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Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 047 – War’s das schon?

Distanz

43 km

Temperatur

16°C jetzt im Zelt

Höhenmeter

211 hm

Sattelzeit

2:36 h

Der heutige Morgen ist – mittlerweile – gewohnt warm. Doch es liegt schon jetzt ein bisschen Feuchtigkeit in der Luft. Wir trocknen das Zelt in der Sonne und machen uns an den Frühstückstisch. Beim Einpacken aller 100 Sachen die wir mit haben, bekommen wir auch schon die ersten Tropfen von Petrus herab geschickt. Also scheint sich der Wetterbericht womöglich nicht zu irren: für heute Abend ist Regen angesagt.

Bis es aber soweit ist, scheint weiterhin die Sonne und wir genießen das frische Frühlings-Grün. Unser Weg ist heute wirklich nicht weit. Rund 40 Kilometer sind es bis Piteå, wo hoffentlich ein Campingplatz ein Stückchen Wiese für uns hat. Dank des guten Frühstücks und Trainings ziehen wir ohne Pause die Etappe durch. Im Zentrum versorgen wir uns mit Verpflegung für gleich, heute Nachmittag und Abend.

Bild des Tages

Auf dem Weg zum Zeltplatz begeben wir uns noch auf die Suche nach Ersatz für die verloren gegangenen Ohrstecker und werden beim Mode Giganten aus Schweden mit zwei roten Buchstaben fündig. Jetzt können auch noch 30 weitere Ohrstecker verloren gehen, ehe wir hier erneut auf die Suche müssen. Neben Modeketten gibt es hier in Piteå vor allem eins: Rentner. Vielleicht mag es an der Mittagsstunde und dem Wochentag liegen, doch auffällig viel graues Haar und Rollatoren sind hier unterwegs.

Unser angepeiltes Camping-Areal liegt etwas außerhalb der Stadt, ist aber mit dem Fahrrad innerhalb weniger Minuten erreicht. Aufgebaute Vorzelte und eine geöffnete Rezeptionstür lassen uns erstmal aufatmen – hier scheint schon offen zu sein. Ist es aber eigentlich noch nicht. Da aber bereits die ersten Saison-Camper am aufbauen sind und das Wetter stimmt, dürfen wir gern eine Nacht bleiben. Für die neue Kollegin ist es zudem ein gutes Training für die Einarbeitung.

An einer kleinen Sitzgruppe mit Bank und Dach finden wir ein geeignetes Plätzchen für unser Zelt. Nach dem Aufbau funktioniert dann auch das Kartenlesegerät an der Kasse und wir können bezahlen. Nach entspannter Dusche und dem Anstellen einer Waschmaschine geht es zum gemütlichen Teil des Tages über. Der Kaffee-Tisch ist reich gedeckt mit Budapester-Torte, Cookie, Kakao und Baguette für den herzhaften Hunger. Das Wetter hat sich unterdessen schon etwas zugezogen, hält aber noch die Schleusen dicht.

Doch die sich merklich abkühlende Luft vetreibt uns dann doch ins kuschelige Zelt für eine Runde Würfelspiel. Die Wäsche dreht derweil ihre Runden im Trockner. Bereits im Zelt beim Spielen klopfen erneut Tropfen von oben an. Höchste Zeit also, die Wäsche in trockene Taschen zu verpacken und uns noch schnell am Tisch um einen Happen zu Essen zu kümmern. Das alles klappt auch wunderbar und so sind wir rechtzeitig in unsere Zeltbehausung verkrochen, bevor weiteres Nass von oben naht. Nun hoffen wir auf eine ruhige Nacht und das der Plan für morgen so funktioniert, wie wir es uns wünschen. Ihr werdet es mit Sicherheit erfahren. Die Frage die nun nur noch bleibt: War’s das schon mit Frühling?


Tagesausgaben

Verpflegung – 25 €

Ohrstecker – 15 €

Campingplatz – 23 €


Etappe

⚠️ Die Farbcodierung bezieht sich heute auf unsere Höhe.

Punkt mit Zahl = 5 km Zwischenziel

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 046 – Frühlingserwachen

Distanz

61 km

Temperatur

29°C

Höhenmeter

398 hm

Sattelzeit

4:02 h

Mit besten Blick über die Skipiste und etwas später als geplant kriechen wir aus unserem Zelt. Das Wetter ist beständig und wir schwitzen bereits zum Frühstück. Anschließend suchen wir wieder schnell den Weg aus der Stadt und rein in die Natur. Heute dürfen es gern ein paar Kilometer weniger werden.

Die Strecke macht da weiter, wo sie gestern aufgehört hat: auf gut ausgebauten Landstraßen mit wenig Verkehr. Darauf lässt es sich für uns wunderbar radeln. Und was uns besonders freut: die ersten Bäume fangen an, ihr frisches Grün zu präsentieren. Zusammen mit den immer währenden Narzissen (seit Abfahrt in DD ist kein Tag ohne sie vergangen) und zusätzlichen Tulpen, Krokussen und blühenden Forsythien kommen gleich neue Frühlingsgefühle auf. Im nächsten Ort bekämpfen wir erfolgreich den ansteigenden Wasserbedarf. Dank der letzten Bargeldreserven die uns mit auf den Weg gegeben wurden, sind auch kleinere Probleme mit der Kreditkarte erstmal schnell gelöst. Um eine dauerhafte Lösung kümmern wir uns im Anschluss auf dem Supermarkt-Parkplatz. Wir berichten vom Ergebnis sobald möglich.

Bild des Tages

Nach weiteren Kilometern auf den besagten Landstraßen erreichen wir Supermarkt Nummer 2, welcher für die noch fehlende Verpflegung sorgen soll. Dank ausreichend alternativer Zahlungsmittel im Portemonnaie funktioniert das problemlos und wir kommen auch noch zu einem leckeren Eis – „Vanilleeis mit kleinen, in Schokolade getauchten Popcorn-Stücken und Karamellsoße“. Himmlisch, mehr brauchen wir dazu wohl nicht zu schreiben.

Von hier ist es zum ersten möglichen Lagerplatz auch nicht mehr weit. Knapp über 10 Kilometer später sind wir auch schon an einem kleinen Angelsee mit Schutzhütte angekommen. Eine Komposttoilette hilft uns hier erstmal weiter, ansonsten sieht der Platz ein paar hundert Meter weiter vielversprechender aus.

Und der Platz ist auch wahrlich schön, direkt am See mit Sandstrand. Bereits seit dem Morgen kreisen die Gedanken darum, die Füße in den Sand zu strecken und sich am Strand lang zu machen – vielleicht ja auch ein kurzer Sprung ins kühle Nass. Nur ist hier das Hochwasser doch ein wenig zu nah an die Hütte gekommen, sodass dieser Plan wohl ins Wasser fällt. Für eine Runde Würfeln und eine kleine Snackpause reicht es aber alle Mal.

Der nächste Platz ist nun auch nicht mehr so weit entfernt und das Wetter lädt ja geradezu zum Fahrradfahren ein. Auf halber Strecke wird nur leider der neue Lieblings-Norweger-Pulli aus 100% Merinowolle vermisst. Es liegt nahe, das besagtes Kleidungsstück noch auf dem heutigen Startpunkt auf Mitnahme wartet. Eine mögliche „Notrast“ an Ort und Stelle wird diskutiert. So könnte eine Hälfte den Pulli holen fahren und die andere das Lager bereiten. Doch alle Überlegungen sind umsonst. Der Pullover findet sich in einer Außentaschen schnell an und wir können weiterfahren – zum Glück.

Tierfoto des Tages

Nicht umsonst heißt es wohl: alle guten Dinge sind drei. Mit dem Platz haben wir mal wieder eine echte Perle gefunden. In einem kleinen Örtchen und direkt am Fluss liegt ein wunderbarer Shelter – sauber, bestens gepflegt und sogar mit Trinkwasser. Gerade als wir ankommen, ziehen kräftige Regenwolken an uns vorbei und ein kalter Wind zieht auf. Es passt mal wieder irgendwie alles zusammen. Als wir später in der Abendsonne unsere Reis-Gemüse-Pfanne zubereiten, hält sogar noch eine sehr nette Dorfbewohnerin an und bietet uns an, Feuerholz vorbei zu bringen. Hier können wir einen ruhigen Abend genießen, auch wenn es doch wieder ein paar Meter mehr geworden sind. Morgen klappt’s dann vielleicht besser mit ein wenig Ruhe für die Beine.


Tagesausgaben

Verpflegung – 10 €


Etappe

⚠️ Die Farbcodierung bezieht sich heute auf unsere Höhe.

Punkt mit Zahl = 5 km Zwischenziel

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 045 – Sommer, Sonnenschein und Schlemmen

Distanz

100 km

Temperatur

27°C beim Frühstück in der ☀️

Höhenmeter

671 hm

Sattelzeit

5:55 h

Von mehr Wasser als heute Morgen kann ein Übernachtungsplatz kaum umgeben sein. Da wundert es nicht, dass sich das Zelt beim Aufstehen etwas feucht anfühlt. Die Zeit zum Trocknen in der Sonne nutzen wir für ein ausgiebiges Frühstück und ein bisschen Tagesplanung. Als alles trocken und verstaut ist, geht es gegen 11 Uhr los.


Rätsel des Tages

Das es hier oben länger hell als dunkel ist, ist sicherlich den meisten von euch ein Begriff. Wie sich das bereits jetzt auswirkt, könnt ihr gern anhand dieses Bildes raten. Zu sehen ist ein noch etwas verschlafener Typ im Zelt ohne zusätzliche Beleuchtung. Wann wurde das Bild aufgenommen?

Auflösung gibt’s am Ende des Beitrags.


Nach den ersten holprigen Metern auf der Schotterstraße wechseln wir als bald auf die E4. Zum Sonntag ist nur mäßig Verkehr und die nächste Ausfahrt müssen wir sowieso wieder runter. Mit Rückenwind und Asphalt rollt es sich einfach einfacher. In Robertsfors plündern wir den Supermarkt und können nicht anders als direkt ein Eis zur Abkühlung zu besorgen. Das Thermometer ist weit über die 20° Marke geklettert, da tut jede Kühlung gut. Außerdem gibt es die Variante „Rocky Mountain“ mit Baiser-Stückchen drin, welche wir schon eine längere Zeit im Blick für eine Verkostung haben.

Die geplante Route ändern wir kurzerhand ab und wählen einen Weg durchs Landesinnere – so sollten wir uns gut 40 Kilometer sparen. Zunächst geht es zwar etwas bergauf, doch dank Asphalt unter den Rädern rollt es trotzdem gut. Bei den langen Wegen durch die schwedische Provinz müssen wir leider immer wieder die schwedische Faulheit bei der Müllentsorgung feststellen. Im Straßengraben kommen wir täglich an kleineren und größeren Müllansammlungen vorbei. Heute entschließen wir uns, ein bisschen dagegen anzugehen und wenigstens die gut erhaltenen Pfand-Dosen aus der Natur zu fischen. So wird es etwas sauberer und wir haben ein paar Groschen mehr im Budget – so die Idee.

Bild des Tages

Auf Dauer ist diese Art der Fortbewegung wohl nicht zu gebrauchen, denn aller paar 100 Meter anzuhalten und eine Dose oder Flasche aus dem Graben ziehen kostet doch recht viel Zeit. Aber nach gut 30 Minuten und weniger als 5 Kilometer sind unserer Tüten eh voll mit rund 20 Pfand-Dosen. Bis zum nächsten Supermarkt entdecken wir noch jede Menge weiterer verwertbare Exemplare und sind etwas enttäuscht über die Achtlosigkeit der Menschen.

Bei nächster Gelegenheit machen wir unsere Beute zu barer Münze und entscheiden uns abermals für eine Runde Eis. Die Temperaturen sind konstant hoch und lassen uns ordentlich ins schwitzen kommen. So auch auf den weiteren Kilometern. Der Plan einen Picknick-Platz an einem See anzusteuern wird ebenfalls über Bord geworfen und wir entscheiden uns die Etappe zu Ende zu fahren. Dafür wird das heutige Abendbrot auf Morgen verschoben und wir testen Schwedens beliebtestes Schnellrestaurant.

„MAX“ ist DIE Fast-Food-Kette in Schweden und begleitet uns eigentlich seit Beginn unserer Tour in Malmö. Ein Testessen wollen wir uns dann doch auch mal genehmigen. Wir entscheiden uns für eine vegetarische Salat-Bowl und einen asiatischen Halloumi-Burger, dazu Käse-Pommes. Wir sind mit unserer Entscheidung nicht unzufrieden und haben beim Essen genügend Zeit für die Schlafplatzrecherche. Da für morgen kein Campingplatz in Aussicht steht, nehmen wir doch einfach den hiesigen und schrubben uns mal wieder richtig sauber.

Der Campingplatz ist an vorhergesagt Stelle und ein paar Wohnmobile lassen auch darauf schließen, dass geöffnet ist. Leider möchte uns das online Buchungssystem kein Platz für unser Zelt zuweisen. Dann nehmen wir eben noch ein paar Meter mit und wandern ein Stück die Skipiste rauf. Hier gibt es eine Grillhütte, welche nun unser Stellplatz sein soll. Ein bisschen Katzenwäsche noch und schon verschwinden wir im Zelt.


Aufnahmezeit des Fotos: 03:28 Uhr – kurz vor Sonnenaufgang und es ist bereits taghell. Morgen soll die Sonne 3:16 Uhr aufgehen.


Tagesausgaben

Verpflegung – 26 €

Abendessen – 26 €


Etappe

⚠️ Die Farbcodierung bezieht sich heute auf unsere Geschwindigkeit.

Punkt mit Zahl = 5 km Zwischenziel

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 044 – Radeln, grillen und genießen

Distanz

91 km

Temperatur

22°C neben der E4

Höhenmeter

596 hm

Sattelzeit

5:26 h

Nach Lagerräumung und Frühstück ziehen wir los in den Tag. Heute steht eigentlich nur „Strecke-machen“ Richtung Norden, Einkaufen und Schlafplatz finden auf dem Tagesplan. Und so soll es dann auch sein. Bei weiterhin herrlichem Wetter radeln wir seicht Landstraßen entlang und genießen die bergfreie Etappe.

Als erstes erreichen wir heute Umeå. Die Universitätsstadt ist sicherlich vergleichbar mit einer Provinzhauptstadt und lässt uns mal wieder unter Leute kommen. Wir schlängeln uns durch die belebte Fußgängerzone und erreichen schon bald den Supermarkt der Wahl. Leider bedurfte es hierfür das Erklimmen einger Höhenmeter. Dafür gibt’s gute Angebote und leckere Sachen für unserer Verpflegungstasche.

Bild des Tages

Nun wollen wir aber erstmal schnell wieder raus aus der Stadt. Für ein kurzes Päuschen lassen wir uns an einem stadtnahen Badesee nieder und genießen Kekse und Sonnenschein. Frisch gestärkt und mit einem interessanten Schlafplatz im Hinterkopf machen wir uns nun auf, um weiter nach Norden zukommen und so Tagesziel 2 & 3 zu erreichen. Auf gut ausgebauten Radwegen entlang der E4 sowie später auf einsamen Asphaltstraßen durch tiefsten schwedischen Wald kommen wir sehr gut voran. Nach einigen Kilometern sollte dann aber die Tiefkühlkost aus dem Supermarkt aufgetaut und verzehrbereit sein.

So machen wir es uns auf zwei Steinen am Straßenrand gemütlich und schlemmen Himbeertorte mit belgischer Schokoladencreme und Kokosboden. Sehr lecker, aber das ist nach 60km auf dem Rad eigentlich alles. Noch ein wenig Siesta und dann geht es schon weiter zum hoffentlich passenden Schlafplatz.

Zum Bedauern unsererseits müssen wir nun die glatten Teerstraßen verlassen und auf den hart-ruppigen Schotterpisten weiter rollen. So werden die letzten Meter nochmal etwas anstrengender. Aber die Mühe sollte sich gelohnt haben. Hinter dem Fragezeichen auf der Shelter-Karte verbirgt sich eine schöne Grillhütte auf einer kleinen Insel. Hier werden wir uns auf jeden Fall niederlassen.

Den guten Grillplatz nutzen wir nach erfolgreichem Zeltaufbau gleich für ein Feuer und die Verwertung restlicher Hotdog Zutaten. Und dann kommen auch endlich unsere neuen Lagerfeuer-Spieße aus dem Naturkompanisten zum Einsatz. Ein frisch über den Feuer gegrillter Marschmellow bildet damit den perfekten Abschluss des Tages.

Tagesausgaben

Verpflegung – 17 €


Etappe

⚠️ Die Farbcodierung bezieht sich heute auf unsere Geschwindigkeit.

Punkt mit Zahl = 5 km Zwischenziel

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 043 – Ruhig und entspannt durchs Schwedenland

Distanz

69 km

Temperatur

21°C in der Küche

Höhenmeter

418 hm

Sattelzeit

4:18 h

Heute starten wir ausgesprochen gemütlich in den Tag. Der Wecker klingelt spät und wir öffnen die Augen im sanften Rauschen des Meeres. Der erste Gang des Tages führt uns in die Hängematte, wo wir die Morgenstimmung genießen und ein bisschen in den Tag hineinschwingen. Die Frühstückes-Bank verschieben wir direkt auf den Strand und genießen einen herrlichen Ausblick auf die Wellen.

Heute lassen wir uns von der Uhr nicht stressen und packen in Ruhe zusammen. Wir schauen uns den Strand nochmal von oben an, testen das Ostseewasser bis zur Wade, verschieben dann aber das Baden auf wärmere Temperaturen und machen uns relaxt auf den Weg. Hier vermeiden wir zunächst den Trip über die E4 und landen prompt im Gestrüpp oder auf den Bahngleisen. Also nochmal zurück und dann doch das kurze Stück über die Europastraße – Dank Rückenwind haben wir das schnell hinter uns gebracht. Danach soll es wieder parallel auf einer kleinen Straße weiter gehen. Die Straße wird dabei immer kleiner und der Belag immer unbefestigter. Kurz, bevor wir die E4 erneut kreuzen sollen, dann ein kurzer  „wir müssen schon wieder Umdrehen“-Schreckmoment. Ein geschlossenes Tor steht zwischen uns und unserer weiteren Route. Doch wir haben Glück, die eiserne Kette ist nicht verschlossen und das Tor lässt sich recht einfach öffnen.

Bild des Tages

Nach wenigen Metern auf der E4 verlassen wir diese nun endgültig für den heutigen Tag. Es geht weiter über eine schöne Asphaltstraße und ohne große Berge. Rehe begleiten uns auf den Wiesen des Straßenrands und es ist ein herrliches radeln. Dabei kommen wir auch an einer historischen Industriestätte vorbei welche mit imposanter „Wasserrutsche“ zu beeindrucken weiß. Wie sich herausstellt, ist Olofsfors Bruk ein „lebendiges Museum“, mit vielen alten Gebäuden und entsprechenden Erklärungen (sicher einen Besuch mit mehr Zeit wert). In Nordmaling angekommen, ist es auch schon früher Nachmittag, als wir in den Supermarkt schlendern. Wir brauchen Abendbrot, Eis und Nebensächlichkeiten wie Taschentücher und Shampoo. Alles findet seinen Platz im Einkaufswagen und schon sitzen wir in der Sonne und löffeln unser Eis. Nun müssen wir uns aber sputen, soll es doch heute noch auf einen geöffneten Campingplatz gehen.

Etwas über 40 Kilometer sind es noch bis zur warmen Dusche. Immer entlang der Ostsee, über kleine Dörfer und bei gut ausgebauten ruhigen Straßen läuft es richtig gut. Wir machen Meter und genießen Wetter und Natur. Und damit stehen wir nicht alleine da. Heute begegnen uns zahlreiche andere Radler mit Mountainbikes, Rennrädern oder auch gepackten Gravelbikes. Hier scheint man also das Fahrradfahren auch zu schätzen.

Nicht allzu spät sind wir dann am Campingplatz, welcher problemlos auch ohne geöffnete Rezeption gebucht werden kann. Jetzt heißt es Zelt aufbauen, Duschen, Wäsche waschen und in den Hot Dog beißen. Danach daddeln wir noch ein wenig in der wieder einmal hervorragenden Küche und kuscheln uns dann ins Zelt.

Tagesausgaben

Verpflegung & Haushaltsbedarf – 26 €

Campingplatz inkl. Duschen, Wäsche und Küche – 16 €


Etappe

⚠️ Die Farbcodierung bezieht sich heute auf unsere Höhe.

Punkt mit Zahl = 5 km Zwischenziel

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 042 – Höga Kusten adé

Distanz

75 km

Temperatur

19 °C im Durchschnitt

Höhenmeter

626 hm

Sattelzeit

5:18 h

Nicht allzu spät wollten wir ja heute aus dem Zelt krabbeln, um nicht unnötige Aufmerksamkeit auf unser kleines Zeltlager hier im Ort zu erzeugen. Ersteres funktioniert ganz gut – nur ist zu diesem Zeitpunkt der Parkplatz des Freiluft-Areals schon mächtig gefüllt und das Feuer in der Grillhütte nebenan brennt bereits. Aber zu stören scheint sich an unserer Anwesenheit niemand und so bringen wir Morgen-Toilette und ein bisschen Zusammenpacken schnell hinter uns. In der Sonne haben wir nun Zeit für ein entspanntes Frühstück, da der Shopping-Tempel ja erst um 10 Uhr öffnet.

Hier testen wir mit Tunnbrød eine weitere, in schwedischen Supermärkten allgegenwärtige, Spezialität. Sieht aus wie riesiges Knäckebrot und schmeckt auch ähnlich. Nur die Konsistenz ist etwas weicher. Für den Start in den Tag mit ein paar Resten Nutella und Tubenkäse leider nicht ganz so gut geeignet, da es sich nur schwer mit dem Belag verbinden lässt. Aber wir haben ja Zeit und das Wetter ist schön.

Bild des Tages

Mit deutscher Pünktlichkeit stehen wir kurz nach 10 Uhr auf dem Parkplatz des Fjällraven Outlets / des angeblich größten Naturkompanisten-Shops (so heißt hier Globetrotter) Schwedens. Bereits gestern sind wir von außen betrachtet etwas ernüchtert: eine Lagerhalle. Drinnen sieht es dann schon etwas hübscher aus, auch wenn es nicht ansatzweise das Shopping-Erlebnis bietet, wie eine deutsche Globetrotter Filiale. Naja, aber ein bisschen stöbern zwischen die vielen schönen Sachen hat noch niemanden geschadet. Auf die Liste von „brauch man nicht, ist aber irgendwie cool“ schaffen es unter anderem: ein eiserner Tisch/Lagerfeuer-Grillplatte, ein Waffeleisen am Stiel für das Lagerfeuer, eine hübsche Teekanne oder wasserdichte Fäustlinge. Alles in allem haben wir es ja aber gut bis hierher geschafft und brauchen keine weitere Ausrüstung. Ein kleines Andenken findet aber doch noch seinen Platz bei uns in der Tasche. Beim ersten Einsatz werden wir es euch präsentieren. 😋

Jetzt machen wir uns aber auf die Socken, um den hohen Bergen ein wenig zu entkommen. Zudem lockt eine Sauna in erreichbarer Nähe mit wohliger Wärme. Kaum haben wir die Bergregion verlassen, machen wir Bekanntschaft mit einem alten Bekannten – dem Gegenwind. Wir rollen weiter die Küstenlinie entlang, mal mehr mal weniger nah am Meer. Nur mit kleinen Naschpausen zwischendurch sind wir am zeitigen Nachmittag an der Sauna. Leider gibt es hier für uns nur kalten Wind um die Ohren. Denn das Häuschen ist verschlossen und wohl nur für ortsansässige zugänglich. Schade! Aber so nutzen wir die Gelegenheit für eine größere Verschnaufpause mit Kuchen, Äpfeln, Banane und Blaubeer-Suppe. Letzteres ist eine weitere Spezialität und eigentlich nur Heidelbeersaft.

Ein bisschen enttäuscht geht es für uns nun weiter. Wir erreichen Husum und planen bei einer Packung Karamell-Eis mit Marshmallows die nächsten Schritte. Ein offener Campingplatz ist noch ganz schön weit entfernt, eine Hütte oder ein Shelter sowieso. Also nehmen wir ein eingetragenes Strandbad als Ziel. Hier führt uns der Weg fast immer in Sicht- oder Hörweite des Meeres entlang.

Tierfoto des Tages

Am besagten Ort angekommen, scheint es sogar einen Campingplatz zu geben. Das Tor ist offen, es sind auch ein paar Caravans da, nur die Menschen fehlen. Bei genauerer Betrachtung erkennt man dann auch den Winterschlaf der gesamten Anlage. Naja, einen besseren Platz werden wir wohl nicht finden und so lassen wir uns in Strandnähe nieder. Und hier lässt es sich mal wieder wunderbar aushalten – mit lecker Nudeln im Bauch und in der Hängematte. Auch wenn es anstelle unserer Campingdusche im Wind gern die wärmere Variante aus der Leitung hätte sein können.

Tagesausgaben

Verpflegung – 29 €

Souvenir – 21 €


Etappe

⚠️ Die Farbcodierung bezieht sich heute auf unsere Höhe.

Punkt mit Zahl = 5 km Zwischenziel

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 041 – Zurück in die Zukunft

Distanz

65 km

Temperatur

22 °C im Schatten

Höhenmeter

769 hm

Sattelzeit

4:55 h

Heute muss es aber wirklich mal heißen: zeitig aufstehen – haben wir uns gedacht. So ist der Wecker auf 7 Uhr eingestellt. Doch einmal, zweimal, dreimal… rumdrehen später ist aus der 7 auf dem Handy eine 8 geworden. So bleibt eben alles beim Alten – haben wir uns gedacht.

Aufgestanden und frisch gemacht sitzen wir beim Frühstück und sind schon etwas verwirrt – der Fahrradcomputer zeigt eine dicke 7 als Uhrzeit an, während im Mobiltelefon weiterhin die 8 aufleuchtet. Dabei hatten wir die Uhr des Fahrradcomputers erst vor kurzem nach dem Batteriewechsel neu gestellt. Wir lassen es bei der Erkenntnis und widmen uns der Morgenroutine. So sammeln wir dann auch die letzten unserer Sachen ein und treten den Rückweg an. Ist doch hier im Nationalpark kein Durchkommen, müssen wir wohl oder übel den sauren Apfel anbeißen. Das heißt ein zweites Mal: umgestürzte Bäume, Schneefelder und steiler Anstieg … in dieser Reihenfolge.

Bild des Tages

Immerhin hat der Rückwärtsgang auch eine gute Seite, findet sich auf dem Weg doch das verloren geglaubte, in Stockholm neu erworbene Schlauchtuch wieder. So hat vielleicht doch alles einen höheren Sinn, hier in den Höga Kusten. Und noch etwas bemerkenswertes passiert: einen Blick später haben sich die Uhren von Smartphone und Fahrradcomputer ganz von allein synchronisiert, sind wieder im Einklang und wir eine Stunde früher als gedacht unterwegs. Da hat uns die moderne Technik wohl einen Streich gespielt und uns zufällig doch zur rechten Zeit geweckt. Es ist verrückt. Wir können es uns absolut nicht erklären, aber nehmen es freudig an.

Am gestrigen Ausgangspunkt angekommen, sorgen wir erstmal für die neusten Infos für euch auf dem Blog. Fehlendes Netzt hat leider zu einer kleinen Verspätung geführt. Ist das erledigt, widmen wir uns wieder unserer Haupttätigkeit, dem Fahrradfahren. Wir nehmen nicht den kurzen Weg über die E4 (Autobahn, wobei schwedische Autobahnen nur wenig mit denen aus Deutschland gemein haben), sondern natürlich den steilen und weiten Weg über die Berge. Diesmal getreu unserer eigentlichen Route, der Euro-Velo 10. Auf den nächsten Kilometern kommen wir mächtig ins Schwitzen und kraxeln die Höhenmeter hinauf. Hier oben ist es bei der Belastung ähnlich heiß wie im Tal, nur die Schneedecke ist noch vollständig geschlossen – quasi Skifahr-Bedingungen. Da die Straße aber frei ist, soll uns das nicht weiter stören.

Zum Glück geht es dann auch mal wieder runter und wir können ein bisschen durchatmen. Dazu nutzen wir eine Bank an einem Teich mit großer Vogelvielfalt. Hier stecken wir uns ein paar Finger in den Mund und knipsen ein bisschen herum. Der kleine Snack hellt aber nur kurz die Laune auf und etwas gehaltvolleres muss her. Zum Glück ist es bis zum nächsten Supermarkt nicht weit.

Da angekommen und mit mächtigen Löchern im Bauch, findet sich in jeder Ecke eine andere Leckerei. So schnell wie Blätterteigteilchen, Eis und Knobi-Brot den Weg in der Tüte finden, finden sie auch den Weg zum Mund – zu kurz für ein aufschlussreiches Foto. Wir bitten um Entschuldigung 😀

Tierfoto des Tages

Jetzt ist es auch nicht mehr weit bis Örnsköldsvik. Hier soll es den größten Outdoor-Laden Schwedens, sowie den Fabrikverkauf von Fjällraven geben. Das kann man sich ja mal anschauen. Aufgrund des Voranschreitens des Abends begeben wir uns aber erst auf die Suche nach einem Schlafplatz und verschieben das Shopping-Erlebnis auf morgen. Campingplatz Nummer eins: geschlossen, Campingplatz Nummer zwei: geschlossen, ausgewiesener Shelter: unerreichbar da Sturmschäden und Sumpflandschaft, nächster Shelter: auf dem Berg und 3 Kilometer entfernt. Wir entscheiden uns deshalb für ein Freiluft-Areal mit zahlreichen Bänken einer Toilette und Seeblick. Die Campingplatz-Besitzerin von Nummer 1 hat uns drauf gebracht. Mit dem Aufbau warten wir so lange wie möglich und morgen stehen wir wieder zeitig auf. Wenn es denn so sein soll. Die Zeit bis zum Zeltaufbau nutzen wir für Abendessen und Blog schreiben. Und damit soll’s das heute auch gewesen sein.

Tagesausgaben

Verpflegung – 25 €


Etappe

⚠️ Die Farbcodierung bezieht sich heute auf unsere Höhe.

Punkt mit Zahl = 5 km Zwischenziel

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 040 – Rad-Wanderung | Anders als geplant

Distanz

49 km

Temperatur

25 °C in der Sonne

Höhenmeter

659+280 zu Fuß hm

Sattelzeit

3:51h

Der Plan:

zeitig aufstehen, die Drohne steigen lassen, genüsslich Frühstücken, ab auf’s Rad, erster Halt an Schwedens ältester Fladenbrotbäckerei, weiter zum Skuleberget, hinauf mit der Seilbahn, Ausblick genießen, mit dem Rad weiter in Richtung Skuleskogen-Nationalpark, am Ufer der Ostsee entlang bis zu einer kleinen Hütte – 3 soll es hier zu Auswahl geben…

Der Morgen begrüßt uns mit angenehmen Temperaturen, Sonnenschein und ein paar Wölkchen am Himmel. Zum Drohne fliegen ist es leider aber immernoch zu böig, also verschieben wir das auf ein anderes Mal. Heute setzen wir unsere Tour durch die Höga Kusten fort und nehmen tapfer Berg für Berg. Am Abzweig zur Fladenbrotbäckerei fahren wir kurzerhand vorbei und merken es erst 7 Kilometer später. Diesen doppelten Weg wollen wir dann doch nicht in Kauf nehmen und setzen die Reise fort.

Bild des Tages

Doch das zweite Tagesziel – den Skuleberget – erreichen wir wie geplant, nur leider erst gegen Nachmittag. Doch die beste Aussicht über die Steilküsten-Region wollen wir uns nicht auch noch entgehen lassen. Der Sessellift steht still, also setzen wir zum Aufstieg an. Über die Süd-Flanke gehen wir den Gipfel an und haben ein wirklich berauschende Sicht über den Fjord. Erst geht der Weg über Waldweg später über den puren Fels. Was wir da noch nicht ahnten, nach ganz oben geht es erst im Norden des Bergs. Auf dem ersten Gipfel angekommen, ging es also weiter bis zur Bergstation des Lifts. Hier ist die Aussicht immernoch beeindruckend und wir mehr als froh den Weg auf uns genommen zu haben.

Die Aussicht versüßen wir uns mit ein bisschen Schokokuchen, welcher während des Aufstiegs im Rucksack aufgetaut ist. Damit sind wir bestens gewappnet für die 600m Abstieg über die Skipiste im Norden. Hier stapfen wir durch Schneereste oder Matsch-Pfützen vom Schmelzwasser. Doch das weniger hindernissreiche Gelände macht es uns deutlich einfacher und wir sind schon bald wieder an unseren Fahrrädern. Nun ist es schon Abend. Aber es warten ja gleich drei potentielle Hütten darauf, von uns entdeckt zu werden, sogar nicht allzu weit entfernt und laut Google-Maps direkt an Wegen – das spornt an.

Was wir da noch nicht ahnen – an Wanderwegen. Wir brechen zügig auf und radeln mal wieder hügelig am Fjord entlang. An einem heftigen Anstieg mit dazu schlechten Belag müssen wir uns erstmal geschlagen geben und schieben. Nach dieser Hürde geht dann aber wieder runter Richtung Meer und rein in den Nationalpark.

Hier werden wir zunächst von kleineren Schneefeldern auf dem Weg begrüßt. Später legen sich noch ein paar Bäume in den Weg und als dann der Schmelzwasserfluss einfach zu tief ist, müssen wir aufgeben. Hier ist kein Weiterkommen für uns. Heißt leider auch heute keine Hütte und fast den gesamten Weg zum Parkplatz des Bergaufstiegs zurück – inkl. Schnee und Fahrräder-über-Baumstämme-heben. Es ist nun 20 Uhr.

Die einzige vernünftige Entscheidung ist die Nacht hier im Nationalpark zu verbringen und uns morgen den Herausforderungen zu stellen. Zum Glück sind wir bereits an einer Schutzhütte vorbeigekommen und können hier unser Zelt hinein bauen. Dann gibt es noch etwas zu Futtern und so beenden wir den Tag. Dabei fällt uns heute Mal wieder richtig auf, wie lange es noch hell ist. Als wir auf die Uhr schauen ist es bereits 22:30 Uhr und der Himmel noch taghell. Jetzt verkriechen wir uns aber ins Zelt und sammeln Kraft für die morgigen Aufgaben. Dann vielleicht etwas mehr nach Plan.

Tagesausgaben

Verpflegung – 29 €


Etappe

⚠️ Die Farbcodierung bezieht sich heute auf unsere Geschwindigkeit.

Punkt mit Zahl = 5 km Zwischenziel

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 039 – Hohe Temperaturen und Höga Kusten

Distanz

29 km

Temperatur

20 °C im Schnitt

Höhenmeter

431 hm

Sattelzeit

2:07 h

Morgensonne und laute Vogelgespräche (zu hören im Video am Ende) lassen uns heute morgen sanft erwachen. Am Himmel ist kein Wölkchen zu sehen und wir damit frohen Mutes für den Tag, soll es doch heute nicht so weit gehen. Dafür möchten wir uns aber eine Dusche und frische Wäsche gönnen. Bevor wir starten, nehmen wir noch ein gemütliches Morgenmahl ein. Der Bauer, auf wessen Feld wir uns anscheinend niedergelassen haben, schaut kurz vorbei und erkundigt sich was wir hier machen. Nach kurzer Erläuterung und der Versicherung, keinen Müll zu hinterlassen, ist die Sache aber auch schnell geklärt. Jetzt geht’s aber los.

Bild des Tages

Wie der Name der gestrigen Brücke bereits vermuten ließ, sind wir in der schwedischen Region „Höga Kusten“ angelangt. Wie sicher auch schwedisch Ungeübte übersetzen können, heißt das so viel wie Hohe Küste. Und so geht unsere heutige Tour wiedereinmal durch bergiges Gelände. Die Anstiege sind lang, die Abfahrten dafür auch und die Aussichten umso schöner. Die sommerlichen Temperaturen lassen uns schon von einem Nachmittag in kurzer Hose und T-Shirt träumen.

Bei klimatischen Bedingungen wie in Südtirol bleibt uns ja gar nichts anderes übrig, als die Pause mit einem Eis zu versüßen. Dies gibt es heute im Pappkarton wie Spinat verpackt. Kannten wir so auch noch nicht – schmeckt aber auch. Mit frischer Eis-Power geht es weiter über die letzten Hügel zum Campingplatz. Auf dem Weg freuten wir uns schon über einen See, welcher zum Großteil eisfrei war, bis wir dahinter kamen, dass es sich hier bereits um das Meer handelte. Ab da war es auch nicht mehr weit zum Zeltplatz und gegen Mittag waren wir auch schon da.

Der Campingplatz funktioniert ganz ohne Rezeption oder Anmeldung. Ein Parkscheinautomat dient als Kasse und nach zwei Anläufen in deutscher Sprache haben wir auch unser Ticket auf schwedisch lösen können. Ansonsten fehlt es uns hier an nichts: Küche, Esstische, Waschmaschine, Trockner, Duschen, Sofas und eine wunderbare Aussicht. Für den Preis von nicht mal 20€ einfach unschlagbar und sicher schon jetzt ganz weit oben auf den Top-Campingplätzen unserer Reise. Kaum angekommen, bringen wir auch erstmal die erste Wäsche zum Laufen, bauen das Zelt auf und duschen uns kräftig ab. Auf einer Bank mit Meerblick machen wir Kaffeetrinken und warten auf die Wäsche.

Das die Restzeit-Anzeige bei Waschmaschinen eine eigene Zeitrechnung verwendet, wissen wir bereits, aber das Exemplar heute zählt zunächst aufwärts und hört mittendrin im Waschgang auf. Nach mehrfachen ändern des Programms haben wir es dann aber hinbekommen. Zweite Fuhre läuft dann jetzt auch. Unterdessen haben auch unsere Räder ein bisschen Wasser und Öl gesehen und sind bereit für neue Herausforderungen.

Zum späteren Nachmittag erkunden wir weiter die Umgebung und laufen entlang der Bucht. Hier lässt es sich schon ganz gut aushalten, wenn auch hier im Sommer hauptsächlich Landsleute halt machen. Zumindest im Gästebuch stehen fast ausschließlich deutsche Einträge. Naja wir sind da ja keine Ausnahme. So langsam wird es auch Zeit die Küche aufzusuchen und unser Essen zuzubereiten.

Von Ofen bis Herd nutzen wir heute alles um unseren grünen Salat mit Halloumi-Käse und Knoblauchbaguette zuzubereiten. Mit diesem herrlichen Mahl im Bauch lassen wir uns auf den Sofas nieder und berichten euch von unserem Tag. Hach war das wieder schön. Mal sehen wie’s morgen wird.

Und gutes WLAN bedeutet natürlich auch wieder ein paar Bewegtbilder der letzten Tage für euch:

Musik: Summer Nights | Musiker: Music Unlimited | URL: https://pixabay.com/music/soft-house-summer-nights-tropical-house-music-121570/

Tagesausgaben

Verpflegung – 18 €

Campingplatz inkl. unbegrenzt Duschen, Küche, Aufenthaltsraum, Waschmaschine und Trockner – 18 €


Etappe

⚠️ Die Farbcodierung bezieht sich heute auf unsere Geschwindigkeit.

Punkt mit Zahl = 5 km Zwischenziel

Lofoten auf zwei Rädern - 2023 Reisen

Tag 038 – Kurze Hosen im Schnee

Distanz

80 km

Temperatur

17 °C unterwegs

Höhenmeter

458 hm

Sattelzeit

5:36 h

Unser geschützter Zeltplatz im Wald hält uns heute Nacht schön warm und trocken. Die Morgensonne, welche durch die Baumwipfel scheint, tut ihr übriges dazu, damit wir pünktlich starten können. Bereits nach den ersten Metern merken wir, dass etwas anders ist: das Thermometer zeigt eine zweistellige Zahl an und wir ziehen uns nach dem ersten Berg direkt aus. Wie sich herausstellt, eine mehr als gute Entscheidung. Denn die nächsten ca. 10 Kilometer kennen wir nur eine Richtung – Berg hoch! Doch mit gut trainierten und ausgeschlafen Beinen funktioniert das ganz gut. Jetzt sind wir wohl wirklich in den Bergen angekommen.

Bild des Tages

Nicht selten kommen bei unserer Fahrt durchs Bergland Erinnerung an die Heimat und die Alpen auf. Fast zum Verwechseln ähnlich tauchen immer mal wieder Felsformationen aus dem dichten Wald auf. Und die vom Schnee befreiten Wiesen und Straßen entlang des Hangs erinnern uns an die Fahrt über den Brenner. Nur ist es hier trotzdem noch kälter und die Seen konsequent zugefroren.

Mit Blick auf einen eisigen Vertreter der hiesigen Bergseen planen wir unsere nächsten Pedal-Tritte. Dazu gibt es Äpfel und Karamell-Schokoladen-Stäbchen. Der nächste Supermarkt ist nicht weit entfernt und dann ist auch unser heutiges Ziel, eine kleine Hütte, in greifbarer Nähe. Und so machen wir uns auf, um die nächsten Höhenmeter hinter uns zu bringen. Unterstützung bekommen wir von den Einheimischen. Zum heutigen Sonntag sind hier in der Region auffällig viele Fahrradfahrer unterwegs.

Nach getanem Einkauf und anschließender Pause machen wir uns direkt weiter auf Richtung Norden. Hier erwartet uns eine spektakuläre Überfahrt über die Högakustenbron-Brücke. Diese ist eine riesen Abkürzung über die Ostsee und bietet einen fantastischen Ausblick auf den Fjord – leider auch auf die Autobahn. Denn der Radweg führt hier über den Seitenstreifen der E4. Das ist auch der Grund, warum wir hier leider kein richtig tolles Foto haben, aber Googeln hilft euch sicher weiter.

Auf der anderen Seite angekommen, sind es nur noch ein paar Kilometer durch die schöne Landschaft. Unser heutiges Domizil soll sich auf einen der umliegenden Berge befinden. Eine genaueren Weg konnten wir leider auf keinem unserer Navigationsgeräte ausmachen, sodass wir erstmal den nächst gelegenen Waldweg probieren. Doch steiles bergauf schieben und stapfen durch Schnee bringen uns nicht näher an die Hütte. So bleibt uns nichts anderes übrig, als umzukehren und einen anderen Schlafplatz zu suchen. Auf dem Weg zu einer kleine Insel erhalten wir nochmal unerwartete mentale Unterstützung von einem netten Schweden. Dieser erkundigt sich beim nebenher fahren im Auto wo wir denn herkommen und wie wir übernachten. Mit einem liebe Gruß zieht er davon, um uns wenig später in entgegen gesetzter Richtung wieder zu begegnen. Diesmal mit einer Tüte Blumensamen in der Hand, welche er aus dem Fenster zu uns streckt. Wahrscheinlich die einzige Möglichkeit um die Jahreszeit hier oben ein Blumengruß zu verschicken.

Und so geht es mit frischer guter Laune auf zum Schlafplatz Nr. 2. Auch hier geht es erstmal holprig zum Ufer des Sees hinunter. Das Ergebnis diesmal: die Brücke zum Rastplatz ist eingestürzt. Und da wir das Eisbaden auf ein anderes Mal – ohne Eis und bei warmen Temperaturen – verschieben wollen, drehen wir wieder um. Ein dritter Platz ist schnell ausfindig gemacht und wir wieder im Sattel. Auf dem Weg, mal wieder an einem Berg, fällt uns aber ein Weg hinunter zu einer Weide am See auf. Hier lässt es sich bestimmt auch gut zelten. Bevor uns noch weitere Steine in den Weg gelegt werden, ergreifen wir die Gelegenheit und schlafen einfach hier.

Im Zelt verputzen wir noch schnell je ein Paar Wraps und belohnen uns mit ein Stück Daim-Torte. Und so sind wir wieder einmal angekommen.

Tagesausgaben

Verpflegung – 23 €


Etappe

⚠️ Die Farbcodierung bezieht sich heute auf unsere Höhe.

Punkt mit Zahl = 5 km Zwischenziel