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Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 077 – Weiter geht’s im Wolkenschleier

Distanz

47 km

Temperatur

°C

Höhenmeter

446 hm

Sattelzeit

2:43 h

Nachdem nun alle Punkte unserer To Do Liste in der Umgebung von Svolvær abgehakt sind, ist es Zeit, weiter die anderen Inseln der Lofoten zu erkunden. Zur Stärkung dafür gibt es leckere Brötchen und Croissants, welche wir ja gestern vor der Mülltonne gerettet haben. Im Nieselregen packen wir dann das Zelt ein und schwingen uns auf unsere Räder.

Bild des Tages

Die wunderschöne Landschaft versinkt heute in einer dicken Suppe aus Nebel und Wolken und wir mitten drin. Der Weg führt uns entlang der E10 über mal mehr mal weniger hügeliges Terrain. Auch ein Tunnel ist heute wieder mit dabei und bietet Gelegenheit für eine kurze Pause vom grauen Wetter. Kurz danach müssen wir aber einen kleinen Stopp einlegen: das gestern neu erworbene Halstuch als Andenken ist schon wieder abhanden gekommen. Genau die gleiche Situation hatten wir ja bereits in Schweden zu bewältigen, nur mussten wir da am nächsten Tag wieder auf selben Weg zurück fahren und konnten das Tuch so wieder finden. Heute bedarf es dafür ein paar Extrameter auf dem Rad. Aber nach rund 8 Kilometern findet sich auch dieses Souvenir wieder an und wir können ruhigen Gewissens weiter fahren.

Nun heißt es für uns erstmal Insel wechseln. Leider müssen wir dazu wieder eine ziemlich hohe Brücke überqueren. Nur mit großer Mühe schaffen wir es über den Scheitelpunkt und können auf der anderen Seite wieder hinab rollen. Und ein zweiter Inselwechsel steht uns ja noch bevor. Zum Glück waren die Ingenieure hier nicht ganz so ambitioniert und haben diese Brücke etwas kleiner dimensioniert. Von hier an ist es auch nicht mehr weit bis zu unserem angestrebten Campingplatz.

Keine 30 Minuten später stehen wir an besagter Adresse. So richtig geheuer ist uns der Platz aber nicht. Zwar hat Google schon verraten, dass es sich um einen kleinen Platz von deutschen Auswanderern handel soll, aber wir stehen hier einfach vor einem kleinen Wohnhaus. Wir wollen gerade weiter ziehen, als uns ein junges Mädchen aufs Gelände führt und auch unseren Wunsch nach einer Waschmaschine erfüllt. Also bleiben wir hier. Der Platz ist ganz hübsch, aber dafür das wir das (private) Badezimmer mit der Familie und anderen Campinggästen (am Abend war der gesamte Hof mit 7 Campern zugeparkt) teilen müssen, uns weder WLAN, Strom oder eine Küche zur Verfügung steht, doch etwas teuer. Und so verkriechen wir uns lieber in unser gemütliches Zelt und verdaddeln den restlichen Nachmittag und Abend mit spielen und Podcast hören. Morgen suchen wir uns wieder einen Platz für uns alleine.


Tagesausgaben

  • Campingplatz- 40 €

Etappe

Farbe = Geschwindigkeit| Punkt = 5 km Runde

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 076 – Alarm an Teufels Tor!

Distanz

16,5 km

Temperatur

-5 °C in der Eisbar

Höhenmeter

172 hm

Sattelzeit

1:22 h

Den heutigen Tag gehen wir etwas weniger ambitioniert an und stellen den Wecker gleich auf eine für uns realistische Aufsteh-Zeit. Danach bleiben wir auch nur kurz liegen und kommen schon bald aus unserem Zelt gekrochen. Das Frühstück nehmen wir vor der selben herrlichen Kulisse wie das Abendessen am Vorabend ein.

Anschließend packen wir den Rucksack und machen uns nochmal auf nach Svolvær. Ganz so einfach kommt uns die größte Stadt der Lofoten nicht davon. Zum einen gibt es hier ein paar Wanderwege zu begutachten und zum anderen auch noch eine Bar aus Eis. Widmen wir uns aber zunächst dem Naturerlebnis hoch über der Stadt.

Los geht unser Ausflug am Parkplatz am Fuße des Svolvotær – dem berühmten Felsen der Stadt. Von Weitem konnten wir bereits die hunderten Treppenstufen rauf auf die Hochebene erkennen. Nach Beendigung dieser ersten Etappe haben wir die mehr als 500 Naturtreppenstufen hinter uns gelassen. Der Name „Teufelstreppen“ kommt hier wohl nicht von ungefähr. Auf dem Weg nach oben merken wir schnell, dass wir hier in einem sehr beliebten Ausflugsgebiet unterwegs sind. Trotz trüben Wetter sind wir bei Weitem nicht die Einzigen hier. Einen guten Beitrag zum Andrang wird sicher auch das vor Anker liegende Hurtigruten Schiff haben.

Bild des Tages

Ungefähr auf der Hälfte der Teufelstreppen wird das malerische Idyll kurzzeitig von einem ohrenbetäubenden, nicht enden wollenden Lärm gestört. An der gesamten Küste schallen unüberhörbar die Sirenen. Zusätzlich fangen alle Mobilgeräte in der Nähe an sich durch Signaltöne und vibrieren bemerkbar zu machen. In einer dazugehörigen Push-Benachrichtigung gibt es aber schnell Entwarnung – wir sind wohl mitten im norwegischen Warntag. Also alles in Ordnung hier im Norden.

Nach den Treppen, welche mit einer roten Wanderroute gekennzeichnet war, geht es für uns weiter den Berg hinauf. Nach der (diesmal wirklich guten) Beschilderung handelt es sich um einen schwarzen, also schweren Wanderweg. Es geht weiter über kleinere und größere Trampelpfade und glatte Felsen. Sicherlich nicht ganz einfach aber auch keine wirkliche Herausforderung. Weiter oben begegnen uns die hübschen Naturstein-Treppen wieder und führen uns direkt zum „Teufelstor“. Von hier oben hat man nicht nur einen tollen Weitblick auf und über die Stadt, sondern kann auch die namensgebende Felsformation bestaunen. Wer sich traut, kann auch direkt aufs „Dach“ vom Teufel klettern. Diesmal sollte man aber wirklich schwindelfrei sein. Hier machen wir Rast und beobachten das Treiben.

Nachdem auch wir einige Fotos geschossen haben, treten wir den Rückweg an. Den noch etwas höher gelegenen Aussichtspunkt sparen wir uns – in eine dicke Wolke wollen wir heute nicht mehr schauen. Nach unten geht es auf dem selben Weg wie hoch zu – erst die ausgetretenen Pfade, dann die Treppen. Wieder kommen uns jede Menge Touristen aus aller herren Länder entgegen.

Nun werfen wir uns aber mal ins Stadtgetümmel. Wir retten für den Abend via App noch ein paar Lebensmittel und machen uns auf zur „Magic ICE Bar“. In einer unscheinbaren Lagerhalle im Hafen soll auch das Etablissement unserer Wahl befinden. Im Innern herrschen ganzjährig -5 °C und es gibt einige hübsche Eisskulpturen zu bestaunen. Für den Besuch bekommen wir dicke Mäntel umgehängt sowie einen kleinen Begrüßungs-Cocktail aus Weißwein und der heimischen Krøkebær (Krähenbeere). Die Austellung ist nicht wirklich groß, überrascht aber mit Detailreichtum und einer Rutsche aus puren Eis. Rund 45 Minuten halten wir es im Tiefkühlschrank aus. Danach brauchen wir ein bisschen Wärme und eigentlich gleich etwas Warmes zu Essen.

Und so entschließen wir uns heute mal für ein Essen auswärts in einer Pizzaria. Diese glänzt mit hervorragenden Bewertungen und angebliche echter italienischer Pizza. Nach dem arktischen Erlebnis kann ein bisschen mediterranes Flair nicht schaden. Und tatsächlich kommen beim Anblick und beim Verspeißen unserer Pizzen ein paar Erinnerungen an unsere Italien Reise hoch. Wir sind sehr zufrieden mit unserer Entscheidung.

Bis wir unsere zu rettenden Lebensmittel abholen können, sind es nach dem Restaurant-Besuch noch ein paar Minuten. Diese verbringen wir nochmal mit etwas Stadtbummel. Im Baumarkt finden wir eine günstige Gaskartusche, im Supermarkt noch ein paar nützliche Lebensmittel und im Lofotenshop wechselt ein Elch-Schlauchtuch seinen Besitzer. Nun holen wir noch unsere vielversprechende Lebensmitteltüte ab und radeln glücklich, satt und zufrieden zum Zelt. Gerettet haben wir heute neben zwei belegten Brötchen auch verschiedene süße Teilchen und Croissants – damit ist das Frühstück für morgen auch schon gesichert. Und so brauchen wir uns für heute nur noch ins Zelt zu verkriechen.


Tagesausgaben

  • Eis-Skuklpturen-Bar – 50 €
  • Pizzaria – 40 €
  • Ausrüstung & Verpflegung – 26 €
  • Gerettet Lebensmittel – 3,40 €
  • Schlauchtuch – 8 €

Etappe

Farbe = Geschwindigkeit| Punkt = 5 km Runde

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 075 – Kleine große Wanderung

Distanz

2,8 km

Temperatur

12°C am See

Höhenmeter

46 hm

Sattelzeit

13 min

Zeitiges Wecker klingeln, trübes Wetter, wieder hinlegen – ihr kennt ja das Spiel. 😀 Nachdem wir Muße gefasst haben, gibt’s mal wieder ein sehr leckeres Frühstück und ein entspannten Start in den Tag. Auf dem Campingplatz sind die meisten Nachtgäste bereits abgefahren, als wir unsere Sachen zusammenpacken.

Weit müssen wir sowieso nicht mit unseren Rädern. Vollbepackt stellen wir unsere Lastenesel auf den Parkplatz vor dem Campingplatz. Von hier ist eine kleine Wanderung um einen nahegelegenen See ausgeschildert – 11 Kilometer ca. 4,5 h inkl. Pausen steht auf dem Schild.

Bild des Tages

Für uns klingt das sehr verlockend und auf der Karte sind auch keine größeren Berge verzeichnet. Zunächst geht es wirklich sehr flach eine Schotterstraße entlang. Um uns herum ragen die hohen Gipfel in die Wolken und an den Hängen reiht sich ein Wasserfall an den anderen. Der Weg endet an einem kleinen Wasserkraftwerk mit nebenliegenden Wasserfall. Wir machen hier kurz Foto-Stopp und beobachten das Plätschern des Wassers.

Nun führt uns die Route nahe am Ufer des Sees entlang. Meistens über Holzkonstruktionen und später auch einfach über matschige Trampelpfade. Am Wegesrand finden sich immer wieder kleine Fischerhütten und Rastplätze – hier können wir kurz verschnaufen, Aussicht genießen und Vitamine zu uns nehmen.

Kurz darauf gibt es einen weiteren wunderschönen Wasserfall zu bestaunen. Wir klettern hier und da ein bisschen herum um immer wieder einen neuen Blick auf das Wasserspiel zu haben. Wir können jedesmal wenn wir so einen tollen Ort entdecken kaum glauben, das dies hier ganz normal ist. Dieser Wasserfall zum Beispiel ist nirgends verzeichnet oder wird irgendwo empfohlen. Um so besser für uns, haben wir ihn doch für uns ganz alleine.

Nun müssten wir die Runde zur Hälftenhinter uns gebracht haben. Der Weg wird wieder etwas breiter und ist mit Schotter bedeckt. Leider ändert sich der Untergrund nach einer weiteren Snackpause zu einer klebrig, nass braunen Schlammmasse. Im Slalom versuchen wir bestmöglich um die tiefsten Stellen herum zu spazieren.

An einem weiteren See entdecken wir bereits aus der Ferne einen weiteren schön gelegenen Unterstand. Das beste daran: hier her scheint ein schmaler asphaltierter Radweg zu gehen. Damit haben wir nun auch bereits einen Schlafplatz für heute Nacht gefunden. Doch erstmal müssen wir wieder zu unseren Rädern zurück.

Hier stoßen wir leider auf ein paar weitere Matschfelder und kommen zudem vom rechten Weg ab. So drehen wir nochmal eine extra Runde und kommen schließlich weit hinter unserem Ausgangspunkt raus. Naja wenigstens haben wir so einen sicheren Weg zurück. Gegen 17 Uhr, also viel später als gedacht, erreichen wir wieder die Räder. Wir satteln auf und radeln schnell die rund 3 Kilometer zum Shelter.

Hier müssen wir uns erstmal stärken, war doch die kleine Runde größer als gedacht. Mit herrlichen Blick über den See gibt’s Kuchen und Nektarinen. Danach finden wir noch einen guten Platz fürs Zelt und machen uns wenig später auch ans Abendessen. Den Großteil haben wir dafür bereits gestern gekocht und müssen nur nochmal anbraten. Beim Abendessen wundern wir uns nur ein wenig über den doch recht hohen Menschenandrang, den es hier zur Abendstund gibt. Nach ein bisschen Feldbeobachtung aus der Ferne kommen wir dem Geheimnis auf die Schliche. In der Hütte befindet sich ein Stolperstein mit QR Code zum Scannen. In ganz Norwegen gibt’s diese Steine und sollen die Bevölkerung zu mehr Bewegung anregen und bieten zudem die Chance, neue Orte zu entdecken. Mit jedem erreichten Stein hat man zudem die Chance, einen Preis abzuräumen. Wir finden die Idee richtig cool – nur vielleicht nicht unbedingt direkt neben unserem Zelt. Naja wir werden es überleben.


Tagesausgaben

Keine


Etappe

Farbe = Geschwindigkeit| Punkt = 5 km Runde

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 074 – Durch die Hauptstadt

Distanz

27 km

Temperatur

14°C unterwegs

Höhenmeter

293 hm

Sattelzeit

1:54 h

Der Morgen ist grau. Als wir heute morgen aufstehen wollen, stecken wir mitten drin in einer dicken Wolkensuppe aus Nebel und Nieselregen. Da bleibt uns nichts anderes übrig, als uns nochmal hinzulegen, das Frühstück wenig später im Zelt einzunehmen und danach zwei Runden zu würfeln. Als dann so langsam Besserung in Sicht ist, ist der Mittag bereits Vergangenheit.

(Eis-) Bild des Tages

Alles aber halb so schlimm. Gegen einen gemütlichen Start hatten wir noch nie etwas einzuwenden und weit soll es für uns heute eh nicht gehen. Nach dem gewohnten Zusammensammeln aller Einzelteile begeben wir uns auf die E10 Richtung Svolvær – der Hauptstadt der Lofoten.

Auf unserem Weg geht es leicht hügelig entlang des Fjords. Die Straße teilen wir uns mit zahlreichen Wohnmobilen und Motorradfahrern. Die Landschaft ist immer noch einmalig und wird heute mit großen weißen Wolken garniert. Nach rund 20 Kilometern erreichen wir so Svolvær.

Die Stadt scheint auf den ersten Blick keine wirkliche Perle der Lofoten zu sein, ein bisschen Industrie, ein bisschen Hafen und ein kleines Zentrum mit Geschäften. Dabei müssen wir zugeben, keinen großen Stadtbummel unternommen zu haben. Zu groß war das Verlangen nach Nachschub für unsere aufgebrauchten Vorräte – zum Frühstück gab’s die Reste von gestern Abend.

Also nichts wie rein in den Lieblings-Supermarkt und die Regale inspizieren. Da die Nahversorgung nochmal dünner als in Schweden ist, müssen wir hier immer gleich für mehrere Tage einkaufen. Da gibt es aber schlimmere Aufgaben für uns. Zur Belohnung nach getaner Arbeit gibt es dann noch ein leckeres Eis. Dies Bedarf besonderer Erwähnung, da die „Nonstop-Waffelhörnchen“ wirklich eine schmackhafte Überraschung waren.

Im Anschluss geht es voll beladen wieder raus aus der Stadt. Noch ein paar Kilometer E10 – diesmal aber mit gut ausgebauten Radweg – und wir sind am Campingplatz angekommen. Heute darf es mal wieder eine warme Dusche und Küche sein. In letzterer bereiten wir uns leckere Spaghetti mit Tomatensoße und Käse zu, als Dessert gibt’s noch Kirsch-Joghurt mit Daim-Streusel. Nach gestern ein wahrliches Festmahl.


Tagesausgaben

Verpflegung & Hygiene – 74 €

Campingplatz – 34 €


Etappe

Farbe = Höhe| Punkt = 5 km Runde

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 073 – Wir sind Windspiele

Distanz

3,3 km

Temperatur

20 °C

Höhenmeter

40 hm

Sattelzeit

0:15 h

Da das Wetter zum Nachmittag etwas dunkler werden soll, planen wir ein zeitigen Start in den Tag. Es bleibt aber beim Plan und wir bleiben wie schon gewohnt etwas länger liegen. Macht aber nichts, zum Frühstück ist es trocken und wir können gemütlich vor dem Zelt sitzen. Die Rucksäcke sind bereits gepackt und so geht es dann auch gleich los.

Bild des Tages

Die Anreise ist schnell erledigt, sind es doch keine 2 Kilometer mit dem Fahrrad. Auf einem Feldweg vor einem Schafsgatter lassen wir die Räder stehen und stiefeln los. Natürlich geht es gleich steil bergan. Entlang eines gefühlt endlosen, steilen Wasserlaufs mit kleineren Wasserfällen führt uns der Weg hoch zu einer weiten Schafsweide. Von hier beginnt eine Rundwanderung über den Sautinden – laut dem Internet. Denn Markierungen oder gar Wegweiser sucht man vergeblich. Die GPS Daten der Strecke haben wir aber auf den Fahrradcomputer gezogen und damit wenigstens eine kleine Orientierungshilfe.

Und so versuchen wir einen Weg zwischen dem üppigen Grün zu entdecken. Nach Plan sollte es eigentlich entlang des Berggrats gehen, da hier aber kein wirklicher Weg zu finden ist und es mächtig von der Seite bläst, entscheiden wir uns für eine klassich-norwegische Taktik: einfach geradeaus nach oben. Das weiche Moos unter unseren Füßen bietet genügend Halt und einen schnelleren Weg nach oben gibt’s ja bekanntlich nicht. Einziges Manko an der Idee ist die nicht zu unterschätzende Anstrengung und das Gefühl, dass es immer steiler und steiler wird. Mit vielen kleinen Pausen klettern wir so zum Teil auf allen Vieren nach oben.

Zwischendurch verstecken wir uns auch mal kurz vor dem stärker werdenden Regen hinter einem großen Fels, um anschließend weiter hinauf zu stapfen. Oben angekommen, werden wir mal wieder mit einer herrlichen Sicht belohnt. Leider ist hier der Wind nochmal etwas stärker und an ein gemütliches Picknick nicht zu denken. Auf dem oberen Plateau geht es noch ein Stück weiter bis zum richtigen Gipfel. Dafür müssen wir sogar noch ein kleines Schneefeld durchqueren. Hinter ein paar Steinen finden wir ein wenig Schutz und Zeit für Affenknacker und Kekse. Dabei beobachten wir das lustige Treiben der Wolken. Mit einer enormen Geschwindigkeit ziehen diese über und durch uns hinweg. Immer wieder gibt es neue Formationen und Gebilde zu entdecken.

Nun ist aber Abstieg angesagt, dass uns ja nicht zu kalt wird. Auf unseren Weg nach unten ist der Wind nochmal mehr aufgefrischt. Jetzt müssen wir schon Acht geben, dass wir auf den Beinen bleiben. Wir entscheiden uns abermals für den Weg durch den Schnee und kommen mit jeder Menge Rückenwind gut voran. Leider müssen wir eigentlich in die andere Richtung und haben hier wirklich zu kämpfen, um überhaupt gegen den Wind anzukommen. Im wahrsten Sinne des Wortes zieht uns hier der Wind die Hosen runter. Kleinere Regentropfen tun ihr übriges dafür, dass dieser Abschnitt eine Herausforderung ist.

Nachdem wir aber das erste kleine Tal durchquert haben, wird es auch schon wieder besser – die Luftmassen können einfach über unsere Köpfe hinweg ziehen. Wir wandern die letzten Meter auf bekannten und jetzt besser ersichtlichen Pfaden hinab. Den Rest des Tages verbringen wir nun im warmen Zelt. Ein paar Snacks und ein Spiel finden sich auch noch und so lässt sich der erneut einsetzende Regen gut aushalten. Zum Abend wird es dann wieder etwas trockener und wir können raus in die Outdoor-Küche zum Kochen. Heute soll es Fisch-Buletten aus der Dose mit Tiki-Masala geben. Klingt erstmal etwas experimentell – schmeckt auch so. Also an diesen Konserven könnt ihr beim Einkaufen beruhigt weitergehen. Satt sind wir trotzdem geworden und morgen können wir ja wieder einkaufen gehen.

Musik: Weightless | Musiker: LiQWYD |
URL: http://www.soundcloud.com/liqwyd

Tagesausgaben

Keine


Etappe

Farbe = Geschwindigkeit| Punkt = 5 km Runde

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 072 – Im Südseewetter zum nächsten Basislager

Distanz

27 km

Temperatur

20 °C

Höhenmeter

202 hm

Sattelzeit

1:40 h

Nach der ungewohnten Belastung für unsere Gliedmaßen gestern, brauchen wir heute erstmal ein bisschen Ruhe zum Morgen. Als wir es dann geschafft haben, unsere müden Glieder aus dem Zelt zu winden, belassen wir es beim gemächlichen Tempo – wenn auch das Wetter zu mehr einladen würde. Heute ist am Himmel nur einen Farbe und die Sonne zu sehen, besser geht es wirklich nicht. Unter diesem herrlichen Sonnendach braten wir uns erstmal ein paar Toasts und packen danach das Lager zusammen.

Bild des Tages

Nachdem alle Toast und das Gepäck ihren Bestimmungsort gefunden haben, geht es los. Testen wir doch mal wie es sich mit dem Muskelkater so Fahrrad fährt. Auf den ersten Metern kommen Erinnerungen aus den ersten Tagen unserer Reise hoch, schwer tritt es sich nicht unbedingt, aber man spürt ganz neue Muskelpartien und das mitunter sehr schmerzhaft. Nach ein paar Metern geht es aber wieder. Nur einen Augenblick später, im nächsten Ort, ist schon wieder Halt angesagt. Wir müssen einkaufen.

Der kleine Laden in der Ortschaft ist die letzte Möglichkeit vor der „Hauptstadt“ der Lofoten Svolvær. Da es uns dahin noch nicht verschlagen soll, bleibt uns nur diese Option. Gut besucht ist das Lädchen schonmal. Gefühlt ist das gesamte Dorf heute hier zum Einkaufen. An der großen Auswahl und den günstigen Preisen kann es nicht liegen. Wir reduzieren unsere Einkaufsliste auf das aller Nötigste und genießen lieber die Sonne bei einem Eis vor der Tür.

Nach dem alle Eistüten aufgebraucht sind, geht es nun wirklich los. Wir brauchen ein neues Nachtlager und Ausgangspunkt für die nächste Wanderung. Dafür folgen wir der Landstraße durch malerische Kulisse bis zur E10. Auf unseren Weg erhalten wir überaschenden Besuch von zwei netten Elchen, die sich von uns bereitwillig fotografieren lassen. Der E10 folgen wir eine kurzes Stück ehe wir etwas ratlos am Straßenrand stehen bleiben: ganz schön bebaut hier. Ob wir hier einen Platz zum Schlafen finden?

Tierfoto des Tages

Nach ein wenig hin und her geeiere finden wir dann doch noch ein nettes Plätzchen im Gebüsch. Hier ist es nicht weit zum Wasser und zum Wander-Startpunkt. Nach dem Aufbau von Zelt und Co nähern wir uns erstmal dem Wasser. Im Gepäck sind Waffeln und Spiele. Hier genießen wir den Rest das Tages und planen ein bisschen die noch kommenden. Morgen wollen wir dann mal nach den Bergen sehen.


Tagesausgaben

Verpflegung – 15 €


Etappe

Farbe = Höhe| Punkt = 5 km

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 071 – Bergziegen

Distanz

0 km

Temperatur

angenehm warm

Höhenmeter

788+ hm zu Fuß

Sattelzeit

0:00 h

Unseren Schlafplatz haben wir strategisch so gewählt, dass die Anreise zum Ausgangspunkt der heutigen Wanderung möglichst kurz ist und so müssen wir nach Ausschlafen und Frühstück nur die Straßenseite wechseln um an den Start zu gelangen. Ziel soll der Gipfel des Matmora sein.

Wie auf den Lofoten üblich, gibt es keine Aufwärmphase: wir passieren ein Gatter und hundert Meter später geht es bereits steil bergauf. Zunächst durch ein hübsches Wäldchen über einen gut ausgetretenen Trampelpfad. Ein bisschen Regen steckt noch im Boden aber um nasse Füße müssen wir uns wohl keine Sorgen machen. Schnell besorgen wir uns noch zwei Wanderstöcke aus dem Unterholz und kraxeln weiter bergauf. Auf dem Weg begegnen uns dabei süße Einheimische mit Glöckchen um den Hals.

Bild des Tages

Immer wieder müssen wir kleinere Absätze mit Felsen hinaufklettern. Zum Verschnaufen zwischendurch laden aber die zahlreichen kleinen Lichtungen mit tollen Weitsichten ein. So geht es weiter, bis wir auf einem weitläufigem Plateau angekommen sind. Auf circa 300 Meter Höhe haben wir eine grandiose Aussicht über die Küste, den Fjord und die Berge. Ebenso bekommen wir unser Tagesziel für heute vor die Nase gesetzt – noch müssen wir die Köpfe dafür ganz schön nach oben neigen.

Bevor es aber weiter geht, optimieren wir ein bisschen unsere Wanderausrüstung mit dem Taschenmesser und stärken uns. Dann setzten wir unseren Weg fort. Jetzt erstmal über das Plateau. Hier lässt es sich wunderbar laufen und wir können das Wetter einfach genießen. Anschließend wird es wieder etwas steiler, also ganz oder gar nicht, richtig Steil. Über einen schmalen Pfad laufen wir entlang und seitlich des Gipfelgrates – links und rechts bieten sich uns malerische Ausblicke. An manchen Stellen bedarf es wieder ein paar eonfacher Klettermanöver, aber alles in Allem eine für uns machbare Wanderung. Das letzte Stück zum Gipfel besteht zum größten Teil aus Geröll, welches wir bis nach ganz oben erklimmen.

Auf 788 Meter über NN haben wir einen gigantischen Überblick. Wir können die gesamte Inselkette der Lofoten betrachten und sehen im Hintergrund das skandinavische Gebirge mit seinen schneebedeckten Bergen. Unten glitzert das Wasser in der Sonne und wir könnten nicht fröhlicher sein – bestes Wetter, kein Wind und absolute Ruhe. Bis auf ein paar andere, die wir auf dem Weg getroffen haben, sind wir ganz allein und können diesen großartigen Ort genießen.

Gegen 17 Uhr haben wir uns satt gegessen und gesehen. Wir begeben uns wieder auf den Weg nach unten. Dafür wählen wir diesmal die Route über die Ostseite. Diese besteht zu unserem Leidwesen zum großen Teil aus wackeligen Geröll-Feldern, die es zu durchqueren gilt. Zusätzlich geht es wieder richtig Steil nach unten und wir brauchen die ein oder andere Pause zur Erholung unserer Knie. Als dann das Gröbste hinter uns liegt, erreichen wir nochmal eine kleine Hochebene mit einem See und frischem grünen Gras. Auch hier bekommen wir Besuch von einer jungen Schaf-Familie.

Tierfoto des Tages

Im letzten Abschnitt unserer Wanderung wird es noch etwas steiler und es geht wieder durch einen Wald. Unten ist jetzt schon die Straße zu sehen und wir stapfen weiter bergab. Am Wegesrand gibt es Heidelbeeren im Überfluss – leider noch nicht genießbar. An der besagten Straße angekommen, müssen wir dieser nur noch 6 Kilometer zum Ausgangspunkt folgen.

Am Zelt sind wir dann ganz schön platt. So eine Tour haben wir schon lange nicht gemacht. Trotzdem sind wir überglücklich, dass das Wetter so mitgespielt hat. Zum Abendbrot gibt es dann auch noch ein bisschen Abendrot durch die Wolken, die sich langsam vor die Sonne schieben. Und so geht es unvergesslicher Tag zu Ende. Wir sind gespannt auf morgen.


Tagesausgaben

Keine

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 070 – Anreise beendet

Distanz

45 km

Temperatur

12°C in der Sonne

Höhenmeter

269 hm

Sattelzeit

2:59 h

Was für eine ungewohnte Ruhe das doch heute morgen war – kein Tropfen war auf den Außenwänden unseres Zeltes zu hören. Und so springen wir motiviert in den Tag, natürlich nicht ohne schmackhaftes Frühstück. Ein paar kleinere Regenschauer müssen wir dann doch noch abwarten ehe es für uns wieder los geht.

Als erstes geht es für uns über die Landstraße nach Melbu. Hier legt die nächste Fähre für uns ab. Diesmal verpassen wir diese auch nicht ganz knapp, sondern haben sogar noch Zeit für einen kleinen Einkaufsbummel. Dies und das und Eis landet im Körbchen. Letzteres Teilen wir, wartend am Anleger, mit einem netten Schweizer, welcher sich ebenfalls auf Radtour befindet. Im Gegensatz zu uns ist der Mann doch recht spartanisch unterwegs (ohne Zelt, aber mit goldener Kreditkarte), hat aber die letzten Tage ähnlich nass wie wir erlebt.

Bild des Tages

Und so rollen wir wenig später auf die Fähre und finden einen gemütlichen Platz auf dem wiedereinmal beheizten Oberdeck. Eine halbe Stunde später legen wir an und haben damit das Ziel unserer Reise erreicht: wir sind bis auf die Lofoten geradelt. Und das Wetter scheint sich mit uns zu freuen. Mit feinstem Sonnenwetter werden wir in Empfang genommen.

Nachdem wir auf den Vesterålen ja bereits von Natur und Landschaft begeistert waren, hätten wir nicht gedacht, nochmal so ins Staunen zu kommen. Vielleicht liegt es auch nur am erstmal guten Wetter, aber entlang der Küstenstraße kommen wir aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. Weiße Sand-Buchten mit klaren türkisfarbenen Wasser begleiten uns ebenso wie die gewaltigen Berge mit immer noch Schneebedeckten Köpfen. Ein Panorama wie wir es nicht mal malen hätten können.

Bei all dem fantastischen Aussichten fällt das Fahrradfahren auch gar nicht schwer. Schon bald haben wir das Tagesziel erreicht und finden einen wunderbaren Zeltplatz direkt am Meer. Gut geschützt hinter Felsen und Bäumen haben wir es schön windstill. Nach getaner Rad-Leistung haben wir uns einen kleine Auszeit verdient und beißen beherzt in Kardamom-Milchbrötchen mit Schoko-Vanille-Füllung. Bei dem Wetter erhalten auch unsere Stühle endlich wieder Einsatzzeit und wir können einfach nur genießen.

Nach einer Runde Würfeln und Spazieren gibt es Resteverwertung zum Abendbrot. am Ende des Tages können wir festhalten, dass heute alles trocken geblieben ist und wir sind super froh darüber, macht es doch alles so viel einfacher und angenehmer. Morgen wird es hoffentlich genauso schön, soll es doch mal wieder hoch hinaus gehen. Ob das so klappt werden wir euch natürlich berichten.


Tagesausgaben

Verpflegung – 22 €


Etappe

Farbe = relative Höhe | Punkte = 5 km Runde

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 069 – Ein Tag im Zelt

Distanz

0 km

Temperatur

keine Info

Höhenmeter

0 hm

Sattelzeit

0:00 h

Nachdem es gestern aufgrund des etwas längeren Anfahrtswegs für uns erst nach 1 Uhr ins Bett ging, heißt es heute erstmal Ausschlafen. Das Wetter verspricht eh nichts gutes und so ist der Entschluss auch schnell gefasst, dass wir hier einen Tag Pause machen.

Zur Mittagszeit sitzen wir dann als doch auch schon am Frühstückstisch und genießen einen herrlichen Start in den Tag – zumindest kulinarisch. Denn die Wettervorhersage behält recht und es regnet ununterbrochen. Auch bis jetzt, 22 Uhr beim Verfassen des Beitrags, regnet es ohne eine einzige Unterbrechung.

Bild des Tages

So bleibt uns nichts anderes übrig, als den Tag gut eingekuschelt im Zelt zu verbringen. Dank ausreichend starken WLAN, Snacks und einer guten Auswahl an Spielen funktioniert das auch ohne größere Schwierigkeiten.

Zur Zubereitung des Abendessens finden wir auch nochmal den Ausgang unseres Zelts und zaubern uns leckeren Bulgur mit Gemüse. Den krönenden Abschluss des Tages ist aber die leckere Daim-Schokoladen-Creme, welche uns einen innerlichen Sonnenaufgang beschert. Morgen soll eh alles besser sein und dann gibt es sicher auch wieder mehr zu berichten.


Tagesausgaben

Campingplatz – 17 €

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 068 – 4 Brücken und 3 Gänge

Distanz

118 km

Temperatur

7°C im Schnitt

Höhenmeter

660 hm

Sattelzeit

7:45 h

Heute geht’s aber mal wieder auf das Rad! Die Nacht war ruhig, so ruhig wie lange nicht mehr und so haben wir bestens geschlafen. Einmal verschieben wir sogar den Wecker um eine Stunde nach hinten, so schön ist’s ohne Wind und Regen. Danach bepacken wir so weit es geht die Räder damit es nach dem Frühstück gleich los gehen kann. Doch ein bisschen zögern wir den Start noch hinaus, hat es doch mal wieder angefangen zu regnen.

Bild des Tages

Als dann der Regenrader kaum Besserung verspricht, jedoch eine Wolkenlücke in erreichbarer Nähe anzeigt, brechen wir auf. Wieder werden wir auf den ersten Kilometern ordentlich abgeduscht, erreichen aber zügig das erhoffte Wetterloch ohne Regen. Ohne Niederschlag geht es dann auch gleich viel besser, da auch der Wind fast nicht zu spüren ist. Und so radeln wir seit Tagen mal wieder eine ordentliche Strecke.

Den Großteil dieser Strecke kennen wir natürlich schon, sind wir diese doch bei unserer letzten großen Etappe durch miesestes Wetter gefahren. Jetzt, mit etwas besserer Sicht und in die andere Richtung, gibt es aber wieder viele neue Eindrücke zu entdecken. Die steile Brücke, um die Insel Andøy wieder zu verlassen, ist indess keine große Überraschung, eher eine erwartete Herausforderung. Es sollte aber nicht die letzte sein. Zudem treffen wir heute auf auffällig viele Leidensgenossen und müssen feststellen, dass wir jetzt wohl keine Exoten mehr mit dem Rad sind. Insgesamt 7 weitere Radreisende kommen uns entgegen. Wenig später versorgen wir uns am Straßenrand noch mit ein paar frischen Eiern und sind überrascht, wie gut wir heute voran kommen.

So ist dann das Tagesziel – Einkaufen in Sortland – in realistische Reichweite gekommen. Doch bevor es soweit ist, gibt es noch zwei weitere Brücken zu überwinden. Zudem wird es auch wieder etwas nass von oben und die Kräfte schwinden so langsam. Brücke Nummer 2 des Tages ist da noch eine leichtere Aufgabe, stellt sie sich uns doch nur mit einem leichteren Anstieg in den Weg. Ganz anders die Brücke 3 rüber in die Stadt Sortland: 8 % Steigung und über 30 Meter Höhe gilt es für uns zu überwinden. Da kommen wir nochmal so richtig ins Schwitzen.

Auf der anderen Seite erwartet uns dann aber ein geräumiger, warmer und fast menschenleerer Supermarkt. Hier können wir uns für die nächsten Tage bevorraten und uns ein bisschen aufwärmen. Mal wieder fällt der Einkauf, auf Grund des aufkommenden Hungers, etwas größer aus und bringt unsere Gepäcktaschen an ihre Kapazitätsgrenze. Bis zum ausgemachten Schlafplatz ist es aber nicht mehr weit. Keine 4 Kilometer weiter soll ein Rastplatz sein, welcher zum verweilen einlädt.

Doch leider liegt dieser Platz ungünstig weit oben auf dem Berg und wir schaffen es nicht mit der vollen Beladung hoch. Noch knappe 2 km die schweren Räder den steilen Anstieg hochschieben ist nach 90 km einfach nicht mehr drin. Auf halben Weg brechen wir ab und versuchen unser Glück einfach weiter entlang der Route. Leider wird es nach Sortland erstmal nicht wirklich ländlicher, sondern ein Vorort reiht sich an den anderen. So suchen wir vergebens nach einem Platz, um unser Zelt aufzubauen und die Kilometeranzeige auf dem Tacho steigt und steigt. Ist aber alles halb so schlimm, machen die Beine doch noch ganz gut mit.

Bei einer kleine Recherche-Pause stellen wir fest, dass ein für die nächsten Tage anvisierter Campingplatz nur noch 15 Kilometer entfernt ist – hier soll es neben einer Küche, Duschen und Waschmaschine für schlappe 200 norwegische Kronen inklusive geben. Da brauchen wir nicht lange zu überlegen und machen uns auf den Weg. Diese sind natürlich besonders anstrengend und halten nochmal eine mächtige 30 Meter Brücke für uns bereit. Nach über 115 Kilometern in den Beinen und nach 21 Uhr ist das die wohl größte Herausforderung des Tages. Wir meistern sie und rollen kurze Zeit später auf den Campingplatz. Anmeldung funktioniert alles online und die Küche steht bereit für unser Abendmahl.

Zur Belohnung für diesen Tag haben wir uns für ein drei Gänge Menü entschieden: eine bisschen grünes Blattwerk, Putt i Panne mit Spiegeleiern und Kirsch-Kompott mit Daim-Streusel. Genau das richtige, was wir jetzt brauchten. Eine herrliche Dusche ist der Abschluss dieses anstrengenden, aber schönen Taigs. Morgen machen wir hier wohl nochmal Pause. Es soll regnen. Den ganzen Tag lang.


Tagesausgaben

Campingplatz – 17 €

Verpflegung – 60 €


Etappe

⚠️ Farbe = Geschwindigkeit | Punkte mit Zahl = 5km