ganz ordentlich an der Motivation geknabbert. Anschließend verlassen wir uns nicht mehr auf das Navigationstalent und werden dafür auch nicht belohnt. Auch auf der korrten Strecke wechselt der Straßenbelag wenig später auf Schotter-Sand.

Zu allem Überfluss ist es jetzt nicht nur spät und die Motivation am Boden, sondern auch die Temperaturen fallen immer weiter Richtung Tiefpunkt. Auf den letzten Metern sind es gerade mal noch 2 kleine Grad. So sind wir dann auch erstmal ganzschön ernüchtert, als der Campingplatz mit verschlossenen Türen auf uns wartet. Zu unserem Glück beraten wir uns so lange über die nächsten Schritte, dass der einzige Camper, der bereits mit seinem Wohnmobil auf dem Platz steht, uns zu Hilfe eilt. Genau in dem Moment kommt auch die Chefin des Platzes vorbei. Sie zeigt uns kurz alles und wir können gleich aufbauen. Bezahlen tun wir morgen.

Tierfoto des Tages

Und was haben wir mal wieder für ein Glück mit diesem Platz. Uns erwarte eine geräumige Küche, mit großem Esstisch, Couch und Dusche. Wir dürfen alles benutzen und wollen eigentlich gar nicht mehr weg. So sind wir am Ende also doch noch ans Ziel gekommen und es hat sich wieder einmal gelohnt. Mal sehen wie die Nacht wird. Es sind -2 °C vorher gesagt.

Musik: Snowman | Musiker: Beltone | URL: https://icons8.com/music

Tagesausgaben

  • Verpflegung – 26 €
  • Campingplatz – 23€

Etappe

⚠️ Die Farbcodierung bezieht sich heute auf unsere Höhe.

Punkt mit Zahl = 5 km Zwischenziel

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 034 – 🎶Am Ende der Straße …

… steht ein Haus am See. Weißgrauer Schnee liegt auf dem Weg. Wir haben viel Gepäck, es ist anstrengend. Doch keiner ist da – wir können einfach rein. 🎶

Distanz

115 km

Temperatur

15°C in der Sonne

Höhenmeter

708 hm

Sattelzeit

7:49 h

Dieser etwas abgewandelte Songtext von Peter Fox beschreibt ganz gut unseren heutigen Tag. Waren wir gestern, was die Strecke angeht, doch etwas sparsam unterwegs, wären heute mal ein paar Meter mehr nicht schlecht. Und für dieses Vorhaben findet sich auf der Karte auch ein passendes Ziel. Eine kleine Hütte mit Seeblick wartet darauf von uns besucht zu werden. „Nur noch“ 104 Kilometer trennen uns von ihr.

Also heißt es zeitig aufstehen und schnell auf die Beine kommen. Das funktioniert auch bestens und das Wetter meint es ebenso gut mit uns. Die Sonne lädt noch zu einem kleinen Drohnenflug ein und gegen 9:30 Uhr starten wir in unser Vorhaben. Doch leider war der Navigator vom schönen schwedischen Wald so abgelenkt, dass wir trotz Nachfrage der Mitfahrerin bereits die erste Abbiegung verpassen. Wir drehen also ein paar extra Kilometer in die falsche Richtung – immerhin ist es wirklich schön und entspannend hier.

Wieder auf dem korrekten Weg, geht es für uns zunächst über unbefestigte aber gut fahrbare Waldstraßen, später über Land- und Bundesstraßen. Trotz leichten Gegenwind kommen wir gut voran und brauchen nur wenige Pausen. Vielleicht zahlen sich ja so langsam die 2000 Trainingskilometer bis hier her aus.

Bild des Tages

In einer kleinen Parkanlage nutzen wir dann doch die Gelegenheit für eine ruhige Pause und stärken uns mit Äpfeln und Waffeln. Dann heißt es aber gleich wieder aufspringen, da das Zwischenziel Söderhamn noch gut 30 Kilometer entfernt ist.

5 Kilometer vor der größeren Hafenstadt rasten wir ein zweites Mal etwas länger und besorgen uns Verpflegung für den Abend. Bis zur Hütte sollten es jetzt noch 40 Kilometer sein und dafür liegen wir noch recht gut in der Zeit. Auf einer öffentlichen Toilette füllen wir nochmal unser Wasserreservoir auf und starten in die letzte Etappe.

Schnell wird es wieder ländlicher und auch etwas hügeliger. In der Nachmittagssonne kommen wir so an kleinen verstreuten Dörfern, Weideflächen und natürlich jede Menge Wald vorbei. Je näher wir unserem Ziel kommen, desto mehr geht es auch bergauf. Die Schneemengen in den Straßengräben nehmen merklich zu und wenn die Sonne gerade hinter einer Wolke verschwindet, ist es schon ziemlich kühl. Nach über 100 Kilometern, das Ziel schon fast in Sichtweite, brauchen wir doch nochmal einen letzten Energie-Schub in Form von Schoko-Bällchen. 2 Kilometer später biegen wir ab in den Wald Richtung Hütte.

Zunächst sind die Wege von Autos gut platt gefahren und eine erste Schnee-Lage können wir problemlos durchqueren. Doch je weniger Meter es werden, desto schwieriger werden die Straßenverhältnisse. Erst wird es immer mehr Schotter auf den Weg, dann kommt noch Steigung hinzu. 750 m vor dem Ziel dann einen riesiges Schnee-Eis-Feld. Ein paar Spuren von Geländewagen weißen uns zumindest darauf hin, dass es hier weiter geht. Wir entschließen uns wieder für einen ersten Erkundungsausflug zu Fuß. Nicht das wir uns umsonst durch die Schneemassen quälen. Doch tatsächlich am Ende der Straße steht das Haus am See. Dieser ist zu unserer Verwunderung noch zum größten Teil gefroren. Der Frühling ist hier also noch nicht wirklich angekommen.

Gemeinsam schieben wir anschließend die Räder durch den Schnee, welcher uns teilweise unsere halbe Wade bedeckt. Dann haben wir es aber geschafft und machen es uns in der Hütte gemütlich. Holz ist hier vorhanden, Grillanzünder haben wir heute ebenfalls besorgt und eine Kaminofen gibt es auch. Dieser räuchert leider immer mal wieder ins Innere der Hütte, sodass wir um regelmäßiges Lüften nicht herum kommen. Trotzdem haben wir ein warmes Feuer und ein geschützten Schlafplatz. So werden wir die Nacht sicher gut überstehen.

Tagesausgaben

  • Verpflegung und Kaminanzünder- 18 €

Etappe

⚠️ Die Farbcodierung bezieht sich heute auf unsere Höhe.

Punkt mit Zahl = 5 km Zwischenziel

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 033 – Ausgeschlafen müde

Distanz

57 km

Temperatur

10°C auf der Strecke

Höhenmeter

294 hm

Sattelzeit

4:05 h

Den Luxus einer echten Hütte mit jeder Menge Platz wollen wir natürlich so gut es geht auskosten. Deshalb bleibt der Wecker aus und wir, so lange wie wir mögen liegen. Leider – was zu erwarten war – hat der kleine Ofen den Raum nur so lange ein wenig gewärmt, wie er auch an war. Das Ergebnis sind kühle 6 °C am Morgen. Dementsprechend war auch das morgendliche Schlummern eher ein mögichst lange warm bleiben, ehe man in die kalten Sachen springen muss.

Als wir das gegen 10 Uhr hinter uns hatten, konnten wir uns über ein bisschen Sonnenschein und ein Frühstück am großen Tisch erfreuen. Nun nur nochmal frisch machen, einpacken und im wahrsten Sinne des Wortes: einen kleinen Budenschwung machen. Leider erleben wir Schweden wesentlich schmutziger, als wir es gedacht haben. Nicht nur am Straßenrand oder selbst in den Naturschutzgebieten, auch an unseren Schlafplätzen liegt Mal mehr Mal weniger Müll unserer Vorgänger. Das liegt vielleicht auch daran, dass es im Gegensatz zu bspw. Dänemark so gut wie keine Mülleimer an den Hütten gibt. Was in unsere Mülltüten passt, sammeln wir daher oft ein und bringen es zur nächsten Mülltonne – auch wenn das bedeutet, dass wir den Müll manchmal einige Stunden spazieren fahren müssen. Interessant ist, dass man in den Gästebüchern der Hütten von vielen Touristen liest, die gleich wie wir empfinden und die Besucher zur Mitnahme ihres Mülls auffordern. Das Motto: Hinterlasse den Platz besser, als du ihn vorgefunden hast.

Der Weg von der Hütte weg war etwas weniger abenteuerlich als der Hinweg, dafür umso nässer. Bald hatten wir aber die nächste Schotterstraße erreicht und befanden uns kaum später wieder auf der Route.

Bild des Tages

Das Radfahren fällt uns heute etwas schwer. Unsere müden Beine, Körper und Geister wollen heute nicht so recht in Gang kommen. Vielleicht kennt ihr das Gefühl, wenn man zu lange schläft… 😴 Da kommt uns eine Sitzgelegenheiten an einem Wasserkraftwerk genau richtig. Hier gibt es auch interessante Wasserspiele eines umgeleiteten Fluss, sowie eine historische Holzbrücke zu entdecken. Nach ein paar Fotos mit Sonnen-Wolken-Wechsel warten wir einen kleinen Graupel-Schauer ab, bevor es weiter geht.

Wenigstens ist das Terrain heute eher flach und so rollen wir die Kilometer dahin. Neben viel Wald, kommen wir an zahlreichen kleinen Flüssen mit rauschenden Stromschnellen vorbei. Mit der Ortschaft Gävle haben wir zumindest das Minimalziel für heute erreicht und können in der deutschen Supermarkt-Kette einkaufen gehen. Neben nötigen Grundnahrungsmitteln und Zahnpasta finden sich auch die ein oder andere Leckerei im Einkaufskorb. Ist wohl dem heute etwas müden Gemüt zu verdanken. Auf dem Parkplatz wird schon ein kleine Kostprobe genommen und der Schlafplatz ausgekundschaftet.

Eine weitere geschlossene Hütte ist heute leider nicht mehr erreichbar. Wir entscheiden uns deshalb für einen kleinen Unterstand ca. 15 Kilometer entfernt. Hier führt uns der Weg abermals entlang eines kleinen Flusses, welcher offensichtlich Hochwasser hat. An vielen Stellen drückt sich das Wasser über die Ufer. Das viele Wasser hat mächtig Fahrt und bildet hohe Wellen und rauschende Stromschnellen. Ein paar Kilometer aufwärts liegt dann auch unser Rastplatz. Hier bauen wir unser Zelt unter dem Dach auf und können mit Abendsonne und Flussrauschen unsere Nudeln mit Basilikum-Pesto genießen.

Tagesausgaben

  • Verpflegung und Haushalt – 23 €

Etappe

⚠️ Die Farbcodierung bezieht sich heute auf unsere Höhe.

Punkt mit Zahl = 5 km Zwischenziel

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 032 – Auf dem Seitenstreifen nach Honolulu

Distanz

75 km

Temperatur

12°C in der Hütte

Höhenmeter

310 hm

Sattelzeit

4:31 h

Der Vormittag steht ganz im Zeichen der Wäsche. Erste Amtshandlung des Tages: Punkt 8 Uhr, zu Beginn unserer gebuchten Wäsche-Zeit, läuft die erste Maschine. Dann ist erstmal noch ein bisschen Gelegenheit ins Zelt und den warmen Schlafsack zu krabbeln. Nachdem Wäsche Nummer 1 im Trockner rotiert und Nummer 2 läuft, kümmern wir uns um Zelt-Abbau und gemütliches Beladen der Räder. Als dann auch Wäsche Nummer 2 die Plätze getauscht hat, ist endlich Zeit für Frühstück.

Mit komplett frischer Wäsche sind wir dann auch bereit für die Dusche. So sauber sind wir reif für die Fahrräder und satteln auf. Gerade als wir beim Campingplatz aus-checken fängt es an mit tröpfeln. Der Radar sagt weitere Nässe vorraus, sodass wir uns nochmal schnell in Regen-Schale werfen. So kann’s los gehen.

Bild des Tages

Tatsächlich soll der Regen von nun an für den Rest des Tages bis zum Abend nicht mehr wirklich aufhören. Aber davon lassen wir uns gar nicht abschrecken, haben wir doch ein hoffentlich lohnenswertes Ziel vor Augen. Dort hin führt uns zunächst der Seitenstreifen einer Bundesstraße… bestimmt 50 – 60 Kilometern lang. Dafür ist es recht flach und wir kommen für uns überdurchschnittlich schnell voran. Bis auf einen kleinen Boxenstopp am Supermarkt gibt es sonst auch nicht viel zu berichten. Für alle Nogger (Eis) Fans hier der gute Tipp: in Schweden gibt es ausschließlich das Nogger Classic ohne Crunch-Kruste, dafür immer mit festen Nougat-Kern.

Ganz ordentlich benässt biegen wir schlussendlich in eine einsame Schotterstraße ein. Hier biegen wir ab in den schwedischen Nadelwald. Vorbei geht es an den letzten Schneeresten im Straßengraben und als wir auch das letzte Haus passiert haben, biegen wir nochmal tiefer in den Wald hinein. Hier geht es über losen Schotter rein in die Wildnis. Was wir hier draußen wollen? Wir suchen Honolulu – unseren heutigen Schlafplatz. Dabei soll es sich um eine kleine Hütte mit Tisch, Pritschen und kleinem Ofen handeln.

Am Ende des Schotterwegs stehen wir vor einem Waldpfad mit vermosten Steinen, Wurzeln und Matsch. An Fahren ist hier nicht mehr zu denken. Unser Platz soll aber nur noch 360 Meter entfernt sein. Wir gehen auf Erkundungstour. Über den verwunschenen Pfad und unter tropfenden Bäumen gehen wir tiefer in den Wald hinein. Bis auf einer kleinen Lichtung tatsächlich ein Häusschen steht. Es ist offen und alles ist eingerichtet. Wir können unser Glück kaum fassen, heute mit einem Dach und vier Wänden drumherum einschlafen zu können. Wir müssen nur noch unsere Fahrräder durch den Wald geschoben bekommen. Doch auch das funktioniert besser als gedacht und so sitzen wir schon bald in der Hütte.

Wenn wir jetzt noch den Ofen zum Laufen bekommen wird es richtig perfekt. Doch der Holzvorrat hinter dem Haus ist leer und drumherum alles nass. Wir finden ein bisschen Reisig und Holz unter der Hütte. Mit jeder Menge Papier gelingt es dann doch, ein bisschen Glut zu kreieren und das Feuer am Leben zu halten. An der Stelle props an die heimatliche Erfahrung. Nun können wir auch nasses Holz trocknen und haben es ein bisschen wärmer in der Stube. Jetzt wird noch schnell gekocht und dann sind wir auch schon im Bett verkrochen.

Tagesausgaben

  • Verpflegung – 12 €

Etappe

⚠️ Die Farbcodierung bezieht sich heute auf unsere Höhe.

Punkt mit Zahl = 5 km Zwischenziel

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 031 – Tropen-Wetter, Torten-Traum & Walpurgisnacht

Distanz

72 km

Temperatur

13°C im Schnitt

Höhenmeter

513 hm

Sattelzeit

5:08 h

Heute soll es weitergehen. Richtung: Norden. Ziel ist der städtische Campingplatz von Uppsala, genauer gesagt die Benutzung dessen Waschmaschine.Doch bevor wir aufbrechen, wollen wir noch unsere City-Card bis zur letzten Minute ausnutzen. So sind wir kurz vor halb 9 in einem Café in Stockholm und genießen Teilchen und kalten Tee (wie die Teewasser-Maschine funktioniert wissen wir bis jetzt noch nicht). Das kleine Frühstückchen war ebenfalls im City-Pass enthalten. Die Räder haben wir vollgepackt unter einer Überwachungskamera vor einem Supermarkt etwas außerhalb Stockholms abgestellt. So konnten wir bereits auschecken und haben die ersten Meter zum Tagesziel schon hinter uns.

Insgesamt hätten wir uns am Morgen aber etwas mehr Zeit lassen können. Der ÖPNV in Stockholm ist super zuverlässig, so dass wir noch Zeit haben, bevor die letzte Attraktionen auf der Liste öffnet. Zum Zeitvertreib schlendern wir durch den angrenzenden Park und erkunden das Seeufer. 9:58 Uhr und damit fast auf die Minute genau 48 Stunden nach Aktivierung unserer City-Cards, lösen wir die letzten Tickets darüber ein. Es geht ins Schmetterlings-/ Tropen-Haus/ Hai-Aquarium. Hier gibt es prächtige Falter, Schmetterlinge, Schildkröten, Frösche, Fische, tropischen Wald und den wohl bekanntesten Meers-Jäger zu bestaunen. Die tropischen Temperaturen im Innern sind auch nicht so schlecht, finden wir. Nach diesem warmen Besuch ist aber wirklich Schluss mit Stockholm. Wir nehmen unser Gepäck und sitzen schon wenige Minuten später im Zug nach Uppsala.

Bild des Tages

Nur Aussteigen müssen wir leider schon etliche Haltestellen eher. Ohne Fahrrad und ein bisschen Muskelarbeit wollen wir dann Stockholm doch nicht verlassen. Außerdem steht noch ein letzter Ausflug auf dem Tagesplan. Und zwar hat uns die Auslage des Bäckers, welcher uns am ersten Stockholm-Tag mit leckeren Gebäck versorgt hat, so gut gefallen, dass wir da nochmal hin müssen. Der Umweg dafür ist marginal und jeden Meter Wert. Denn kurz nach 12 sitzen wir das zweite Mal am Tag im Café und sind einfach begeistert. Beim Auswählen der Torten konnten wir uns wirklich nur schwer entscheiden. Schließlich fällt die Wahl auf: Prinzessinen Torte, Blaubeer-Sahne-Torte und Milhojas. Mittleres ist wohl selbsterklärend, ersteres besteht ebenfalls zu großen Teilen aus Sahne, dazu ein bisschen Erdbeere und eine grüne Fondant Schicht drauf, letzteres ist gestapelter Blätterteig verklebt mit Karamell. Eine heiße Trinkschokolade gibt es auch noch dazu. Wir sind verzaubert, verzückt und wohl auch ein bisschen verzuckert… Naja, jetzt wird wieder trainiert.

Wohl nicht zuletzt Dank der übermäßigen Energiezufuhr radeln wir die rund 60 Kilometer nach Uppsala fast ohne Pause. Lediglich eine kleine Verschnauf-Unterbrechung legen wir ein. Der Weg geht meist gut ausgebaut und flach entlang der Bahnstrecke, welche wir heute morgen hätten nehmen können. Uppsala begrüßt uns mit ausgelassener, fröhlicher Stimmung. Zunächst führen wir das auf das doch recht angenehme Wetter und die vielen jungen Studenten der Stadt zurück. Doch in der Warteschlange zum Check-In des Campingplatz informiert uns ein Flyer über den heutigen Tag. Die Walpurgisnacht und die damit verbundene Begrüßung des Frühlings ist hier in Uppsala der Feiertag Nummer eins. Die gesamte Stadt ist auf den Beinen und es wird ausgiebig gefeiert und gegrillt. Dies bestätigt uns auch eine Campingplatz-Begegnung beim Kochen.

An der Rezeption selbst erfahren wir leider einen kleinen Rückschlag: die Waschmaschine kann nur zu festen Zeiten gebucht werden und der späteste Zeit-Slot endet 17 Uhr – da war es bereits nach 18 Uhr. Heute wird also keine Wäsche mehr gewaschen. Dafür bekommen wir gleich den ersten Zeit-Slot morgen früh, von 8-11 gehört die Waschmaschine nun uns.

Tierfoto des Tages

Statt Würstchen vom Grill gibt es bei uns Nudeln mit Köttbullar und Käse aus dem Topf. Und damit sind wir auch ganz zufrieden. Jetzt hoffen wir, dass wir morgen unsere Wäsche endlich sauber bekommen und die vielen Frühlings-Begrüßer hier in Uppsala uns bestes Reisewetter verschaffen. Ihr werdet es auf jeden Fall erfahren.

Tagesausgaben

  • Verpflegung – 11 €
  • Torten-Rausch mit Kakao – 14 €
  • Campingplatz – 28 €

Etappe

⚠️ Die Farbcodierung bezieht sich heute auf unsere Höhe.

Punkt mit Zahl = 5 km Zwischenziel

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 030 – Sightseeing & Shopping

Wir sind früh auf, um in den Tag zu starten. Wieder haben wir uns einiges vorgenommen, um unserer All-Inclusive-Karte bestmöglich auszunutzen. Ohne Frühstück brechen wir dafür auf zu unserem ersten Stopp: einem kleinen veganen Café in der Stadt. Hier erhalten wir eine große Tasse heißen Tee (am Kaffee-Konsum hat sich noch nichts geändert) und ein frisches Sandwich. Wir entscheiden uns für Avocado-Gurke und Grünes-Pesto. Es tut richtig gut, mal wieder etwas frisches zwischen den Zähnen zu haben.

Bild des Tages

Mit dieser kleinen Stärkung im Magen machen wir uns abermals auf den Weg zum Kai. Heute wollen wir gern raus zu den Schären vor Stockholm, natürlich mit dem Boot. Leider sind bereits alle Plätze auf den Schiffen ausgebucht, weshalb dieser Tagespunkt leider ausfallen muss. Aber das ist gar nicht so schlimm. So haben wir mehr Zeit den Skansen zu erkunden. Dies ist eine Mischung aus Freilichtmuseum und Tierpark. Aus ganz Schweden hat man Häuser hier auf einen Hügel gebracht und kann so die Kultur Schwedens erleben. Dazu gibt es noch ein Ostsee-Center, einen typischen Bauernhof und eben einheimische wilde Tiere zu erkunden. So bekommen wir heute wieder Elche zu Gesicht – dazu noch Braunbären, Rentiere, Luchse, Polarfüchse und Robben. Doch die überraschenderweise beeindruckendste Sichtung waren die Skandinavischen Gänse. Wir haben ja schon viele Gänse (nicht nur in diesem Urlaub) gesehen, aber diese wahren Riesen sind uns bereits von Weiten ins Auge gefallen. Die Vögel werden bis zu 15 Kilogramm schwer und haben hälse so Dick wie Unterarme. Neben den „normalen“ wilden Gänsen eine wahre Erscheinung.

Da wir durch die ausgefallene Bootstour 3 Stunden Zeit gewonnen haben, entscheiden wir uns spontan noch für einen Besuch im Spirituosen-Museum. Hier gibt es neben vielen künstlerischen Inszenierungen des schwedischen Exportschlagers – Absolut Vodka – auch Wissenswertes über Bier und die schwedische Trinkkultur zu erfahren. Unter anderem kann man sich über 200 schwedische Lieder und Trinksprüche zum Thema Alkoholgenuss anhören. Alles wird sehr professionell präsentiert und inszeniert, was uns sehr gut gefällt.

Da wir uns vorraussichtlich für lange Zeit das letzte Mal in einer Großstadt aufhalten, wollen wir die Gelegenheit nutzen und unsere Ausrüstung auffüllen. Unbedingt werden neue Gaskartuschen und Fahrradhandschuhe benötigt. Ein bisschen Speicherplatz und ein Halstuch nehmen wir bei der Gelegenheit auch noch mit. So sollten wir die kommenden Wochen gut überstehen können.

Tierfoto des Tages

Und wie von Zauberhand neigt sich der Tag auch schon wieder dem Ende hin. So entscheiden wir uns für den Gang ins Hotel. Auf dem Weg versorgen wir uns noch mit dem Nötigsten und Unnötigsten für das Abendessen und den morgigen Start zu den Lofoten.

Tagesausgaben

  • Verpflegung – 25 €
  • Ausrüstung – 120 €
  • Hotezimmer – 55 €
Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 029 – Stockholm zu Wasser und zu Füßen

Aufwachen im Warmen und im Bett – eine aktuell seltene Begebenheiten mit welcher wir aber gut Zurecht kommen. Das Frühstück gibt’s direkt am Bett in Form von Brötchen mit Tubenkäse, Marmelade und Nutella. Danach statten wir uns mit einem Nahverkehrsticket aus und starten mit der nahegelegenen U-Bahn in die Stadt.

Bereits in Kopenhagen haben wir uns für die Tage in Stockholm eine City-Card zugelegt, welche uns Zutritt zu vielen Sehenswürdigkeiten und Attraktionen der Stadt verschafft. Erfahrungen mit derartigen Städte-Karten haben wir bereits in Wien und Innsbruck gesammelt und uns entsprechend vorbereitet. Erster Halt ist gegen 10 Uhr der Dom von Stockholm. Von außen wirkt das Gebäude eher unbeeindruckend, was sich im Innern aber schlagartig ändert. Hier durchstreifen wir, begleitet von einer Chorprobe, ein prunkvolles Kirchenschiff. Nach ein paar Fotos haben wir diesen Tagesordnungspunkt aber auch abgehakt.

Als nächstes wollen wir uns ein wenig Ruhe und Pause nach den langen Fahrrad-Tagen gönnen. Dafür steigen wir auf’s Schiff für eine zweistündige Brückentour im bequemen Sessel. So lernen wir Stockholm erstmal aus der Sicht der Ostsee und der umliegenden Seen kennen. Zudem erhalten wir einen guten Überblick über die vielen Sehenswürdigkeiten und lassen uns einfach ein bisschen berieseln.

Bild des Tages

Nach ca. zwei Stunden auf dem Wasser wollen wir das maritime Gebiet aber noch nicht ganz verlassen und begeben uns zum Vasa-Museum. Hier ist das riesige Kriegsschiff der schwedischen Marine ausgestellt, welches bereits nach 1500 Metern Jungfernfahrt kenterte und im Hafen von Stockholm versank. Ein Konstruktionsfehler ist dafür verantwortlich, bietet uns aber die Möglichkeit ein nahezu vollständig intaktes Wunderwerk der Schifffahrts-Geschichte zu bewundern. Wir sind schon ganz schön beeindruckt davon und können nur jedem ein Besuch des Museums ans Herz legen.

Weiter geht unsere Tour in das benachbarte Nordische Museum. Hier sollen uns über 1,5 Millionen Exponate der schwedischen Lebensart und Kultur erwarten. Unserer Meinung nach definitiv kein Must-See in Stockholm. Ein paar interessante Dinge gibt es zu entdecken, an anderen Ecken fühlen wir uns eher an einen Flohmarkt erinnert. Nach einer kurzen Verschnaufpause reisen wir mit der U-Bahn weiter Richtung Stadtrand. Hier soll es hoch hinaus gehen.

In einem Veranstaltungs- und Shoppingareal steht neben dem größten Fußballstadions Schwedens auch die Avicii-Arena. Dieses kugelförmige Gebäude ist mit seiner Bauweise das Größte seiner Art. Außen an der Fassade kann man ebenfalls in einer Glaskugel gefangen hinauf fahren. Das wollen wir natürlich machen und haben einen tollen 360° Blick über Stockholm und Umgebung.

Bevor es weiter im Programm geht, versorgen wir uns abermals mit Reste-Essen in Form von lecker belegten Brötchen. Diesmal kann man hier wirklich auch von Brötchen im eigentlichen Sinne sprechen. So gestärkt geht es in die Stockholmer Fotografiska. In der Fotoausstellung gibt es tolle Kunst und Kunst, die wir nicht verstehen, zu bestaunen. Alles sehr modern und schick inszeniert. Alles in allem ein lohnender Ausflug. Dies können wir leider nur nicht vom letzten Punkt des Tages, dem Nobelpreis Museum behaupten. Hier werden wir nicht wirklich schlau daraus was es zu entdecken gibt und fühlen uns etwas verloren.

Jetzt sammeln wir nur noch die Reste von einem italienischen Restaurant ein und machen uns auf ins Hotel. Die Sonne ist schon untergegangen, als wir ankommen. „Italienisch“ sollten wir wohl lieber in Anführungszeichen setzen. Salat und Pasta sehen zwar ganz lecker aus, überzeugen aber nicht ganz so sehr. Dafür liegt es sich umso besser im weichen Hotelbett.

Ganz wichtig an diesem Tag waren zudem die vielen, vielen jungen Abiturienten, welche uns heute den ganzen Tag durch die Stadt begleitet haben. Traditionell sind alle mit einer weißen Kapitänsmütze ausgestattet und freuen sich über die hinter ihnen liegende Schulzeit. In Bars und Clubs wird heute sicher ordentlich gefeiert.

Tagesausgaben

  • Verpflegung – 15 €
  • Hotelzimmer – 55 €
  • 72-Stunden Tickets – 60 €
  • 48-Stunden City Pass – 135 €
  • Souvenirs 🙂 – 10 €
Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 028 – April in Stockholm

Distanz

63 km

Temperatur

8°C im Schnitt

Höhenmeter

550 hm

Sattelzeit

4:42 h

Heute morgen lassen wir nichts anbrennen… Nach dem Aufstehen packen wir unsere sieben Sachen zusammen und schieben die Hintern auf die Sättel. 14 Uhr können wir ins Hotel zu Dusche und Bett, dass wollen wir natürlich schaffen. Frühstück gibt’s unterwegs ganz wie zu Beginn in Deutschland – der Großstadt-Speckgürtel mit seiner guten Infrastruktur macht’s möglich.

Daher auch der erste Stopp nach ca. 10 Kilometern beim Supermarkt des Vertrauens. Wie entscheiden uns für Landbrot mit Aioli und Blaubeer Joghurt. Bei einem Wechsel aus Sonne und Wolken schnabulieren wir die Morgenmahlzeit in einem Universitätsviertel vor Stockholm.

Gerade als wir zum Hotel weiter aufbrechen wollen, überkommt uns ein ordentlicher Schnee-Graupel-Schauer. Für kurze Zeit ist Winter. Dennoch setzten wir unsere Fahrt durch die Vororte fort und werden von nun an von unregelmäßigen Graupel-Schauern begleitet. Unsere Route führt uns durch beschauliche Einfamilienhaus-Siedlungen, vorbei an Sportplätzen, durch einladende Parks und auch über hohe Autobahnebrücken über die Fjorde Stockholms. Eine halbe Stunde vor Check-In sind es nur noch 2 Kilometer und wir haben Zeit für eine kurze Rast im Park.

Bild des Tages

Nachdem wir die Wartezeit im Frühlingsgras in der Sonne liegend und mit ein paar Gummibärchen überbrückt haben, geht es auf zu unserem einfachen Hotel. Hier überwiegt der Baustil: Neubaublock und Hochhaus. Von außen nicht wirklich einladend, werden wir drin doch herzlich in Empfang genommen. Als Radreisende sind wir wohl eher die Ausnahme hier. Aber es ist uns möglich, die Fahrräder im Eingangsbereich des Hotels abzustellen und so vor dem schwedischen Aprilwetter zu bewahren. Zudem bekommen wir ein größeres Zimmer, diesmal sogar mit Fenster, ohne Aufpreis zugeteilt.

Darin richten wir uns auch schnellstmöglich ein und springen unter die Dusche. Schweiß und unseren natürlichen Teint wollen wir dann doch auch mal wieder los werden. Danach ist Zeit für ein bisschen Ruhe im weichen Bett.

Da der Tag ja gerade erst begonnen hat, machen wir uns auf die Suche nach einer Waschmöglichkeit für unsere Sachen. Waschsalons sind nicht wirklich verbreitet und wenn, dann mit enormen Kosten verbunden. Wir wollen unser Glück auf einem mehr oder weniger nahe gelegenen Campingplatz versuchen. Dieser liegt eh in der Richtung, in der auch unser heutiges Abendbrot auf uns wartet. Wir haben Mal wieder Lebensmittel vor der Tonne bewahrt und können diese zum Abend einsammeln gehen.

Als wir aufbrechen, schüttet es wie aus der Gießkanne. Kurzerhand entscheiden wir uns doch für die ganze Regenmontur und starten sogleich ins Nass von oben. Auf halber Strecke setzt sich die Sonne wieder durch und wir können ein paar Blicke auf die wundervolle Umgebung Stockholms werfen. Am Campingplatz angekommen, haben wir leider kein Glück. Die Waschmaschinen sind nur für Campinggäste buchbar. Naja, immerhin ist die Tasche mit der Dreckwäsche von außen nass geworden. Hoffentlich klappt es mit dem Abendessen besser.

Anschließend legen wir nur noch die Beine hoch und lassen uns von Mediathekinhalten berieseln. Morgen machen wir dann Stockholm so richtig unsicher.

Hier holen wir zu nächst eine Tüte mit „Resten“ aus „Lindas und Elinas Bäckerei und Konditorei“ ab. Hier gibt es neben Brötchen und Baguette auch Keks-Bruch, süße Schnecken und zwei Stück Zitronen-Torte. Die Auslage hat uns so überzeugt, dass wir überlegen, hier nochmal vorbei zuschauen. Keine 300 Meter weiter holen wir noch übrig gebliebenen belegte Brote und ein Schoko-Croissant bei einer Tankstelle ab. Mit der leckeren Ware im Gepäck, machen wir uns schnellstmöglich auf ins Warme. Ein Regenschauer später sitzen wir im Bett und verputzen unsere ergatterten Speißen. Den Tubenkäse mit Salamistückchen können wir unterdessen auch ein positives Feedback geben. Könnt ihr euch, wenn ihr Mal in Schweden seid, auch kaufen 😉

Tagesausgaben

  • Frühstück + Verpflegung – 14 €
  • Gerettete Lebensmittel – 10 €
  • Hotelzimmer – 55 €

Etappe

⚠️ Die Farbcodierung bezieht sich heute auf unsere Höhe.

Punkt mit Zahl = 5 km Zwischenziel